Schulschliessung Gesundheits- und Krankenpflege
Die Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Zug feiert ihre Schulschliessung
Ende Jahr schliesst die Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Zug. Die Zuger Bildungstradition im Pflegebereich lebt in neuen Formen weiter: mit der beruflichen Grundbildung, der Validierung und verkürzten Lehre für Fachleute Gesundheit, dem Start der AttestGrundbildung zur Assistenz Gesundheit/Soziales sowie mit der entsprechenden Berufsmaturität am Gewerblich-industriellen Weiterbildungszentrum Zug für die ganze Zentralschweiz.
Die Wurzeln der Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Zug (GKP) liegen beim Verein für Kranken- und Wochenpflege im Kanton Zug (VKWZ), der im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feierte. Aus ihm entstand die spätere Schwesternschule für Kinderkrankenpflege, Wochen- und Säuglingspflege am Liebfrauenhof Zug. 1934, nach dem Rückzug der Spitalschwestern von Besançon aus dem damaligen Bürgerspital Zug, trat das Kloster Lindencham mit einer Pflegeausbildung in diese Lücke. Daraus entwickelte sich die Schule für allgemeine (Erwachsenen-)Krankenpflege am Kantonsspital Zug. Die beiden Pflegeschulen wurden jahrelang getrennt geführt.
Insgesamt 2'700 Berufsausweise und Diplome
Die Richtlinienrevision des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), welche die Spezialisierungen zugunsten einer Generalistenausbildung in Pflege aufhob, führte 1996 zur Fusion der beiden Schulen und zur Übernahme durch den Kanton Zug. Die neu betitelte «Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Zug» bot eine vierjährige Ausbildung auf dem höheren «Diplomniveau 2» an der Zugerstrasse 22 in Zug an und hat bis 2011 über 450 Diplome abgegeben. Zusammen mit den Vorgängerschulen sind es rund 2'700 abgegebene Berufsausweise und Diplome.
Das revidierte Berufsbildungsgesetz von 2004 bewirkte eine Überführung aller Gesundheitsberufe vom SRK ans Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) und damit die Aufhebung der traditionellen Pflegeschulen in der Schweiz. Im Rahmen dieses Veränderungsprozesses intensivierte die GKP ihre Zusammenarbeit mit der Interkantonalen Schule für Pflegeberufe in Baar (IKS), die die dreijährige Ausbildung zum «Diplomniveau 1» (Langzeitpflege) anbot sowie mit der Schule für psychiatrische Krankenpflege in Oberwil. Die IKS in Baar wurde 2008 aufgehoben.
Neue Ausbildungsmodelle im Kanton Zug
Als Folge der neuen Ausbildungsstruktur bietet der Kanton Zug am Gewerblich-industriellen Bildungszentrum Zug (GIBZ) verschiedene Modelle der beruflichen Grundbildung (auf Sekundarstufe 2) sehr erfolgreich für den Kanton Zug bzw. für die ganze Zentralschweiz an:
• Fachleute Gesundheit FaGe (mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ),
• Validierung Fachleute Gesundheit FaGe (mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ),
• verkürzte Lehre Fachleute Gesundheit FaGe (mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ),
• ab August 2012: Attest-Grundbildung Assistenz Gesundheit/Soziales (mit Eidgenössischem Berufsattest EBA),
• ab August 2012: Angebot an Weiterbildungskursen im Rahmen der berufsorientierten Weiterbildung Fachleute Gesundheit FaGe,
• ab August 2012: Berufsmaturität Gesundheit/Soziales für ausgelernte Fachleute im Gesundheits-, Hauswirtschafts- und Betreuungswesen im Rahmen einer einjährigen Vollzeitausbildung.
Über 200 Berufslernende absolvierten seit 2004 die Grundbildung Fachleute Gesundheit. Gegen 300 Personen wurden seit 2008 im Rahmen der ergänzenden Bildung für Fachleute Gesundheit am GIBZ nachqualifiziert.
Höhere Bildung (Tertiärstufe)
Seit 2006 erfolgt die Zusammenarbeit mit der Höheren Fachschule für Gesundheit Zentralschweiz (HFGZ) zur Unterstützung der höheren Bildung im Gesundheitswesen (auf Tertiärstufe). Als Ersatz für die GKP können die GIBZ-Absolventinnen und Absolventen das Diplom an den Höheren Fachschulen der Kantone Luzern, Zürich oder Aargau erwerben.
Dank von Seiten der Politik
Landammann Matthias Michel, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Zug, fasst anlässlich der Schlussfeier der Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Zug (GKP) zusammen: «Den qualitativ hochstehenden Ausbildungsstätten im Kanton Zug gebührt grosser Dank für die erbrachten Leistungen. Deren Verantwortliche haben die Qualität der Schule bis am Schluss hoch gehalten. Wir haben Grund zum Feiern. Unsere Tradition und unsere Erfahrung leben in neuen Bildungsformen und -institutionen auch in Zukunft weiter.»
Für weitere Informationen steht zur Verfügung:
Landammann Matthias Michel, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Zug, Tel. 041 728 55 00
Beilage:
Darstellung «Gesundheitsausbildungen Kanton Zug»