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Ein­lei­tung

1997: Ver­wal­tungs­ge­richt

1998: Ver­wal­tungs­ge­richt

1999: Ver­wal­tungs­ge­richt

Ur­teil vom 18. März 1999 i.S. H. H. AG und H. H. AG

Er­satz- oder Wie­der­auf­bau­ten ge­mäss Art. 24 Abs. 2 RPG gel­ten nur dann nicht als Neu­bau­ten, wenn sie so­wohl in der Grös­se als auch in der Nut­zungs­art der ur­sprüng­li­chen Baute un­ge­fähr ent­spre­chen und wie­der am glei­chen Ort zu ste­hen kom­men. Sie dür­fen höchs­tens teil­wei­se Än­de­run­gen be­inhal­ten. Aus­ser­dem kann von Wie­der­auf­bau nur die Rede sein, wenn die Baute nicht be­reits vor­her ver­fal­len war. Die Be­wil­li­gung einer Er­satz­bau­te darf nur in Be­tracht ge­zo­gen wer­den, wenn eine Baute oder An­la­ge vor der Zer­stö­rung oder vor dem Ab­bruch be­stim­mungs­ge­mäss nutz­bar war.

Bei Ent­eig­nungs­ver­fah­ren macht das Ge­richt pra­xis­ge­mäss von der Mög­lich­keit des Kos­ten­er­las­ses Ge­brauch, so­fern die Be­schwer­de nicht mut­wil­lig ist.

Ur­teil vom 22. April 1999 i.S. J. L.

Die Aus­nüt­zungs­über­tra­gung ge­mäss § 15 Voll­zie­hungs­ver­ord­nung zum Bau­ge­setz vom 29. März 1988 (BGS 721.111) führt zu einer Ab­wei­chung von der Re­gel­bau­wei­se. In­so­fern hat sie sich an die Gren­zen des ge­setz­li­chen Aus­nah­me­tat­be­stan­des zu hal­ten. Die prak­ti­sche Funk­ti­on ist eine ähn­li­che wie bei pri­vat­recht­li­chen Ab­ma­chun­gen über die Grenz­ab­stän­de. Wenn eine öf­fent­li­che Er­schlies­sungs­stras­se mit beid­sei­ti­gem Trot­toir zwi­schen den Bau­grund­stü­cken liegt, ist die Gren­ze für die Aus­nüt­zungs­über­tra­gung klar über­schrit­ten.

Ur­teil vom 20. Mai 1999 i.S. B. AG und Kon­sor­ten

Ge­mäss § 136 Abs. 1 GewG sind vor dem In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes un­be­fris­tet er­teil­te Kon­zes­sio­nen spä­tes­tens am 31. De­zem­ber 1999 zu Ende ge­gan­gen. War eine sol­che Kon­zes­si­on durch eine neue zu er­set­zen, muss­ten wohl­erwor­be­ne Rech­te ge­wahrt und un­zu­mut­ba­re Här­ten ver­mie­den wer­den. - Wohl­erwor­be­ne Rech­te sind in ihrem We­sens­ge­halt un­wi­der­ruf­lich und ge­set­zes­be­stän­dig. Sie un­ter­ste­hen dem Schutz der Ei­gen­tums­ga­ran­tie, so­fern je­den­falls das Recht be­an­sprucht wor­den ist. Seine Sub­stanz darf nur auf dem Weg der Ent­eig­nung und gegen Ent­schä­di­gung ent­zo­gen wer­den.

Die Be­fris­tung einer Kon­zes­si­on ist Folge der Un­ver­äus­ser­lich­keit staat­li­cher Ho­heit. Vor­lie­gend ist die alt­recht­li­che Kon­zes­si­on nicht als ewige, als ein un­ent­zieh­ba­res Recht be­grün­det wor­den, son­dern nur un­be­fris­tet er­teilt wor­den. Die ge­setz­li­che Ein­füh­rung einer Be­fris­tung be­deu­tet damit kei­nen Ein­griff in die Sub­stanz, son­dern führt bloss zu einer ent­schä­di­gungs­los hin­zu­neh­men­den Neu­um­schrei­bung des Kon­zes­si­ons­in­halts (An­mer­kung: Das Ge­setz über die Ge­wäs­ser vom 25. No­vem­ber 1999 [BGS 731.1], in Kraft ge­tre­ten am 1. Mai 2000, geht von be­fris­te­ten Kon­zes­sio­nen aus, auch was die alt­recht­li­chen be­trifft [vgl. § 95 Abs. 5 GewG]).

Ur­teil vom 20. Mai 1999 i.S. G. C. und S. B. AG

Eine Are­al­be­bau­ung, wel­che dem aus der Pra­xis ent­wi­ckel­ten In­sti­tut "Are­al­be­bau­ung" ent­spricht und ge­stützt auf eine or­dent­li­che Bau­be­wil­li­gung er­rich­tet wor­den ist, je­doch die Aus­nüt­zungs­zif­fer samt dem bei einer Are­al­be­bau­ung mög­li­chen Bonus be­an­sprucht, muss auch spä­ter als Are­al­be­bau­ung gel­ten, deren Kon­zept in ge­wis­sem Sinne nor­ma­ti­ven Cha­rak­ter hat, indem es Aus­gangs­punkt für wei­te­re bau­recht­li­che Ent­schei­de bleibt.

Ur­teil vom 20. Mai 1999 i.S. S. W.

In einem vier­ge­schos­si­gen, in der Industrie-​ und Ge­wer­be­zo­ne lie­gen­den Ge­bäu­de hat der Ei­gen­tü­mer im 4. Ober­ge­schoss an­stel­le von be­wil­lig­ten Bü­ro­räum­lich­kei­ten eine Woh­nung ein­ge­baut. Nach­dem mehr als zehn Jahre ver­gan­gen sind und vom Grund­eigentümer un­ter­brei­te­te Um­nut­zungs­ge­su­che ge­schei­tert waren, be­rief sich die­ser auf die Un­tä­tig­keit der Be­hör­den und lei­te­te dar­aus ab, er könne das 4. Ober­ge­schoss wei­ter­hin als Woh­nung ver­wen­den. Das Ge­richt sieht in dem Um­stand, dass das Ge­setz in einem oder in ei­ni­gen we­ni­gen gleich­ge­la­ger­ten Fäl­len nicht oder nicht rich­tig an­ge­wen­det wor­den ist, kei­nen An­spruch des Bür­gers, eben­falls ab­wei­chend vom Ge­setz be­han­delt zu wer­den. Vor­lie­gend hat der Ge­mein­de­rat dem Grund­ei­gen­tü­mer zu kei­ner Zeit den Glau­ben ver­schafft, die Wohn­nut­zung sei recht­mäs­sig. Im Ge­gen­teil hat er Um­nut­zungs­ge­su­che ab­ge­lehnt. Al­lein da­durch, dass eine Be­hör­de einen rechts­wid­ri­gen Zu­stand vor­über­ge­hend dul­det, wird keine Ver­trau­ens­grund­la­ge ge­schaf­fen, die einer spä­te­ren Be­he­bung die­ses Zu­stan­des ent­ge­gen­ste­hen würde.

Ur­teil vom 10. Juni 1999 i.S. W. Z. AG

Wird ein Sach­ent­scheid rechts­kräf­tig, des­sen Voll­stre­ckung so­fort ge­sche­hen und mit dem Ent­zug der auf­schie­ben­den Wir­kung einer all­fäl­li­gen Be­schwer­de ver­bun­den wer­den muss­te, so kann im Voll­stre­ckungs­ver­fah­ren der Sach­ent­scheid selbst nicht neu auf­ge­rollt wer­den. Ist der Sach­ent­scheid eine Bau­be­wil­li­gung, ver­bleibt dem Recht­s­u­chen­den nur die Mög­lich­keit eines neuen Bau­ge­su­ches oder al­len­falls eines Bau­er­mitt­lungs­ge­su­ches zur Ab­klä­rung be­stimm­ter Fra­gen.

Ur­teil vom 1. Juli 1999 i.S. E. L.

Wer ein Ge­bäu­de aus­ser­halb der Bau­zo­nen ab­bricht und auf der Ab­bruchstel­le eine Be­ton­mau­er mit zwei ab­ge­win­kel­ten Tei­len ähn­lich einem Fun­da­ment er­stellt, be­darf einer Bau­be­wil­li­gung. Ist das ehe­ma­li­ge Ge­bäu­de zum gröss­ten Teil ab­ge­bro­chen, kann nicht von einer Än­de­rung oder blos­sen Er­neue­rung im Sinne von Art. 24 Abs. 2 RPG aus­ge­gan­gen wer­den. Frag­lich ist, ob es sich um einen Wie­der­auf­bau han­deln könn­te, einem eben­falls von Art. 24 Abs. 2 RPG pri­vi­le­gier­ten Tat­be­stand. Dies­be­züg­lich stellt das kan­to­na­le Recht voll­um­fäng­lich auf den bun­des­recht­li­chen Be­griff ab. Wo die Le­bens­dau­er einer Baute ab­ge­lau­fen ist und der Ei­gen­tü­mer das Ge­mäu­er ver­fal­len lässt, kommt ein Wie­der­auf­bau nicht in Be­tracht.

Ur­teil vom 23. Sep­tem­ber 1999 i.S. S. und J. S.

Die vom Ge­mein­de­rat Risch am 15. April 1980 ge­neh­mig­te Ge­samt­pla­nung für ein Grund­stück in Buo­nas hat der da­ma­li­gen Bau­ord­nung Buo­nas und ins­be­son­de­re den Vor­schrif­ten für die Bau­zo­ne 2 ent­spro­chen. Wenn in die­ser Ein­fa­mi­li­en­haus­zo­ne mit der Aus­nüt­zung 0,2 und ein­ge­schos­si­ger Bau­wei­se mit Dach­ge­schoss sowie be­stimm­ter   Ori­en­tie­rung der Aus­sen­be­zie­hun­gen eine zwei­te Wohn­ein­heit pro Ein­fa­mi­li­en­haus oder auch die Wohn­nut­zung vom Erd­ge­schoss auf das Dach­ge­schoss aus­ge­dehnt wer­den sol­len, dann han­delt es sich um weit­rei­chen­de Ver­än­de­run­gen des Kon­zep­tes. Sie dür­fen nicht als Ein­zel­bau­be­wil­li­gun­gen zu­ge­las­sen wer­den. Das ver­wirk­lich­te Pla­nungs­kon­zept bleibt für die wei­te­ren Bau­ent­schei­dun­gen be­acht­lich. Die Re­vi­si­on der Ge­samt­pla­nung müss­te er­ge­ben, ob, wie­weit und ge­ge­be­nen­falls wie Ver­än­de­run­gen zu­läs­sig sein sol­len. Die zwei­te Wohn­ein­heit im Erd­ge­schoss und die Um­nut­zung eines Teils der Wasch­kü­che als Küche der zwei­ten Wohn­ein­heit, fer­ner die Wohn­nut­zung im Un­ter­ge­schoss mit Ein­bau von Du­sche, Toi­let­te und Sauna sind al­le­samt un­zu­läs­sig. - Vgl. Bau­ord­nung Buo­nas als An­hang I zur Bau­ord­nung der Ein­woh­ner­ge­mein­de Risch vom 3. Mai 1994.

Ur­teil vom 21. Ok­to­ber 1999 i.S. E. R./G.

Ge­stützt auf Art. 22qua­ter der Bun­des­ver­fas­sung ver­pflich­tet Art. 2 RPG den Bund, die Kan­to­ne und die Ge­mein­den, für ihre raum­wirk­sa­men Auf­ga­ben die nö­ti­gen Pla­nun­gen zu er­ar­bei­ten und sie auf­ein­an­der ab­zu­stim­men. Die Pla­nung hat in ver­schie­de­nen Etap­pen zu er­fol­gen: Richt­pla­nung, Nut­zungs­pla­nung und Bau­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren. Auch Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen haben sich in den pla­ne­ri­schen Stu­fen­bau ein­zu­fü­gen. Na­ment­lich dür­fen Bau­be­wil­li­gun­gen nicht für Bau­ten und An­la­gen er­teilt wer­den, die ihrer Natur nach sach­ge­recht ein Pla­nungs­ver­fah­ren vor­aus­set­zen. Dort sind so­wohl Recht­schutz als auch de­mo­kra­ti­sche Mit­wir­kung sowie um­fas­sen­de In­ter­es­sen­ab­wä­gung ge­si­chert. Eine zen­tra­le Boots­sta­tio­nie­rung, wel­che im kan­to­na­len Richt­plan vor­ge­se­hen ist, be­darf der Son­der­nut­zungs­pla­nung. Eine Aus­nah­me­be­wil­li­gung für Bau­ten und An­la­gen aus­ser­halb der Bau­zo­nen ge­nügt als Grund­la­ge nicht.

Ur­teil vom 21. Ok­to­ber 1999 i.S. S., A. AG

Ge­mäss Art. 15 Abs. 1 der In­ter­kan­to­na­len Ver­ein­ba­rung über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen vom 25. No­vem­ber 1994 in Ver­bin­dung mit § 5 Abs. 1 des Ge­set­zes über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen vom 27. Juni 1996 ist gegen Ver­fü­gun­gen der Baudirek­tion im Zu­sam­men­hang mit der Ver­ga­be von öf­fent­li­chen Auf­trä­gen die Be­schwer­de an das Ver­wal­tungs­ge­richt zu­läs­sig. Mit der Be­schwer­de kann ins­be­son­de­re der Zu­schlag im Ver­ga­be­ver­fah­ren an­ge­foch­ten wer­den. Die Sub­mis­si­ons­be­din­gun­gen sind für die aus­schrei­ben­de Be­hör­de bin­dend. Vor­lie­gend be­stim­men die Be­din­gun­gen, dass Un­ter­neh­mer­va­ri­an­ten als se­pa­ra­te Bei­la­ge zu­sam­men mit der voll­stän­dig aus­ge­füll­ten Haupt­off­er­te ein­zu­rei­chen sind. Die se­pa­ra­te Zu­satzof­fer­te ist mit dem Zu­satz "Min­der­preis: für vier Stück Fa­bri­kat X an­stel­le von Fa­bri­kat Y" nicht ge­stellt. Es muss eine stren­ge Pra­xis grei­fen, um nicht die Ziele der Re­geln über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen, ins­be­son­de­re die Gleich­be­hand­lung aller An­bie­te­rin­nen und An­bie­ter und die Si­cher­stel­lung der Trans­pa­renz der Ver­ga­be­ver­fah­ren wie­der in Frage zu stel­len. Die Un­ter­neh­mer­va­ri­an­te ist vor­lie­gend nicht ge­nü­gend spe­zi­fi­ziert.

Ur­teil vom 2. De­zem­ber 1999 i.S. H. N.-M.

Zur Er­he­bung der  Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de ist be­rech­tigt, wer durch einen Ent­scheid in sei­ner Rechts­stel­lung be­trof­fen ist (§ 62 in Ver­bin­dung mit § 41 VRG). Nach der Pra­xis des Ver­wal­tungs­ge­richts sind diese Vor­schrif­ten so zu ver­ste­hen, dass zur Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de le­gi­ti­miert ist, wer von einem Ent­scheid in hö­he­rem Mass als jeder be­lie­bi­ge Drit­te oder die All­ge­mein­heit be­rührt wird.

Ur­teil vom 2. De­zem­ber 1999 i.S. C. S.

Ein wohl­erwor­be­nes Recht für eine Schiffs­hüt­te und ein Ba­de­haus, das mit der Konzes­sion für wei­te­re An­la­gen auf Ge­biet des Zu­ger­sees er­gänzt ist und dem ein Block­wurf als Wel­len­bre­cher bei­gefügt wer­den soll, for­dert pflicht­ge­mäs­ses Er­mes­sen, was die Di­men­si­on die­ses Block­wur­fes be­trifft. Die Bau­di­rek­ti­on hat die Höhe des Block­wurfs nach der all­ge­mei­nen Pra­xis und den Be­son­der­hei­ten der alt­recht­li­chen Ver­hält­nis­se di­men­sio­niert. Das schwie­ri­ge Be­mü­hen der Bau­di­rek­ti­on um stren­ge und rechts­glei­che Be­hand­lung der Ge­such­stel­ler ist zu schüt­zen. Ein gross­zü­gi­ge­res Hand­ha­ben des Er­mes­sens im Ein­zel­fall hätte in die­sem Be­reich von Bau­ten und An­la­gen auf See­ge­biet die Be­geh­ren wei­te­rer In­ter­es­sen­ten zur Folge, was eine Ge­fähr­dung der öf­fent­li­chen In­ter­es­sen am Land­schafts- und Ufer­schutz durch Sum­mie­rung von Ein­zel­hei­ten und Klei­nig­kei­ten zur Folge hätte.

Ur­teil vom 29. De­zem­ber 1999 i.S. M. B.

Ein Ur­teil ist wi­der­sprüch­lich, wenn die Sache wegen Ver­let­zung des recht­li­chen Ge­hörs zu­rück­ge­wie­sen und gleich­zei­tig in den Er­wä­gun­gen be­reits materiell-​rechtliche Fest­le­gun­gen ge­trof­fen wer­den.

Den Ga­ra­ge­vor­platz oder einen zu­sätz­li­chen Au­to­ab­stell­platz durch ein Tor ein­zu­frie­den, ver­stösst bei pri­va­ter Er­schlies­sung von we­ni­gen Bau­par­zel­len durch ein kur­zes Stras­sen­stück weder gegen eine po­si­ti­ve Vor­schrift noch gegen die An­for­de­run­gen an die Ver­kehrs­si­cher­heit. Ein kur­zes An­hal­ten vor dem Öff­nen des Tores stellt keine Ge­fähr­dung der Ver­kehrs­si­cher­heit dar.

Es kann der Mei­nung des vor­in­stanz­li­chen Ge­mein­de­ra­tes ge­folgt wer­den, dass Eck­pfos­ten und Pfei­ler einer Mauer, wel­che sonst die Vor­schrif­ten über die Ma­xi­mal­hö­he ein­hält, höher sein dür­fen als die Mauer selbst, so­lan­ge die nach­bar­li­che Rück­sicht­nah­me nicht stra­pa­ziert wird.

Wo kein Er­mes­sens­ent­scheid zu fäl­len ist, wel­cher eine di­rek­te Be­ur­tei­lung durch das Ver­wal­tungs­ge­richt aus­schlies­sen würde, und wo sich der vor­in­stanz­li­che Ent­scheid als un­zu­tref­fend er­weist, ist die Bau­be­wil­li­gung des Ge­mein­de­ra­tes wie­der­her­zu­stel­len.

Ur­teil vom 29. De­zem­ber 1999 i.S. U. und H. H.-F. und Kon­sor­ten

Die An­wen­dung von Ge­stal­tungs­vor­schrif­ten darf nicht dazu füh­ren, dass ge­ne­rell für ein be­stimm­tes Ge­biet ge­wis­se Bau- und Zo­nen­vor­schrif­ten aus­ser Kraft ge­setzt wer­den. Die Ge­stal­tungs­vor­schrift, wie § 26 der Bau­ord­nung der Stadt Zug vom 4. De­zem­ber 1994, will auch nicht auf die Ar­chi­tek­tur ver­pflich­ten, wel­che die Ent­ste­hungs­zeit der Nach­bar­bau­ten präg­te. Viel mehr lässt die Bau­ord­nung der Stadt Zug - von spe­zi­el­len Er­hal­tungs­vor­schrif­ten ab­ge­se­hen - eine zeit­ge­mäs­se ar­chi­tek­to­ni­sche Er­neue­rung der Bau­zo­nen zu.

Ur­teil vom 29. De­zem­ber 1999 i.S. C. und J. W. und Kon­sor­ten

Die zu­läs­si­ge Bau­wei­se wird durch die Zo­nen­vor­schrif­ten und die ent­spre­chen­den Bau­mas­se be­stimmt . Ge­stal­tungs­vor­schrif­ten könn­ten zum vorn­her­ein nicht an­ge­ru­fen wer­den, um bei­spiels­wei­se die bis­he­ri­ge Über­bau­ung zum Mass­stab neuer Bau­ten zu ma­chen oder aus noch of­fe­nen Grün­flä­chen Fol­ge­run­gen für eine lo­cke­re Bau­wei­se ab­zu­lei­ten.

Die Bau­ord­nung der Stadt Zug vom 4. De­zem­ber 1994 ent­hält in § 31 Nor­men für Ter­rain­ver­än­de­run­gen und in § 32 sol­che für Ter­rain­ver­än­de­run­gen mit Stütz­mau­ern. Von ge­wis­sen Vor­schrif­ten kann mit Zu­stim­mung des Nach­barn ab­ge­wi­chen wer­den.

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