Der Veterinärdienst setzt sich im Bereich des Tierschutzes in erster Linie für das Wohl der Tiere ein. Tiere sind nach heutiger Auffassung und von Gesetzes wegen Mitgeschöpfe und keine Sachen. Sie bringen uns Menschen vielfach Freude als soziale Gefährten und Sportbegleiter. Sie werden aber auch als Arbeitskräfte und zur Lebensmittelproduktion verwendet. Bei allen Nutzungen von Tieren müssen die Interessen von uns Menschen und diejenigen unserer Tiere sorgfältig abgewogen werden, damit sie ethisch verantwortbar, den Tieren unnötige Leiden und Schmerzen erspart und die Würde der Tiere erhalten bleiben. 

Wohlbefinden der Tiere

Unseren Tiere geht es gut, wenn sie ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können und wenn sie in allen Bereichen der Nutzung durch den Menschen ihren Bedürfnissen entsprechend betreut werden, sodass keine gesundheitlichen Schäden und Verhaltensstörungen auftreten.

Vollzug und Überwachung

Der Veterinärdienst muss zwischen den verschiedenen Ansprüchen des Tierschutzgesetzes, der Tierschutzverordnung des Bundes und der kantonalen Vollziehungsverordnung zum Tierschutzgesetz vermitteln. Oft gehen die Interessen von Tierschutzorganisationen, tierhaltenden oder konsumierenden Personen sowie der Industrie und Forschung weit auseinander. Es ist häufig nicht einfach, den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden damit der grösstmögliche Nutzen für die Tiere als unsere Mitgeschöpfe und damit letztendlich auch für uns Menschen resultiert. Ein Spannungsfeld, dem wir uns immer wieder neu mit allen Kräften nach bestem Wissen und Gewissen sowie einer sorgfältigen Güterabwägung widmen. Beratung, Aufklärung und Vermittlung zwischen den Ansprüchen der Tiere, der Tierhalter und interessierten Kreisen aus der Bevölkerung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Eine steigende Sensibilität breiter Bevölkerungskreise im Bereich Tierschutz und Tierhaltung zeigt sich auch in der steigenden Anzahl Meldungen über tatsächliche oder vermeintliche Missstände in Tierhaltungen.