Zuger Weg der Energiepolitik ist erfolgreich
Vor knapp zwei Jahren hat der Kanton Zug damit begonnen, mit Unternehmen und Organisationen der Wirtschaft freiwillige Energievereinbarungen abzuschliessen. Die so genannten Commitments bewähren sich, wie ein erster Erfahrungsaustausch unter Leitung der Baudirektion ergeben hat.
Vor knapp zwei Jahren hat der Regierungsrat des Kantons Zug seine Energiepolitik neu definiert und in einem Leitbild zusammengefasst. Das Papier nennt neben strategischen Zielen auch konkrete Massnahmen, wie zu einem sparsamen und effizienten Energieverbrauch beigetragen werden kann. Mit dem Leitbild nimmt sich der Kanton zunächst selbst in die Pflicht. Er will aber auch die Öffentlichkeit und die Wirtschaft zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen anregen. Dabei setzt er auf teils unkonventionelle Mittel.
Freiwillige Zielvereinbarungen
Eines dieser innovativen Instrumente sind die sogenannten Commitments. Es handelt sich dabei um Partnerschaftsvereinbarungen zwischen dem Kanton Zug und Unternehmen bzw. Organisationen der Wirtschaft. Letztere verpflichten sich zu ökologischen Massnahmen, die auf ihre Situation und ihre Möglichkeiten zugeschnitten sind (siehe Kasten im Anhang). Der Zieldefinition entsprechend ist auch die Dauer des Commitments individuell auf den jeweiligen Vertragspartner aus der Wirtschaft zugeschnitten.
Geeignete Rahmenbedingungen
Vor Kurzem haben sich die Vertragspartner zu einer ersten Aussprache getroffen und Erfahrungen mit den Commitments ausgetauscht. Ziel des Treffens sollte es sein, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen und wo nötig die Vereinbarungen zu modifizieren. Dies wurde jedoch von keiner Seite gewünscht, denn die massgeschneiderten Vorgaben haben sich ganz offensichtlich bewährt. Zudem sprachen sich die Vertreter/innen der Wirtschaft dafür aus, an den Rahmenbedingungen vorerst einmal festzuhalten um konsistente Vergleichswerte zu erhalten.
Erfolgreicher Start
Die Teilnehmenden konnten übereinstimmend von Erfolgen berichten, ob sie nun erneuerbare Energien fördern, ein firmeninternes Mobilitätsmanagement betreiben oder energetische Gebäudesanierungen unterstützen. Mehrfach wurde auch von imagefördernden Nebenwirkungen des Engagements berichtet. Ein Thema des Treffens war die Einführung eines Controllings, um die Fortschritte künftig stärker quantifizieren und nötige Kurskorrekturen rechtzeitig einleiten zu können.
Teilnehmerkreis erweitern
Mit Blick in die Zukunft regten die Teilnehmenden an, den Kreis der mitwirkenden Firmen zu erweitern. Namentlich Grossfirmen sollten gewonnen werden, bei denen Energiespar- und -optimierungsmassnahmen besonders stark zu Buche schlagen. Zudem sei in Betracht zu ziehen, den Freizeitbereich in das Programm miteinzubeziehen. Mit zielgerichteter Kommunikation wollen die Verantwortlichen der federführenden Baudirektion diese Gruppen nun ansprechen und zu einer Teilnahme bewegen. Dabei gilt es den Zielgruppen vor allem klar zu machen, dass sich die Commitments nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch rechnen und damit ein ureigenstes Interesse der Unternehmen abdecken. Dies dürfte im Übrigen auch der Grund sein, weshalb dieses innovative "Zuger Produkt" auch in anderen Kantonen mittlerweile Interesse geweckt hat.
Baudirektion
Weitere Auskünfte:
Heinz Tännler, Baudirektor
Tel. 041 728 53 01 oder 079 223 81 66
E-Mail: heinz.taennler@bd.zg.ch
Kasten:
Partnerschaften der Baudirektion gibt es mit:
• Zuger Kantonalbank
• Wasserwerke Zug AG
• Gruppe Zuger Generalunternehmungen
• Siemens (Schweiz) AG
• Hauseigentümerverband Zug
• Zuger Wirtschaftskammer und Gewerbeverein des Kantons Zug
• Risi AG
• Swisspor Management AG
Auszüge aus den Commitments:
• Bei Bauplanungen von Beginn weg nachhaltige Lösungen suchen.
• Bei Ersatz- und Erneuerungsinvestitionen in Gebäuden den Bedarf an nicht erneuerbaren Energien reduzieren.
• Technische Neuerungen bei Dämmstoffen verfolgen.
• Räumlich koordinierter Einsatz von Erdgas und erneuerbarer Energie.
• Verantwortung für energiepolitisch angemessene Gestaltung von Mietverhältnissen fördern.
• Nur beschränkte Zahl Parkplätze für Mitarbeitende zur Verfügung stellen, mit ausdrückli-cher Empfehlung, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.
• Lenkungsabgabe auf Pool-Parkplätzen für die Angestellten.
• Fahrzeugpark mit Einsatz von Naturgas.
• Zukunftsgerichtete Energieversorgung im eigenen Kreis fördern, mit Empfehlung, erneuer-bare Energie einzusetzen.
• usw.
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