Ägerisee
Der Ägerisee entstand durch die Erosion des Muota/Reuss-Gletschers während der Würmeiszeit vor etwa 120'000 bis 10'000 Jahren. Flächenmässig liegt der Ägerisee auf Rang 19 und volumenmässig auf Rang 15 der Schweizer Seen. Seine beiden Unterbecken, die in einer Seetiefe von 60 m durch eine Molasserippe getrennt sind, weisen Tiefen von 83 m und 81 m auf. Das Einzugsgebiet (ohne Seefläche) beträgt 4'068 ha und besteht zu 48.8 % aus Wald, zu 4.1 % aus Siedlung und zu 47.1 % aus übriger Fläche (vor allem Landwirtschaft).
Auch der Ägerisee erfuhr, wie viele andere Schweizer Seen, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Siedlungsentwässerung und der Landwirtschaft eine Nährstoffanreicherung; doch er erreichte nie einen nährstoffreichen (eutrophen) Zustand. 1972 wurden die Siedlungen entlang des Sees an die Kanalisationsleitung angeschlossen; seither ist der Nährstoffinhalt deutlich zurückgegangen. Der mittlere Phosphorinhalt im Ägerisee, der als Mass für die biologische Produktion verwendet wird, liegt heute bei rund 5 mg pro Kubikmeter Wasser. Damit ist der See nährstoffarm (oligotroph).
Obwohl der Ägerisee eine geringe Produktion von Biomasse aufweist, liegt der Sau-erstoffgehalt im Herbst an den tiefsten Stellen des Seegrunds unter 4 g pro Kubikmeter Wasser. Dies ist die Folge der Sauerstoffzehrung in den mit vorwiegend natürlichem organischem Material angereicherten Seesedimenten. Während der Wasserzirkulation im Winter, die bis in die maximale Seetiefe vordringt, wird das Tiefenwasser regelmässig mit Sauerstoff angereichert.