Zuger Berufsschule engagiert sich bei Pilotprojekt für Lernende aus Deutschland, der Slowakei und der Schweiz
Diesen Herbst fand in der Zentralschweiz das erste schweizerische Ausbildungsmodul «Brain and Collab» für PEKA-Lernende (Polymechaniker/innen, Elektroniker/innen, Konstrukteure/innen, Automatiker/innen) aus drei Ländern statt. Das Modul wurde von den Berufsschulen Gewerblich-industrielles Bildungszentrum Zug (GIBZ), Berufsbildungszentrum Goldau (BBZG) und Berufsbildungszentrum Pfäffikon (BBZP) als Pilot lanciert.
«Mit dem Ausbildungsmodul «Brain and Collab» 'revanchierten' wir uns für die zahlreichen, von unseren Partnern im Ausland angebotenen Module für die PEKA-Berufe, die unsere Lernenden seit sechs Jahren besuchen dürfen. Diese technischen Aus- und Weiterbildungsmodule werden in englischer Sprache durchgeführt», führt Beat Wenger, Rektor Gewerblich-industrielles Bildungszentrum Zug (GIBZ) aus.
Warm-up
Am Samstag, 28. September 2019 trafen sich die Lernenden aus München und Weiden (Deutschland), Spisska Nova Ves (Slowakei) und die Teilnehmenden aus der Zentralschweiz auf dem Gastschiff «Yellow» in Zug. Der Sonntag diente den zwölf Lernenden und den beteiligten Lehrpersonen und Koordinatorinnen sowie Koordinatoren (Verantwortliche für die Berufspraktika im Ausland) zum gegenseitigen Kennenlernen.
Technisch und kommunikativ herausfordernde Projektarbeit
Von Montag bis Mittwoch arbeiteten die Lernenden aus verschiedenen technischen Berufen am Berufsbildungszentrum Goldau (BBZG) in Dreiergruppen an einem berufsbezogenen Projekt. Sie erhielten die Aufgabe, ein Kühlbad für Rohlinge mit einer Wasserstandsregelung zu planen und auch als Prototyp zu bauen. Andrea Turtschi, Leiterin Koordinationsstelle Auslandpraktika Leonardo da Vinci am GIBZ weiss: «Die Planung und die Realisierung des Projekts in den international gemischten Teams war eine technische und kommunikative Herausforderung, nicht nur für die jungen Berufsleute, sondern auch für die betreuenden Lehrpersonen». Nach der theoretischen und praktischen Arbeit erhielten die Lernenden am vierten Tag die Chance, gruppenweise in einer der vier beteiligten Schwyzer Industriefirmen – LCA-Automation, Pamasol, Verwo und Uiker – einen Einblick in deren Produktentwicklung zu nehmen.
Abschluss und Würdigung
Am Freitag zeigten die Teams ihre jeweiligen Problemlösungen auf einem durch die Lernenden gestalteten «Marktplatz» in der Eingangshalle des BBZG. Vertreterinnen und Vertreter der beteiligen in- und ausländischen Berufsschulen, Berufsbildende sowie weitere Gäste zeigten sich beeindruckt ob der geleisteten Arbeit und der kreativen Form der Präsentation. Ein Expertengremium beurteilte die präsentierten Arbeiten und die dazu gehörige Entwicklungsdokumentation. Zusätzlich mussten die Gruppen in einem Fachgespräch Fragen zum Lösungsvorgehen und zum Bau des Prototyps beantworten – alles in englischer Sprache.
Am Samstag, dem Abschlusstag der Projektwoche, würdigte der Amtsvorsteher der Berufsbildung des Kantons Schwyz, Oscar Seger, im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier auf dem Lützelhof in Pfäffikon SZ die Arbeit der jungen Berufsleute im Beisein der beteiligten in- und ausländischen Gäste.
GIBZ engagiert im Rahmen von Erasmus+
Beat Wenger erklärt: «Die Förderung der internationalen Mobilität in der Berufsbildung ist ein wichtiges Anliegen der Schweizer Bildungspolitik. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung nimmt stetig zu. Ziel ist es, jungen Menschen bereits während ihrer Lehre den Erwerb interkultureller, sprachlicher und fachlicher Kompetenzen in einem anderen Umfeld zu ermöglichen.»
Foto in der Beilage
Das Projekt «Brain and Collab» zeigt, wie Zusammenarbeit über Kantons- und Landesgrenzen hinweg einen Mehrwert für die Berufsbildung schaffen kann (Bild von Sophie Krüsi zur Verfügung gestellt, Pfäffikon, 5.10.2019).
Beilagen
Typ | Titel | Bearbeitet |
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Foto | 24.10.2019 | |
Medienmitteilung | 24.10.2019 |