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17.09.2009

Umfrageresultate «Charta Berufschance Zug 2009»

17.09.2009

Im Rahmen der «Charta Berufschance Zug 2009» beteiligten sich 751 Zuger Firmen an der Befragung zum Thema «Anforderungen des Lehrstellenmarkts an die Lernenden». Befragt wurden Unternehmen mit Lernenden und Unternehmen, welche keine Lernenden beschäftigen. Dabei zeigte sich, dass viele Betriebe ohne Lernende grundsätzlich interessiert sind, einen Ausbildungsplatz anzubieten.

Insgesamt konnten 360 Anmeldungen zur «Charta Berufschance Zug» verzeichnet werden, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 40 entspricht. Weiter zeigte sich, dass mehr als jeder dritte Betrieb, der heute noch keine Lernenden engagiert, grundsätzlich interessiert ist, in Zukunft Lernende auszubilden. Die Resultate der Befragung zu verschiedenen Themen sind aufgeteilt in Betriebe, welche bereits Lernende ausbilden und Betriebe ohne Lernende. Grundsätzlich fallen die Resultate bei beiden ähnlich aus, lediglich in einzelnen Punkten sind Differenzen zu verzeichnen. Folgerichtig konnte dieses Jahr eine Höchstzahl von 1'205 neu abgeschlossenen Lehrverträgen verzeichnet werden, das sind rund 80 mehr als im Vorjahr.

Lehrstellenangebot nicht gefährdet
Die aktuelle Wirtschaftslage hat praktisch keinen Einfluss auf die Berufsbildung: 88% der beteiligten Firmen bieten gleich viele Lehrstellen an, 7% sogar mehr und nur 5% gehen von einem Lehrstellenabbau aus.

Schulische Voraussetzungen und Schulnoten
Bei 65% der Betriebe muss ein Lernender mindestens die Sekundarschule abgeschlossen haben während bei 20% ein Realschulabschluss ausreichend ist. 6% der Betriebe ohne Lernende geben an, dass sie für eine Lehrstelle das Gymnasium voraussetzen würden. Im Zeugnis wird von 70% eine Durchschnittsnote zwischen 4.5 und 5 verlangt, während Schulabgänger bei 6% der Betriebe mit einer Note zwischen 4.0 und 4.5 Chancen haben und bei 11% mehr als eine 5.0 benötigen (13% «Andere»).

Anforderungen an persönliche Fähigkeiten
Als wichtigste Fähigkeit bei den persönlichen Anforderungen der Lernenden wird die Zuverlässigkeit genannt, 87% stufen diese als wichtig und 12% als eher wichtig ein. Jörg Gansner, verantwortlicher Berufsbildner «Kauffrau/ Kaufmann» beim Generalunternehmer Alfred Müller AG, erklärt: «Zuverlässigkeit ist eine persönliche Fähigkeit, die ein (potenzieller) Lernender auf jeden Fall mitbringen muss, im Umgang mit Arbeitskolleginnen und Kollegen - und im Kontakt mit Kundinnen und Kunden sowieso.» Auch Lernbereitschaft (78% wichtig, 19% eher wichtig) und Motivation (75% wichtig, 23% eher wichtig) zählen gemäss Umfrage zu den erwünschten persönlichen Fähigkeiten.

Stärken und Defizite der Jugendlichen
Auffallend ist, dass die Hälfte der Betriebe angibt, Jugendliche seien anspruchsvoller geworden, wobei zusätzlich 33% der Unternehmen dieser Entwicklung teilweise zustimmen. Von den Betrieben ohne Lernende sind gar 58% dieser Meinung. Weiter stellen sich 44% klar gegen die Aussage, dass Jugendliche nicht gerne arbeiten und 41% dagegen, dass Jugendliche an nichts mehr interessiert sind.

Selbstständiges Lernen ist Pflicht
Dass Lernende heute selbständiger lernen müssen, finden 70% der Betriebe zutreffend. 63% der Betriebe stellen diesen Anstieg auch bei der Arbeit fest. Etwas mehr als die Hälfte (54%) glaubt, dass auch die schulischen Anforderungen gestiegen sind. Die Mehrheit der Betriebe (18% ja, 64% eher ja) denkt, dass sich die Anforderungen an die Lernenden in den nächsten Jahren verändern werden. Vor allem Anforderungen an Informatikkenntnisse (85%) sowie an selbständiges Arbeiten (84%) und Belastbarkeit (82%) werden als steigend eingeschätzt.

Grund-Statement wird unterstützt
Der Aussage, dass ein starker, innovativer Wirtschaftsstandort gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte braucht, stimmen 93% zu. Das Statement «Wer junge Menschen ausbildet, sorgt für qualifizierten Nachwuchs», unterstützen insgesamt 98% der Betriebe (86% stimme zu, 12% stimme eher zu). Dass es die beste Werbung ist, wenn Lernende von ihrer Ausbildung erzählen, finden total 69% (28% stimme zu, 41% stimme eher zu).

Gründe der nicht ausbildenden Betriebe
Die Hälfte der Betriebe, welche keine Lernenden ausbildet, tut dies aufgrund des beschränkten Ausbildungsgebiets. Das heisst, dass in ihrem Betrieb die Lehre nicht ganz abgedeckt werden kann. Für weitere 32% ist der zeitliche Aufwand zu gross und 30% geben eine nicht vorhandene Ausbildungsbewilligung als Grund an. Die Ausführungen der 36%, welche «Andere Gründe» gewählt haben, sind unterschiedlich: Oftmals wird angegeben, der Betrieb sei zu klein oder im Tätigkeitsgebiet der Firma gäbe es keine Lehre. Allerdings können sich 41% der Unternehmen vorstellen, Lehrlinge einzustellen. Davon geben 31% an, sich dies eventuell vorstellen zu können.

Lehrabbrüche
Zu möglichst wenig Lehrabbrüchen beitragen soll vor allem die realistische Berufsfindung (79%), wie dies Edith Furrer vom Hotel Restaurant Lindenhof formuliert : «Lernende können dazu beitragen, dass es möglichst wenig Lehrabbrüche gibt, wenn sie sich um eine realistische Berufsfindung bemühen.» Auch das Absolvieren von Schnupperlehren wird als wichtig eingeschätzt (72%). Seitens der Betriebe wird primär die Ausbildungsqualität sowie Zeit für die Lernenden genannt (68%), während auch eine gute Selektion (67%) sowie Feedback und Lob (60%) als förderlich angesehen werden.

Wirtschaftslage und Lehrstellenangebot
Nur jeder 20. Betrieb (5%) baut aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise Lehrstellen ab. In der Praxis handelt es sich in den meisten Fällen um lediglich eine Lehrstelle. In 88% der Betriebe hat die aktuelle Wirtschaftslage keinen Einfluss auf das Lehrstellenangebot, 7% bauen dieses sogar aus. Oliver Wegmann, Leiter HR Region Zentralschweiz bei der AMAG Automobil und Motoren AG begründet dies mit langfristigem Denken: «Trotz der angespannten Finanz- und Wirtschaftslage bieten wir gleich viele Lehrstellen an; gut ausgebildete und qualifizierte Mitarbeitende sind unsere Investition für die Zukunft!»

Rund 3'300 Zuger Firmen mit mindestens vier Mitarbeitenden wurden für die Umfrage angeschrieben. Die interessierten Firmen werden kontaktiert. Die Resultate dieser Studie sind auf der Website des Kantons Zug ersichtlich.
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Mit der «Charta Berufschance Zug» werden seit rund drei Jahren junge Menschen beim Start in die Berufswelt unterstützt.

Seit ihrer Einführung im 2006 nimmt die Zahl der Firmen von Jahr zu Jahr zu, die sich mittels Charta verpflichten, Jugendliche beim Start ins Erwerbsleben zu unterstützen. Im ersten Jahr unterzeichneten 137 Zuger Unternehmen die Charta, 2007 waren es bereits 240, im Jahr 2008 unterschrieben 317 Firmen und dieses Jahr zeichneten bereits 360 Firmen die Charta 2009.

Durch die Unterzeichnung der Charta helfen die Zuger Unternehmen aktiv mit, Jugendlichen einen erfolgreichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen und ihren Beitrag zu einem wettbewerbsfähigen Wirtschafts- und Lebensraum Zug zu leisten. Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zug setzt sich dafür ein, dass dieses Engagement gewürdigt und kommuniziert wird.

Im Rahmen ihrer betrieblichen Möglichkeiten streben die Unterzeichnenden an:
- im Unternehmen Lernende auszubilden oder im Rahmen eines Lehrverbunds ausbilden zu lassen;
- motivierte Lernende, die nach Lehrabschluss keine Beschäftigung finden, während
maximal einem Jahr im Unternehmen weiter zu beschäftigen;
- Jugendlichen Praktikumsstellen zur Verfügung zu stellen;
- Jugendlichen Schnupperlehren anzubieten.
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Für weitere Informationen stehen gerne zur Verfügung:
Gianni Bomio, Generalsekretär Volkswirtschaftsdirektion Zug, Tel. 041 728 55 00,
Beat Schuler, Leiter Amt für Berufsbildung Kanton Zug, Tel. 041 728 51 51.

Weitere Informationen

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