Wasser / Gewässer / Abwasser
Gesellschaft und Wirtschaft nutzen unsere Gewässer und die Wasserressourcen vielfältig und intensiv, sei es für die Gewinnung von Trink- und Brauchwasser oder für die Energieproduktion, sei es als "Arena" für Freizeit und Erholung, aber auch für die Entsorgung von Abwasser. Das Bedürfnis nach Siedlungs- und Erholungsraum sowie die intensive Landwirtschaft verstärken den Druck auf unsere Gewässer und beeinträchtigen die Gewässerqualität. Zudem verändert der Klimawandel die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit. Zusammen mit der Intensivierung der Nutzung und den Schutzanliegen kann dies zunehmend zu Interessenskonflikten führen.
Das Grundwasser weist im Kanton Zug in der Regel eine gute bis sehr gute Qualität auf. In den landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten ist es jedoch häufig mit unerwünschten Stoffen belastet. Bei lang andauernden Trockenperioden können Grundwasserstände vorübergehend sinken.
Die Wasserqualität im Kanton Zug hat sich dank der Anstrengungen im Gewässerschutz deutlich verbessert hat; noch sind die Oberflächengewässer nicht durchwegs gesund. Die starke Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung sowie die anhaltend intensive Landwirtschaft erschweren es, bei der Wasserqualität weitere Fortschritte zu erzielen bzw. die bisherigen Erfolge langfristig zu sichern.
Oberste Priorität kommt bei allen Anstrengungen zum Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer der Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser zu. Die Qualität der ober- und unterirdischen Gewässer wird in erster Linie durch eine adäquate Entwässerungsplanung (Siedlungsentwässerung) bzw. durch Massnahmen an der Quelle ihrer Beeinträchtigung gewährleistet, in zweiter Priorität durch eine wirksame Abwasserreinigung in der ARA. Um die Belastung der Gewässer durch sogenannte Mikroverunreinigungen zu eliminieren wurde die Kläranlage Schönau im 2019 mit einer zusätzlichen vierten Reinigungsstufe ausgerüstet.
Daten und Fakten über den Zustand der aquatischen Umwelt und deren Entwicklung haben die Funktion eines Frühwarnsystems. Sie liefern die notwendigen Entscheidungsgrundlagen, dienen als Wirkungskontrolle über bereits getätigte Massnahmen und bilden die Grundlage für eine umfassende Information von Gesellschaft und Politik.