Neue Studie zeigt: Zuger Wirtschaft ist überdurchschnittlich produktiv
Neue Studie zeigt: Zuger Wirtschaft ist überdurchschnittlich produktiv
BAKBASEL hat die definitiven Ergebnisse der Statistik der Unternehmensstruktur 2012 (STATENT) des Bundesamts für Statistik (BFS) ausgewertet: Der Kanton Zug gleicht hinsichtlich der Branchenstruktur den urbanen Zentren. Im Schweizer Vergleich weist Zug eine überdurchschnittliche Produktivität auf; insbesondere der Handel und die Investitionsgüterindustrie sind Branchen mit einer sehr grossen Produktivität.
Gemäss der Studie sind im Kanton Zug insgesamt 103 270 Menschen beschäftigt. In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) entspricht dies 81 784 Stellen. Die Beschäftigten sind in total 17 012 Arbeitsstätten tätig. Der Grossteil der Arbeitsstätten (86,9 %) ist im Dienstleistungssektor (tertiärer Sektor) angesiedelt. Mit 77,5 Prozent aller Beschäftigten weist der Kanton Zug in diesem Sektor denn auch einen etwas höheren Wert auf als der Schweizer Durchschnitt (74,5 %). Der Gewerbe- und Industriesektor (sekundärer Sektor) ist mit 20,7 Prozent nur minim kleiner als der Schweizer Durchschnitt (22,2 %). Lediglich 1,8 Prozent der Zuger Beschäftigten sind im Land- und Forstwirtschaftssektor (primärer Sektor) beschäftigt, während es in der Schweiz anteilsmässig fast doppelt so viele sind 3,4 %.
Zuger Branchenstruktur näher an urbanen Zentren
Die Branchenstruktur des Kantons Zug liegt zwischen den Polen der Stadtkantone und der ländlichen Kantone, ist aber insgesamt näher an urbanen Zentren wie Zürich, Genf und Basel-Stadt. Im Kanton Zug hat eine Betriebsstätte durchschnittlich vier Beschäftigte VZÄ, was ungefähr dem Schweizer Durchschnitt entspricht. Hingegen gibt es im Kanton Zug anteilsmässig rund doppelt so viele Aktiengesellschaften und signifikant mehr GmbH als in der übrigen Schweiz.
Abbildung 1: Beschäftigte VZÄ und Betriebe nach Sektoren, 2012
Handel und unternehmensbezogene Dienstleistungen am bedeutendsten
Die bedeutendste Branche im Kanton Zug ist der Handel, gefolgt von den unternehmensbezogenen Dienstleistungen, der öffentlichen Verwaltung und Erziehung sowie der Investitionsgüterindustrie. Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt hat die öffentliche Verwaltung und Erziehung des Kantons Zug allerdings wenig Beschäftigte; die anderen erwähnten Branchen dagegen einen überdurchschnittlich hohen Anteil.
Innerhalb des Handels ist vor allem der «Grosshandel» sehr wichtig im Kanton Zug. Bei der Branche der unternehmensbezogenen Dienstleistungen haben die Abteilungen «Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben, Unternehmensberatung» sowie «Rechts- und Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung» überdurchschnittlich viele Beschäftigte. Die Investitionsgüterindustrie zeichnet sich durch eine grosse Branchenabteilung der «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und Uhren» aus. Weitere grosse Branchenabteilungen sind die «Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundenen Tätigkeiten» (Finanzbranche) und die «Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie» (Branche der Information und Kommunikation, ICT).
Zug hat eine überdurchschnittliche Produktivität
Mit der neuen Studie sind erstmals auch Aussagen über die Produktivität von einzelnen Sektoren möglich. Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel stellt fest: «Insgesamt weist der Kanton Zug eine überdurchschnittliche Produktivität aus. Vor allem der Industrie- und Gewerbesektor sowie der Dienstleistungssektor sind sehr produktiv.» In den für den Kanton Zug wichtigen Branchen ist die Produktivität mehrheitlich sehr gross, wodurch sich deren Bedeutung für die Zuger Wirtschaft weiter verstärkt.
Heterogener Kanton Zug
Die Gemeinden des Kantons Zug sind sehr heterogen bezüglich Betriebsgrösse, Rechtsform oder Branchenspezialisierung. Rund 60 Prozent aller Beschäftigten im Kanton Zug arbeiten in den Gemeinden Zug und Baar. In kleineren Gemeinden ist der Anteil des primären Sektors deutlich höher als im kantonalen Durchschnitt und die Beschäftigten haben in der Tendenz kleinere Pensen als in den grossen Gemeinden. Zudem ist auch die Branchenspezialisierung in kleineren Gemeinden tendenziell ausgeprägter.
Abbildung 2: Branchenstruktur: Kanton Zug und die Schweiz im Vergleich, 2012
Tabelle 1: Beschäftigte, Vollzeitäquivalente und Betriebe in den Zuger Gemeinden, 2012
Gemeinde | Beschäftigte | Vollzeitäquivalente | Betriebe |
---|---|---|---|
Kanton Zug | 103'270 | 81'784 | 17'012 |
Baar | 22'421 | 18'090 | 3'272 |
Cham | 9'588 | 7'590 | 1'669 |
Hünenberg | 6'267 | 4'957 | 1'166 |
Menzingen | 1'773 | 1'261 | 378 |
Neuheim | 1'070 | 829 | 233 |
Oberägeri | 1'781 | 1'272 | 476 |
Risch | 8'608 | 7'296 | 1'020 |
Steinhausen | 7'939 | 6'270 | 936 |
Unterägeri | 3'112 | 2'336 | 633 |
Walchwil | 1'036 | 781 | 299 |
Zug | 39'675 | 31'102 | 6'930 |
Komplette STATENT-Auswertung:
https://www.zg.ch/behoerden/baudirektion/statistikfachstelle/themen/betriebe-und-unternehmen/downloads/Zug_STATENT_2012_Auswertung.pdf/download
Weitere Auskünfte:
Matthias Michel, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Zug, 041 728 55 00
Methodische Auskünfte:
Simon Villiger, Leiter Fachstelle Statistik Kanton Zug, 041 728 54 98
Abbildungen und Medienmitteilung
Typ | Titel | Bearbeitet |
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Abbildung 1: Beschäftigte VZÄ und Betriebe nach Sektoren, 2012 | 12.04.2016 | |
Abbildung 2: Branchenstruktur: Kanton Zug und die Schweiz im Vergleich, 2012 | 12.04.2016 | |
Medienmitteilung | 12.04.2016 |