Schutzfunktion gegen Naturgefahren
Schutzwälder schützen Menschen und erhebliche Sachwerte im Kanton Zug vor Naturgefahren. Die flächenmässig bedeutendsten Naturgefahren im Kanton Zug sind Rutschungen, Hochwasser und Murgänge. Steinschlagprozesse kommen nur stellenweise vor, sind jedoch aufgrund der Schadwirkung äusserst relevant.
Im Jahr 2010 wurden 45 % der Waldfläche des Kantons Zug (2'878 Hektaren) auf Basis von einheitlichen Bundeskriterien als Schutzwald ausgeschieden und eigentümerverbindlich festgelegt. Um die zu Verfügung stehenden Ressourcen möglichst wirkungsvoll einzusetzen, wurde der Schutzwald im Jahr 2016 in zwei Prioritäten aufgeteilt. Schutzwälder der Priorität 1 schützen Menschen oder erhebliche Sachwerte bei entsprechender Waldpflege überdurchschnittlich wirkungsvoll vor Naturgefahren. Schutzwälder der Priorität 2 schützen Menschen oder erhebliche Sachwerte meist indirekt.
Damit der Wald die erwarteten Schutzleistungen für die Öffentlichkeit erbringen kann, benötigen er eine an die Naturgefahr und an den Standort angepasste Pflege. Diese erfolgt gemäss dem «Schutzwaldkonzept Kanton Zug» und den aus der Naturgefahr und dem Standort hergeleiteten Zieltypen, welche wiederum auf der Richtlinien des Bundes «Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald» (NaiS) basieren.
In den Jahren 2008 bis 2020 sind 57 % der gesamten Schutzwaldfläche gepflegt worden. Dies entspricht knapp der Fläche der Gemeinde Cham oder 1634 Hektaren (vgl. Abbildung).
Aufgrund dieser Massnahmen erfüllen die Schutzwälder ihre Schutzfunktion gegen Naturgefahren im Kanton Zug mehrheitlich sehr gut. Zukünftig gilt es, diese Qualität zu erhalten und wo nötig noch zu verbessern.
Um dies nachhaltig zu gewährleisten, sollen durchschnittlich jedes Jahr 140 Hektaren der Schutzwaldfläche zielgerichtet gepflegt werden.
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Typ | Titel | Bearbeitet |
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Karte Schutzwaldpriorisierung | 02.05.2017 | |
Schutzwaldkonzept | 02.05.2017 | |
Wälder mit besonderer Schutzfunktion gegen Naturgefahren | 08.07.2022 | |
Zieltypen Schutzwald | 03.11.2017 |