Als Lehrperson mit zebis.digital arbeiten
Wie können Lehrpersonen mit zebis.digital arbeiten? Kenneth Vogt hat mit dem Online-Editor Erfahrungen gesammelt.
Was macht meine Gemeinde lebenswert? – Zu dieser Frage hat Primarlehrer Kenneth Vogt mit zebis.digital drei Lernangebote entwickelt. Darin geht es um den Identitätsbezug mit Orten, die Siedlungsentwicklung und die Stadt-Land-Unterschiede in der Deutschschweiz. Die Lernangebote sind in Kapitel geordnet und ermöglichen unterschiedliche Aktivitäten. Im ersten Lernangebot (Link:) «Mein Wohlfühlort = Dein Wohlfühlort?» suchen Schülerinnen und Schüler ihren Lieblingsort in ihrer Wohngemeinde; sie ergründen, was für bestimmte Ort charakteristisch ist und welche Orte für Einwohnende, Beschäftigte oder für den Tourismus wichtig sind. Dazu lösen sie die einzelnen Kapitel eigenständig am Laptop oder Tablet.
Ein Teil dieser Aufgaben stützt auf den Kartenviewer des Bundes ab, den swisstopo betreibt. Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich auf die vertiefte Arbeit damit vorbereiten. Für eine vorgängige Einführung in die Funktionen des Kartenviewers steht zugleich das Lernangebot (Link:) «Mit dem Kartenviewer des Bundes dein Zuhause erkunden» zur Verfügung.

„Bausteine kopieren und nach Belieben verändern“
„Ich sehe zebis.digital als Ergänzung zum regulären Unterricht, wobei das individuelle Arbeiten im Vordergrund steht“, sagt Kenneth Vogt, der aktuell den Masterstudiengang „Fachdidaktik NMG + NE“ an der PH Luzern absolviert. Die Lernangebote sind im Rahmen des Studiums entstanden, sie richten sich an den 2. und 3. Zyklus. Ihm sei wichtig gewesen, nicht nur lose Aufgaben rund um ein Thema zu sammeln, sondern einen Lerngegenstand digital abzubilden. „Meine Aufgaben stellen ein grobes Gerüst dar, welches den Lernprozess anhand des LUKAS-Modells zugänglich macht. Die Lehrperson kann die Bausteine kopieren und nach Belieben verändern und ergänzen.“ Die Lernangebote auf zebis.digital stellen für Kenneth Vogt eine Basis dar, sie ersetzen die Auseinandersetzung der Lehrperson mit der Thematik nicht.
„Ich finde die Erstellung der Lernaufgaben intuitiv und vielfältig, zumal sich mit den H5P-Aufgaben unterschiedliche interaktive Lernaufgaben erstellen lassen“, sagt Vogt. „Natürlich muss man aufpassen, dass man sich bei der Erstellung der Aufgaben nicht in den technischen Spielereien verirrt.“ So habe er bei der Entwicklung immer wieder die Erkenntnis gemacht, dass sich gewisse Aufgaben nicht digital umsetzen liessen. Das liege aber weniger daran, dass auf zebis.digital etwas fehle, sondern dass der Unterricht nicht ausschliesslich vor dem Bildschirm stattfinde. „Gerade im Unterricht in den Fachbereichen NMG und RZG bieten sich Ortsbegehungen und Recherchen ausserhalb des Schulhauses an.“
Noch hat Kenneth Vogt seine Lernangebote nicht im Unterricht erprobt, das wird voraussichtlich im Rahmen eines nächsten Moduls im Studium möglich. „Ich fände es natürlich toll, wenn andere Lehrpersonen die Lernangebote nutzen und ihre Erfahrungen rückmelden.“
Wo sehen Lehrpersonen den Lernstand?
Entwickelt hat zebis.digital die Geschäftsstelle der Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ) in Kooperation mit der LerNetz AG. Das Ziel lautete, einen einfachen Online-Editor für digitale und interaktive Unterrichtsinhalte zu entwickeln. Neben dem Einsatz im eigenen Unterricht können Lehrpersonen Materialien in der Bibliothek veröffentlichen und anderen Lehrpersonen zur Verfügung stellen. zebis.digital eignet sich für Inhalte, die über eine einzelne Übung hinausgehen und eine mehrteilige Struktur aufweisen. Schülerinnen und Schüler greifen mit einem Code auf ein Material zu. Sie können ihren Lernstand anonym speichern, später weiterbearbeiten und ihre Ergebnisse in Form einer PDF-Datei herunterladen.
Noch einfacher ist das Abrufen des Lernstands seit Anfang Oktober mit der Integration von zebis.digital in LearningView. LearningView ist eine von der PH Schwyz entwickelte App, mit welcher Schülerinnen und Schüler ihren Lernprozess planen, dokumentieren und reflektieren können. Für Lehrerinnen und Lehrer ist es ein organisatorisches und diagnostisches Werkzeug. Wer mit Wochen- oder Arbeitsplänen unterrichtet, findet in LearningView ein digitales Pendant.
Neu kann man innerhalb von LearningView Materialien von zebis.digital suchen und einer Lerngruppe zuweisen. Schülerinnen und Schüler bearbeiten die Inhalte direkt in LearningView. Als Lehrperson hat man jederzeit einen Überblick über den Arbeitsstand und kann die individuellen Leistungen der Schülerinnen und Schüler anschauen und kommentieren.