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Ein­lei­tung

1997: Ver­wal­tungs­ge­richt

1998: Ver­wal­tungs­ge­richt

1999: Ver­wal­tungs­ge­richt

2000: Ver­wal­tungs­ge­richt

2000: Re­gie­rungs­rat

2001: Ver­wal­tungs­ge­richt

2001: Re­gie­rungs­rat

2002: Ver­wal­tungs­ge­richt

2002: Re­gie­rungs­rat

2003: Ver­wal­tungs­ge­richt

2003: Re­gie­rungs­rat

2004: Ver­wal­tungs­ge­richt

2004: Re­gie­rungs­rat

Ent­scheid vom 6. Ja­nu­ar 2004 i.S. M. W.

Der Ge­mein­de­rat hat den Ei­gen­tü­mer eines See­ufer­grund­stückes dazu an­ge­hal­ten, Boote von sei­nem Grund­stück zu ent­fer­nen und einen pri­va­ten Teich vom Was­ser des Sees zu tren­nen. Fer­ner habe der Ei­gen­tü­mer Mass­nah­men zur Re­na­tu­rie­rung mit dem Kan­ton ent­we­der im Ein­zel­nen ab­zu­spre­chen oder der Kan­ton solle die Mass­nah­men ein­sei­tig ver­fü­gen.

Vor­lie­gend hat das Bun­des­ge­richt frü­her schon ent­schie­den, dass sich der Grund­ei­gen­tü­mer nicht auf ein ehe­haf­tes oder ein wohl­erwor­be­nes Recht be­ru­fen kann. Die Nicht­er­neue­rung oder Nicht­erteilung einer  Kon­zes­si­on be­deu­tet kei­nen Ver­stoss gegen die Ei­gen­tums­ga­ran­tie. Wenn neu­er­dings ein wohl­erwor­be­nes Recht für die Was­ser­ent­nah­me aus dem See be­an­sprucht wird, dann ist die­ser An­spruch eben­falls un­be­grün­det. Eine Mitte des letz­ten Jahr­hun­derts er­teil­te Kon­zes­si­on für die Was­ser­ent­nah­me zur Spei­sung eines Fisch­tei­ches ist da­hin­ge­fal­len, nach­dem der Teich schon lange nicht mehr für die­sen Zweck dient. Im Üb­ri­gen sind un­be­fris­tet er­teil­te Kon­zes­sio­nen ge­stützt auf § 136 Abs. 1 des vor­ma­li­gen Ge­set­zes über die Ge­wäs­ser vom 22. De­zem­ber 1969 Ende 1999 ab­ge­lau­fen.

Für die An­ord­nung von Re­na­tu­rie­rungs­mass­nah­men ( Was­ser­bau­li­che Mass­nah­men) am Ufer des Zu­ger­sees ist ge­stützt auf die §§ 3 Abs. 1, 21 Abs. 1 und 34 Abs. 2 des Ge­set­zes über die Ge­wäs­ser vom 25. No­vem­ber 1999 (BGS 731.1) die kan­to­na­le Bau­di­rek­ti­on zu­stän­dig. Ein An­lie­gen des Ge­mein­de­ra­tes, die kan­to­na­le Be­hör­de solle Mass­nah­men zur Re­na­tu­rie­rung im Ein­zel­nen ab­spre­chen oder ver­fü­gen, ist be­rech­tigt, da so­wohl das Bun­des­recht als auch das kan­to­na­le Recht sol­che Mass­nah­men vor­schreibt (Art. 18 Abs. 1bis und Art. 18 Abs. 1ter sowie Art. 21 des Bun­des­ge­set­zes über den Natur-​ und Hei­mat­schutz vom 1. Juli 1966, SR 451; Art. 4 Abs. 2 des Bun­des­ge­set­zes über den Was­ser­bau vom 21. Juni 1991, SR 721.00; § 21 Abs. 2 GewG).

Ent­scheid vom 13. Ja­nu­ar 2004 i.S. A. und P. Z.

Auf einem un­be­bau­ten, auch von einer  Aus­nüt­zungs­über­tra­gung pro­fi­tie­ren­den Grund­stück soll ein Zwei­fa­mi­li­en­haus er­stellt wer­den. Nach­barn rügen eine Aus­nüt­zungs­über­schrei­tung und die In­an­spruch­nah­me eines öf­fent­li­chen Weges. Be­reits zum zwei­ten Mal hat die Be­schwer­de­in­stanz diese Fra­gen zu be­ur­tei­len, nach­dem sie eine Ver­wal­tungs­be­schwer­de gegen ein ers­tes Pro­jekt in einem Punkt gut­ge­heis­sen und die wei­te­ren Rügen ste­hen ge­las­sen hatte. Nun führt die Be­schwer­de­in­stanz aus, dass die bis­he­ri­ge Pra­xis den Vor­wurf der Will­kür be­güns­ti­gen würde, wenn sich eine Bau­herr­schaft je­weils je in se­pa­ra­ten Ver­fah­ren mit den ein­zel­nen, von den Be­schwer­de­füh­rern er­ho­be­nen Rügen aus­ein­an­der­set­zen müss­te. Der Ent­scheid über die Ver­wal­tungs­be­schwer­de würde so in Teil­ent­scheide ge­stü­ckelt, was § 39 VRG wi­der­sprä­che. Dort heisst es, die obere Ver­wal­tungs­be­hör­de ent­schei­de auf Be­schwer­de hin in der Sache neu. Wenn schon eine un­te­re Be­hör­de ge­mäss § 12 VRG den Sach­ver­halt von Amtes wegen fest­stellt und das Ver­wal­tungs­rechts­pfle­ge­ge­setz dar­un­ter eine um­fas­sen­de, dem  Un­ter­su­chungs­grund­satz fol­gen­de Ab­klä­rung meint, dann kann die Über­prü­fung im Ver­wal­tungs­be­schwer­de­ver­fah­ren im Grun­de nicht nur Teil­aspek­te be­tref­fen, weil sonst nicht in der Sache neu ent­schie­den würde, son­dern nur Zwi­schen­ent­schei­de er­gin­gen, und zwar zeit­lich ge­staf­felt in sol­cher Zahl, bis sich ein Gan­zes bil­det. ‑ Die Rechts­mit­tel­in­stanz ist daher auf alle Rügen ein­ge­tre­ten. Ein ge­wöhn­li­ches Bau­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren er­folgt nicht in Er­fül­lung einer Bun­des­auf­ga­be im Sinne von Art. 2 NHG, da weder der Bund sel­ber als Be­wil­li­gungs­be­hör­de im Spiel ist, noch Bun­des­bei­trä­ge ge­spro­chen wer­den. Ein Bun­des­in­ven­tar hat nicht die Be­deu­tung einer Bau­vor­schrift, son­dern es ver­mit­telt wie hier das  Bun­des­in­ven­tar der schüt­zens­wer­ten Orts­bil­der der Schweiz vom 9. Sep­tem­ber 1981 (SR 451.12) Hin­wei­se für jene Fälle, in denen eine Be­hör­de über einen Er­mes­sens­spiel­raum ver­fügt. Die Bau­ord­nung der Ge­mein­de bie­tet keine Hand­ha­be, um mehr als eine gute Ge­samt­wir­kung und Ein­fügung zu ver­lan­gen. Das ge­plan­te Wohn­haus ent­spricht zeit­ge­nös­si­scher Ar­chi­tek­tur. Es fällt kei­nes­wegs aus dem Rah­men, auch wenn es einen Ge­gen­satz zu einer Stadt­vil­la aus frü­he­rer Zeit dar­stellt.

Wenn in einem Ver­zeich­nis öf­fent­li­cher Stras­sen der Ein­woh­ner­ge­mein­de ein Weg als  öf­fent­li­che Stras­se aus­ge­wie­sen ist, kann er nicht zur  an­re­chen­ba­ren Land­flä­che ge­zählt wer­den. Das geht aus § 13 V PBG in sei­ner Fas­sung vom 16. No­vem­ber 1999 her­vor.

Ent­scheid vom 20. Ja­nu­ar 2004 i.S. G. A.

In Frage steht ein Bau­vor­ha­ben in einer  Orts­bild­schutz­zo­ne und zu­gleich Orts­kern­zo­ne. Die Bau­ord­nung lässt im In­ter­es­se der Er­hal­tung, Pfle­ge und Wei­ter­ent­wick­lung des heu­ti­gen Cha­rak­ters des schutz­wür­di­gen Orts­bil­des Ab­wei­chun­gen von den Grund­mas­sen für Ein­zel­bau­wei­se zu. Es geht nicht darum, ver­dich­te­tes Bauen zu för­dern oder ein in­ten­si­ves Aus­nüt­zungs­stre­ben zu un­ter­stüt­zen, so­lan­ge nur die tra­di­tio­nel­le Bau­wei­se ge­pflegt wird. Wenn die Vor­in­stanz fest­stellt, dass sich das an­ge­foch­te­ne Pro­jekt bes­ser ins Orts­bild ein­fü­ge und die ge­plan­te, je­doch das zu­läs­si­ge Mass über­stei­gen­de Bau­mas­se klei­ner sei als die Bau­mas­se des bis­he­ri­gen Baus, hat sie das Bau­vor­ha­ben nicht um­fas­send ge­wür­digt.

Im gan­zen Kan­ton Zug be­steht ein ge­wich­ti­ges öf­fent­li­ches In­ter­es­se daran, dass die  Aus­nüt­zungs­zif­fer als Aus­druck der  Bau­dich­te nicht über­schrit­ten wird. In­so­fern kann von den Grund­mas­sen für die Ein­zel­bau­wei­se in der Ortsbildschutz-​ und Orts­kern­zo­ne nur in­so­weit ab­ge­wi­chen wer­den, als dabei die ma­xi­mal zu­läs­si­ge Aus­nüt­zung nicht über­schrit­ten wird.

Ent­scheid vom 20. Ja­nu­ar 2004 i.S. W. S.

Wer im Ver­wal­tungs­be­schwer­de­ver­fah­ren den ver­lang­ten  Kos­ten­vor­schuss einen Tag zu spät bei der Post ein­be­zahlt, muss es hin­neh­men, dass auf die Be­schwer­de grund­sätz­lich nicht ein­ge­tre­ten wer­den kann.

Ent­scheid vom 27. Ja­nu­ar 2004 i.S. S. GmbH

Der Er­stel­ler einer  Are­al­be­bau­ung reich­te nach­träg­lich ein Bau­ge­such für  Win­ter­gär­ten bei allen Ge­schos­sen, auch beim  At­ti­ka­ge­schoss beim Ge­mein­de­rat ein. Der Ge­mein­de­rat teil­te mit, die Win­ter­gär­ten im At­ti­ka­ge­schoss könn­ten nicht be­wil­ligt wer­den, da sie die zu­läs­si­ge Geschoss­fläche von 60 % der dar­un­ter lie­gen­den Voll­ge­schoss­flä­che ge­sprengt hät­ten. Die Aus­füh­rung er­folg­te ohne diese Win­ter­gär­ten im At­ti­ka­ge­schoss. Nach­träg­lich reich­te der Bau­herr er­neut ein Ge­such für die Win­ter­gär­ten im At­ti­ka­ge­schoss ein.

Die Be­schwer­de­in­stanz stell­te fest, bei die­sem Ge­such hand­le es sich nicht um ein neues, son­dern um ein er­neut ein­ge­reich­tes Ge­such, das rechts­kräf­tig be­reits be­ur­teilt wor­den sei. Ge­mäss § 29 VRG kann die ent­schei­den­de Be­hör­de aus wich­ti­gen Grün­den ihre Ent­schei­de aus­ser­halb eines Re­vi­si­ons­ver­fah­rens von Amtes wegen oder auf Ge­such hin än­dern oder auf­he­ben, so­weit nicht be­son­de­re Vor­schrif­ten, der Grund­satz von Treu und Glau­ben oder an­de­re all­ge­mein an­er­kann­te Grund­sät­ze dies aus­schlies­sen oder ein­schrän­ken.

Die Bau­be­hör­de ist des­we­gen je­doch nicht ge­ra­de­zu ver­pflich­tet, nach Ab­leh­nung eines Ge­suches zu einem be­lie­bi­gen Zeit­punkt ein gleich­lau­ten­des zwei­tes Ge­such zu prü­fen. Es müss­ten sich bei­spiels­wei­se die Ver­hält­nis­se ge­än­dert oder neue Rechts­grund­la­gen er­ge­ben haben.

Vor­lie­gend war der Ge­mein­de­rat zu Un­recht auf das Bau­ge­such ein­ge­tre­ten. Die Rechtsmittel­instanz stell­te dies fest und wies im Üb­ri­gen die Be­schwer­de ab.

Ent­scheid vom 27. Ja­nu­ar 2004 i.S. Z. H. und S. H.

Ein Fa­bri­ka­ti­ons­be­trieb woll­te sich auf Land­wirt­schafts­land aus­deh­nen. Die Ge­mein­de än­der­te die Bau­ord­nung, den Zonen-​ und Emp­find­lich­keits­stu­fen­plan und er­liess einen Be­bau­ungs­plan, um das Vor­ha­ben zu er­mög­li­chen. Or­ga­ni­sa­tio­nen des Natur-​ und Hei­mat­schut­zes mach­ten gel­tend, das Vor­ha­ben lasse sich mit Ob­jekt Nr. XY im Bun­des­in­ven­tar der Land­schaf­ten und Na­tur­denk­mä­ler von na­tio­na­ler Be­deu­tung (BLN-​Inventar) nicht ver­ein­ba­ren. Der Re­gie­rungs­rat führ­te in cor­po­re einen  Au­gen­schein durch.

Die Or­ga­ni­sa­tio­nen des Natur-​ und Hei­mat­schut­zes sind dann be­rech­tigt, eine Ver­wal­tungs­be­schwer­de zu füh­ren, wenn das in spe­zi­el­len Be­stim­mun­gen des kan­to­na­len oder des Bun­des­rechts vor­ge­se­hen ist. Art. 33 RPG ver­langt, dass kan­to­na­les Recht we­nigs­tens ein Rechts­mit­tel vor­sieht, gegen Ver­fü­gun­gen und Nut­zungs­plä­ne, die sich auf die­ses Ge­setz und seine kan­to­na­len und eid­ge­nös­si­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen stüt­zen. Ist die Zu­läs­sig­keit auch der eid­ge­nös­si­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de ge­ge­ben, folgt im vor­lie­gen­den Fall die Be­schwer­de­be­rech­ti­gung der Or­ga­ni­sa­tio­nen. Dies des­halb, weil mit der Nut­zungs­pla­nung auch  Lärm­emp­find­lich­keits­stu­fen fest­ge­setzt wer­den (BGE 118 Ib 11 und BGE 120 Ib 287, fer­ner BGE 121 II 72 und 123 II 88).

Die Durch­füh­rung eines zwei­ten Schrif­ten­wech­sels liegt im  Er­mes­sen der Rechts­mit­tel­in­stanz. Nach einem Ur­teil des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hofs für Men­schen­rech­te vom 28. Juni 2001 (siehe Zen­tral­blatt für Staats-​ und Ge­mein­de­ver­wal­tung ZBL 2001, Seite 662 ff.) wurde je­doch fest­ge­stellt, dass der An­spruch auf ein fai­res Ver­fah­ren das Recht der Par­tei­en be­inhal­te, von sämt­li­chen der Be­schwer­de­in­stanz ein­ge­reich­ten Ein­ga­ben und Ver­nehm­las­sun­gen Kennt­nis zu er­hal­ten und zu die­sen Stel­lung neh­men zu kön­nen. Der Re­gie­rungs­rat hat nach sei­nem Au­gen­schein daher sämt­li­chen Par­tei­en die Mög­lich­keit ge­bo­ten, ei­ner­seits zum Pro­to­koll des Au­gen­scheins Be­rich­ti­gun­gen und Er­gän­zun­gen an­zu­brin­gen, an­de­rer­seits sich zu sämt­li­chen Rechts­schrif­ten äus­sern zu kön­nen.

Es sind die tat­säch­li­chen und recht­li­chen Ver­hält­nis­se im Zeit­punkt des Be­schwer­de­ent­schei­des mass­ge­bend. Kon­zep­te und der­glei­chen haben keine Rechts­kraft. Mass­ge­bend ist - so­weit es um den Richt­plan geht - der je­weils rechts­gül­ti­ge Plan.

Das Bun­des­in­ven­tar der Land­schaf­ten und Na­tur­denk­mä­ler von na­tio­na­ler Be­deu­tung hat kei­nen Kon­zept­cha­rak­ter im Sinne von Art. 13 RPG. Es wurde ohne die nach Art. 4 RPG und Art. 19 der Raum­pla­nungs­ver­ord­nung vom 28. Juni 2000 (RPV; SR 700.1) ge­for­der­te Mit­wir­kung der Be­völ­ke­rung er­ar­bei­tet. Das Bun­des­in­ven­tar ist für die Kan­to­ne und Ge­mein­den nur dann ver­bind­lich, wenn es in einem kan­to­na­len Ge­setz oder im kan­to­na­len Richt­plan er­scheint. Das war vor­lie­gend nicht der Fall. Das In­ven­tar ist somit le­dig­lich bei der Er­fül­lung von Bun­des­auf­ga­ben, nicht aber bei jener kan­to­na­ler oder ge­meind­li­cher Auf­ga­ben ver­bind­lich.

Der Be­bau­ungs­plan für die Fa­brik ge­währ­leis­tet eine sorg­fäl­ti­ge land­schaft­li­che Ein­glie­de­rung der Bau­ten und An­la­gen. Die Ein­zo­nung ist zweck­mäs­sig.

In der Um­ge­bung kön­nen bis zwei Drit­tel der ge­sam­ten Ge­schoss­flä­chen ge­werb­lich ge­nutzt wer­den. Es han­delt sich somit nicht um eine reine Wohn­zo­ne. Im Rah­men des Bau­be­wil­li­gungs­ver­fah­rens wird die Bau­herr­schaft einen  Lärm­nach­weis er­brin­gen müs­sen. Die­ser wird auf­zei­gen, wie das Im­mis­si­ons­ni­veau in der Nach­bar­schaft (Wohn- und Ge­wer­be­zo­ne WG3) ein­ge­hal­ten wer­den kann.

Ent­scheid vom 23. März 2004 i.S. M.-T. und E. B.

Mit der Bau­be­wil­li­gung für drei Rei­hen­ein­fa­mi­li­en­häu­ser und den Umbau einer alten Trot­te hat der Ge­mein­de­rat auch den En­er­gie­nach­weis über­prüft (§ 4 Abs. 2 der Voll­zie­hungs­ver­ord­nung zum  En­er­gie­ge­setz vom 28. März 1994, BGS 740.11). Er hat fest­ge­stellt, dass die ver­lang­ten Min­dest­wer­te ein­ge­hal­ten seien. Im En­er­gie­nach­weis hat die Bau­herr­schaft ih­rer­seits Fol­gen­des fest­ge­hal­ten: „... Hei­zungssteue­rung und -​regelung: Wit­te­rungs­ab­hän­gig und selbst­tä­ti­ge Einzelraum-​Temperaturregelung". Die Ab­nah­me der neu er­stell­ten Ge­bäu­de und der um­ge­bau­ten Trot­te durch das ge­meind­li­che Bau­amt ergab keine Be­an­stan­dun­gen. Nach zwei Jah­ren lies­sen die neuen Ei­gen­tü­mer der Rei­hen­ein­fa­mi­li­en­häu­ser durch das ge­meind­li­che Bau­amt und das ge­meind­li­che Um­welt­schutz­amt eine en­er­gie­tech­ni­sche Kon­trol­le durch­füh­ren. Dabei ergab sich, dass die Einzelraum-​Temperaturregelungen fehl­ten, ob­schon die Bau­herr­schaft sol­che Ge­rä­te im En­er­gie­nach­weis auf­ge­führt hatte. Der Ge­mein­de­rat ver­lang­te nun den nach­träg­li­chen Ein­bau und setz­te dafür eine knapp zwei­mo­na­ti­ge Frist an. Im Ver­wal­tungs­be­schwer­de­ver­fah­ren hat der Re­gie­rungs­rat die­sen Ent­scheid im We­sent­li­chen be­stä­tigt.

Die sei­ner­zei­ti­ge Bau­herr­schaft hatte zu­nächst be­an­stan­det, dass sie über die  Bau­kon­trol­le durch ge­meind­li­che Dienst­stel­len nicht in­for­miert wor­den sei. Ihr recht­li­ches Gehör sei da­durch ver­letzt. Diese un­ter­las­se­ne An­hö­rung ist je­doch im Rechts­mit­tel­ver­fah­ren nach­ge­holt wor­den. In die­sem Ver­fah­ren konn­ten sich die Par­tei­en zu allen Schrit­ten äus­sern. Der Re­gie­rungs­rat hat dar­auf ver­zich­tet, die Sache an die Vor­in­stanz zu­rück­zu­wei­sen und die Ge­wäh­rung des recht­li­chen Ge­hörs ihr zu über­bin­den.

Die be­schwer­de­füh­ren­de Par­tei hat so­dann ge­rügt, dass die ge­meind­li­chen Dienst­stel­len wäh­rend des Neu- und Um­baus keine Kon­trol­len durch­ge­führt hät­ten, bei wel­chen die Män­gel hät­ten fest­ge­stellt wer­den kön­nen. Fer­ner habe auch die Schluss­kon­trol­le bzw. die Bau­ab­nah­me keine Män­gel auf­ge­deckt. Der Re­gie­rungs­rat hat dem ent­ge­gen­ge­hal­ten, dass die Ein­woh­ner­ge­mein­den auf­grund von § 7 Abs. 3 PBG, wo­nach der  Ge­mein­de­rat grund­sätz­lich die  bau­po­li­zei­li­chen Auf­gaben er­fül­len muss, nicht ver­pflich­tet sind, dau­ern­de und lü­cken­lo­se Kon­trol­len vor­zu­neh­men, son­dern pe­ri­odi­sche Kon­trol­len in Form von Stich­pro­ben ge­nü­gen. Ein Bau­herr kann sich nicht dar­auf be­ru­fen, er habe nach der Schluss­ab­nah­me dar­auf ver­trau­en dür­fen, dass keine Be­an­stan­dun­gen mehr er­fol­gen wür­den. Un­er­kannt ge­blie­be­ne Män­gel sind mit der Bau­ab­nah­me nicht le­ga­li­siert.

Für die Bau­herr­schaft ist die Bau­be­wil­li­gung und der damit ge­neh­mig­te En­er­gie­nach­weis ver­bind­lich. Davon kann nicht nach Be­lie­ben ab­ge­wi­chen wer­den. So­weit die Bau­herr­schaft ge­gen­über Pla­nern oder aus­füh­ren­den Un­ter­neh­mern Män­gel­rech­te gel­tend ma­chen könn­te, geht es um zi­vil­recht­li­che Fra­gen, für deren Be­ur­tei­lung der Zi­vil­rich­ter und nicht der Re­gie­rungs­rat zu­stän­dig ist.

Auf den En­er­gie­ord­ner, der ver­al­tet sei, kann sich die Bau­herr­schaft nicht be­ru­fen, da es sich bloss um eine  Voll­zugs­hil­fe han­delt. Pa­ra­graph 15 Abs. 1 der Voll­zie­hungs­ver­ord­nung zum En­er­gie­ge­setz vom 28. März 1994 (BGS 740.11) ist fach­tech­ni­scher Art und gilt für alle Arten von Hei­zun­gen, also auch für Bo­den­hei­zun­gen. Die Be­stim­mung steht nicht im Wi­der­spruch zu § 11 Abs. 2 des En­er­gie­ge­set­zes vom 24. Fe­bru­ar 1994 (BGS 740.1), wo­nach die en­er­gie­tech­ni­schen Vor­schrif­ten so­weit mög­lich mit jenen der um­lie­gen­den Kan­to­ne ab­zu­stim­men sind. Der Kan­ton Zug ist damit nicht ge­hal­ten, seine Vor­schrif­ten in allen Tei­len zwin­gend jenen bei­spiels­wei­se des Kan­tons Zü­rich oder an­de­rer Nach­bar­kan­to­ne an­zu­glei­chen. Der Re­gie­rungs­rat be­sitzt einen ge­setz­ge­be­ri­schen Spiel­raum auch für ei­gen­stän­di­ge Lö­sun­gen im Kan­ton Zug.

Im Trot­ten­ge­bäu­de sind auf zwei Ge­schos­sen Heiz­kör­per mit Ther­mo­stat­ven­ti­len in­stal­liert wor­den. Die ge­setz­li­che Re­ge­lung war damit be­reits er­füllt, was die Vor­in­stanz über­se­hen hat.

Wenn die Bau­herr­schaft glaubt, wegen der leicht ver­än­der­ba­ren Raum­ein­tei­lung der Häu­ser seien Einzelraum-​Temperaturregelungen über­flüs­sig, so irrt sie. Das glei­che gilt für die Mei­nung, ein­zel­ne Heiz­krei­se mit der Ein­stel­lung des Heiz­was­ser­durch­flus­ses ge­nü­gend be­ein­flus­sen zu kön­nen. Diese Mög­lich­keit zur Re­gu­lie­rung des Heiz­sys­tems er­setzt die selbst­tä­ti­ge Einzelraum-​Temperaturregelung nicht. Eben­so wenig sind Bo­den­hei­zun­gen ein Grund, um von der ge­setz­li­chen Pflicht ab­wei­chen zu kön­nen.

Für den Er­lass der an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung war der Ge­mein­de­rat zu­stän­dig, da er bau­po­li­zei­li­che Auf­ga­ben zu er­fül­len hat. Das gilt auch in Bezug auf den Voll­zug von En­er­gie­vor­schrif­ten. Ge­mäss § 69 Abs. 1 PBG kann der Ge­mein­de­rat die An­pas­sung von Bau­ten und An­la­gen ver­lan­gen, wenn diese der Bau­be­wil­li­gung nicht ent­spre­chen. Die Frage, gegen wen die Be­hör­de vor­zu­ge­hen hat, ist im Ge­setz nicht ge­re­gelt. Nach all­ge­mei­ner Lehre und Recht­spre­chung haf­tet der je­wei­li­ge Ei­gen­tü­mer des Grund­stücks als Zu­stands­ver­ant­wort­li­cher für Stö­run­gen. Ver­äus­sert er sein Grund­stück, las­tet beim Rechts­nach­fol­ger eine ei­ge­ne bau­ord­nungs­recht­li­che Zu­stands­ver­ant­wort­lich­keit. Für den po­li­zei­wid­ri­gen Zu­stand ver­ant­wort­lich ist aber auch der frü­he­re Eigen­tümer, z.B. die Bau­herr­schaft, und zwar als Ver­hal­tens­stö­rer. Die Be­hör­de hat die Wahl, ent­we­der den Ver­hal­tens­stö­rer oder den  Zu­stands­stö­rer ins Recht zu fas­sen. Wenn der Ge­mein­de­rat den frü­he­ren Ei­gen­tü­mer der ge­sam­ten Lie­gen­schaft in die Pflicht ge­nom­men hat, dann ist ihm des­we­gen kein Vor­wurf zu ma­chen, da er in ers­ter Linie für den bau­rechts­wid­ri­gen Zu­stand ver­ant­wort­lich ist.

Der Grund­satz der Ver­hält­nis­mäs­sig­keit ist stets zu be­ach­ten. Die vom Ex­per­ten vor­ge­schla­ge­nen Mass­nah­men zur Nach­rüs­tung des Hei­zungs­sys­tems er­ga­ben pro Haus einen Be­trag von rund Fr. 14'800.-- bis Fr. 16'000.--. Diese Kos­ten sind an­ge­mes­sen.

Ent­scheid vom 30. März 2004 i.S. E. K. S.

Eine  Rechts­ver­wei­ge­rung bzw.  Rechts­ver­zö­ge­rung liegt nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts zu Art. 29 der Bun­des­ver­fas­sung vor, wenn eine Gerichts-​ oder Ver­wal­tungs­be­hör­de un­tä­tig bleibt oder nicht in­nert an­ge­mes­se­ner Frist tätig wird, ob­wohl sie zum Tä­tig­wer­den ver­pflich­tet wäre. Vor­aus­set­zung ist in bei­den Fäl­len, dass ein An­spruch des Bür­gers auf Be­hand­lung sei­nes Be­geh­rens be­steht. An­spruch auf Er­lass einer Ver­fü­gung be­steht in der Pra­xis, wenn ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se gel­tend ge­macht wer­den kann. Dazu muss die Ver­wal­tungs­be­hör­de zu­nächst ge­setz­lich be­auf­tragt sein, tätig zu wer­den. Zudem muss die be­an­trag­te An­ord­nung ge­eig­net sein, ein Rechts­ver­hält­nis im in­di­vi­du­ell kon­kre­ten Fall fest­zu­le­gen. Schliess­lich muss die an­trag­stel­len­de Per­son grund­sätz­lich über ein dem  Rechts­schutz­in­ter­es­se in An­fech­tungs­strei­tig­kei­ten ver­gleich­ba­res In­ter­es­se ver­fü­gen.

Ent­scheid vom 6. April 2004 i.S. D. M.

Wenn eine pri­va­te Kör­per­schaft öf­fent­li­che Auf­ga­ben er­füllt, übt sie ge­wis­ser­mas­sen eine ho­heit­li­che Funk­ti­on aus. Da nach der Pra­xis des Ver­wal­tungs­ge­rich­tes und des Re­gie­rungs­ra­tes den ob­sie­gen­den Ge­mein­we­sen in der Regel keine  Par­tei­ent­schä­di­gung zu­ge­spro­chen wird, gilt dies auch für diese pri­va­te Kör­per­schaft.

Ent­scheid vom 6. April 2004 i.S. E. und wei­te­re Be­tei­lig­te sowie M. und wei­te­re Be­tei­lig­te

Die Be­schwer­de­füh­rer rügen zu­nächst, dass sie über den öf­fent­lich auf­ge­leg­ten Bau­li­ni­en- und  Stras­sen­plan nicht di­rekt be­nach­rich­tigt wor­den seien, womit ihr recht­li­ches Gehör ver­letzt wor­den sei. Für die Ge­währ­leis­tung des recht­li­chen Ge­hörs ist die  Amts­blatt­pu­bli­ka­ti­on mass­ge­bend (§ 38 Abs. 1 PBG). Diese ist in casu zwei­mal unter Hin­weis auf die öf­fent­li­che Auf­la­ge er­folgt. Nach § 38 Abs. 1 PBG sind die Be­trof­fe­nen aus­ser­dem so­weit mög­lich di­rekt zu be­nach­rich­ti­gen. Vor­lie­gend wurde ein Be­richt des Ge­mein­de­rats Walch­wil, in dem die Li­ni­en­füh­rung des Baulinien-​ und Stras­sen­plans er­wähnt und auf die öf­fent­li­che Auf­la­ge hin­ge­wie­sen wurde, in alle Haus­hal­te der Ge­mein­de Walch­wil ver­schickt. Aus dem Ge­sag­ten folgt, dass das recht­li­che Gehör der Be­schwer­de­füh­rer nicht ver­letzt wurde.

Fer­ner ma­chen die Be­schwer­de­füh­rer eine Ver­let­zung der Ei­gen­tums­ga­ran­tie gel­tend. Bau­li­ni­en si­chern Stras­sen, Tras­sen, Wege und Plät­ze und hal­ten Räume frei, ins­be­son­de­re für be­stehen­de oder künf­ti­ge Ver­kehrs­an­la­gen und die­nen der Ge­stal­tung des Ver­kehrs­raums und des Sied­lungs­bildes (§ 31 PBG). Bau­li­ni­en wir­ken sich als Bau­ver­bote aus. Land, das in­ner­halb der Bau­linien liegt, darf nicht mehr über­baut wer­den. Die Bau­li­ni­en des Baulinien-​ und Stras­sen­plans " Nord­zu­fahrt" be­le­gen die be­trof­fe­nen Grund­stü­cke mit einem teil­wei­sen Bau­ver­bot und be­schrän­ken des­halb das Grund­ei­gen­tum der Be­schwer­de­füh­rer. Ge­mäss Art. 36 BV ist eine  Be­schrän­kung des Ei­gen­tums zu­läs­sig, so­fern eine ge­setz­li­che Grund­la­ge sowie ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se vor­lie­gen und der Grund­satz der Ver­hält­nis­mäs­sig­keit ge­wahrt wird.

a)      Ge­setz­li­che Grund­la­ge

Die Ei­gen­tums­be­schrän­kung muss auf einem generell-​abstrakten Er­lass be­ru­hen, wobei ein Ge­setz im ma­te­ri­el­len Sinn, d.h. eine Ver­ord­nung, ge­nügt. Für den Er­lass eines Baulinien-​ und Stras­sen­plans für Ge­mein­de­stras­sen ist der Ge­mein­de­rat zu­stän­dig (§ 7 Abs. 2 Bst. b PBG in Ver­bin­dung mit § 31 Abs. 2 PBG und § 13 Abs. 1 des Ge­set­zes über Stras­sen und Wege [GSW]). Das heisst der Baulinien-​ und Stras­sen­plan stellt ein Ge­setz im ma­te­ri­el­len Sinn und somit eine ge­nü­gen­de ge­setz­li­che Grund­la­ge dar.

b)      Öf­fent­li­ches In­ter­es­se

Die Nord­zu­fahrt ver­folgt ver­schie­de­ne Ziele, deren Rea­li­sie­rung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se liegt: Sie soll eine Ent­las­tung des Dorf­kerns be­wir­ken, als Not­zu­fahrt die­nen, das Hörndli-​Quartier bes­ser er­schlies­sen und die Er­schlies­sung wei­te­rer Bau­land­re­ser­ven er­mög­li­chen.

c)      Grund­satz der Ver­hält­nis­mäs­sig­keit

1.       Ge­eig­net­heit

Die Mass­nah­me muss ge­eig­net sein, das im öf­fent­li­chen In­ter­es­se lie­gen­de Ziel zu er­rei­chen. Un­ge­eig­net ist eine Mass­nah­me dann, wenn sie kei­ner­lei Wir­kun­gen im Hin­blick auf das an­ge­streb­te Ziel ent­fal­tet oder die Er­rei­chung die­ses Ziels sogar er­schwert oder ver­hin­dert. Die oben er­wähn­ten Ziele kön­nen mit dem Baulinien-​ und Stras­sen­plan "Nord­zu­fahrt" rea­li­siert wer­den, womit des­sen Ge­eig­net­heit ge­ge­ben ist.

2.       Er­for­der­lich­keit

Die Mass­nah­me hat zu un­ter­blei­ben, wenn eine gleich ge­eig­ne­te, aber mil­de­re Mass­nah­me für das an­ge­streb­te Ziel aus­rei­chen würde. Vor­lie­gend be­steht keine sol­che Mass­nah­me. Der Bau­linien-​ und Stras­sen­plan "Nord­zu­fahrt" ist des­halb er­for­der­lich, um die an­ge­streb­ten Ziele zu er­rei­chen.

3.       Zu­mut­bar­keit

Eine Mass­nah­me ist nur ge­recht­fer­tigt, wenn sie ein ver­nünf­ti­ges Ver­hält­nis zwi­schen dem an­ge­streb­ten Ziel und dem Ein­griff, den sie für den be­trof­fe­nen Pri­va­ten be­wirkt, wahrt. Die Ziele, die mit dem Baulinien-​ und Stras­sen­plan "Nord­zu­fahrt" an­ge­strebt wer­den, sind höher zu wer­ten als das In­ter­es­se der Be­schwer­de­füh­rer, nicht im Ei­gen­tum be­schränkt zu wer­den. Da der  Grenz­ab­stand nach § 47 BO Walch­wil 4 m be­trägt, liegt der tat­säch­li­che Ein­griff ins Ei­gen­tum der Be­schwer­de­füh­rer bei 1 m. Es han­delt sich somit um eine zu­mut­ba­re Ei­gen­tums­be­schrän­kung; die Be­schwer­de­füh­rer kön­nen ihr Ei­gen­tum wie bis­her nut­zen.

Aus dem Ge­sag­ten folgt, dass durch den Er­lass des Baulinien-​ und Stras­sen­plans "Nord­zu­fahrt" die Ei­gen­tums­ga­ran­tie der Be­schwer­de­füh­rer nicht ver­letzt wird. Die Be­schwer­de ist ab­zu­wei­sen.

Ent­scheid vom 27. April 2004 i.S. C. N.

Wie ist die Ein­ga­be von C.N. zu qua­li­fi­zie­ren?

Es han­delt sich hier­bei nicht um eine Ver­wal­tungs­be­schwer­de, da die Bau­herr­schaft das um­strit­te­ne Bau­ge­such zu­rück­ge­zo­gen hat und es damit an einem  An­fech­tungs­ob­jekt fehlt. Die frag­li­che Ein­ga­be ist als  Auf­sichts­be­schwer­de (§ 52 VRG) zu qua­li­fi­zie­ren. Mit einer sol­chen kann je­der­mann die Auf­sichts­be­hör­de über Tat­sa­chen in Kennt­nis set­zen, die ein Ein­schrei­ten gegen eine un­te­re Ver­wal­tungs­be­hör­de von Amtes wegen er­for­dert. Nach kon­stan­ter Pra­xis schrei­tet der Re­gie­rungs­rat in sei­ner Ei­gen­schaft als Auf­sichts­be­hör­de gegen eine un­te­re Ver­wal­tungs­be­hör­de nur ein, wenn kla­res ma­te­ri­el­les Recht, we­sent­li­che Ver­fah­rens­vor­schrif­ten oder öf­fent­li­che In­ter­es­sen of­fen­sicht­lich miss­ach­tet wur­den (vgl. RRB vom 9. Sep­tem­ber 1997 i.S. D.R.). Da die Recht­mäs­sig­keit des um­strit­te­nen La­ger­plat­zes be­reits in einem an­de­ren Ver­fah­ren ge­klärt wurde, ist die Auf­sichts­be­schwer­de als er­le­digt ab­zu­schrei­ben.

Ent­scheid vom 4. Mai 2004 i.S. W. H.

Der Ge­mein­de­rat Cham hat die Bau­be­wil­li­gung für die Are­al­be­bau­ung Mü­li­a­cker in Ha­gen­dorn sowie für eine Er­schlies­sungs­stras­se er­teilt. Der Be­schwer­de­füh­rer will er­rei­chen, dass die Reh­hal­de wei­ter­hin eine Sack­gas­se bleibt und nicht durch­ge­hend be­fah­ren wer­den kann.

Ge­mäss § 67 Abs. 3 PBG kann die Be­schwer­de­in­stanz in einem  Zwi­schen­ent­scheid die Bau­ar­bei­ten ganz oder teil­wei­se frei­ge­ben, so­fern ein Bau­be­ginn den Be­schwer­de­ent­scheid nicht oder nur teil­wei­se vor­be­stimmt. Vor­lie­gend kön­nen die Bau­ar­bei­ten für die Are­al­be­bau­ung und die Er­schlies­sungs­stras­se vor­zei­tig frei­ge­ge­ben wer­den, da da­durch die durch­ge­hen­de Ver­bin­dung von der Reh­hal­de in die Dorf­stras­se nicht vor­be­stimmt wird.

Ent­scheid vom 11. Mai 2004 i.S. A. S.

Der Be­schwer­de­füh­rer rügt, dass das Ab­was­ser­re­gle­ment der Ge­mein­de Risch dem Kosten­deckungs-​ und  Äqui­va­lenz­prin­zip wi­der­spre­che.

Das  Kos­ten­de­ckungs­prin­zip be­deu­tet, dass der Ge­samt­ertrag der  Ge­büh­ren die ge­sam­ten Kos­ten des be­tref­fen­den Ver­wal­tungs­zweigs nicht oder nur ge­ring­fü­gig über­stei­gen darf. Die Ge­mein­de Risch deckt die jähr­li­che Ab­was­ser­rech­nung von rund 1,2 Mio. Fran­ken mit der Be­triebs­ge­bühr. Mit die­ser wur­den in der un­ter­such­ten Zeit­span­ne rund 1,3 Mio. Fran­ken statt der not­wen­di­gen 1,2 Mio. Fran­ken ein­ge­nom­men. Bei einer ein­ma­li­gen Über­schrei­tung des jähr­li­chen Fi­nan­zie­rungs­be­darfs kann je­doch noch nicht von einer Ver­let­zung des Kos­ten­de­ckungs­prin­zips ge­spro­chen wer­den. Viel­mehr läge erst dann eine Ver­let­zung vor, wenn wäh­rend meh­re­ren Jah­ren der Fi­nan­zie­rungs­be­darf über­schrit­ten würde.

Das Äqui­va­lenz­prin­zip be­deu­tet, dass die Höhe der Ge­bühr im Ein­zel­fall in einem ver­nünf­ti­gen Ver­hält­nis zum Wert ste­hen muss, den die staat­li­che Leis­tung für den Ab­ga­be­pflich­ti­gen hat. Die vor­lie­gen­de Be­triebs­ge­bühr be­steht zu zwei Drit­teln aus einer Ver­braucher­ge­bühr und zu einem Drit­tel aus einer Grund­ge­bühr. Diese Auf­tei­lung, mit der der Len­kungs­wir­kung etwas mehr Ge­wicht bei­gemes­sen wird, ist zu­läs­sig. Die Grund­ge­bühr wird auf die Ge­mein­we­sen als Strassen­eigentümer und auf die Grund­ei­gen­tü­mer ver­teilt. Für letz­te­re wird die Grund­ge­bühr an­hand der An­zahl Grund­ein­hei­ten be­rech­net, wobei eine Woh­nung bzw. bei Ge­wer­be, In­dus­trie und Büros eine Flä­che von 100 m2 als eine Grund­ein­heit zählt. Hier ist fest­zu­hal­ten, dass ge­mäss Bun­des­ge­richt eine ma­the­ma­tisch ex­ak­te Gleich­be­hand­lung der Ab­ga­be­pflich­ti­gen aus prak­ti­schen Grün­den nicht mög­lich ist und des­halb eine ge­wis­se Pau­scha­li­sie­rung des Ab­ga­be­rechts un­aus­weich­lich und zu­läs­sig ist. Un­zu­läs­sig wäre eine we­sent­lich stär­ke­re Be­las­tung oder sys­te­ma­ti­sche Be­nach­tei­li­gung be­stimm­ter Grup­pen (BGE 125 I 65 E 3c S. 68 und BGE 126 I 76 E. 2a S. 78). Eine sol­che ist in casu nicht ge­ge­ben. Aus dem Ge­sag­ten er­gibt sich, dass die Be­triebs­ge­bühr mit dem Kostendeckungs-​ und Äqui­va­lenz­prin­zip ver­ein­bar ist. Die Be­schwer­de ist ab­zu­wei­sen.

Ent­scheid vom 8. Juni 2004 i.S. H. K. und T. K.

In ein­fa­chen Fäl­len, ins­be­son­de­re wenn keine öf­fent­li­chen oder nach­bar­li­chen In­ter­es­sen be­rührt sind, oder wenn das nach­bar­li­che Ein­ver­ständ­nis vor­liegt, kann der Ge­mein­de­rat von der öf­fent­li­chen Auf­la­ge und Pu­bli­ka­ti­on des Bau­ge­suchs ab­se­hen (§ 45 Abs. 4 PBG).

Das Bau­de­par­te­ment der Stadt Zug war der An­sicht, dass öf­fent­li­che oder nach­bar­li­che In­ter­es­sen von der vor­lie­gen­den  Pro­jekt­än­de­rung be­rührt seien. Den­noch hat das Bau­de­par­te­ment le­dig­lich jene Per­so­nen über die Pro­jekt­än­de­rung in­for­miert, die beim ur­sprüng­li­chen Bau­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren Ein­spra­che er­ho­ben hat­ten. Mit die­sem Vor­ge­hen hat das Bau­de­par­te­ment den wei­te­ren von der Pro­jekt­än­de­rung be­trof­fe­nen Per­so­nen die Ein­spra­che­mög­lich­keit ver­wehrt. Es hätte eine öf­fent­li­che Auf­la­ge und Pu­bli­ka­ti­on im Amts­blatt vor­neh­men oder sämt­li­che von der Pro­jekt­än­de­rung be­trof­fe­nen Per­so­nen di­rekt an­schrei­ben müs­sen (§ 45 Abs. 1 PBG). Da aber die Be­schwer­de­füh­rer über die Pro­jekt­än­de­rung in­for­miert wur­den, kön­nen sie die­sen Man­gel nicht rügen; ihnen ist kein Rechts­nach­teil er­wach­sen.

Die Bau­herr­schaft wird mit der  Bau­be­wil­li­gung be­rech­tigt, nicht ver­pflich­tet, sämt­li­che im Plan aus­ge­wie­se­nen Pro­jekt­be­stand­tei­le zu rea­li­sie­ren. Die Bau­herr­schaft kann bei un­we­sent­li­chen Bau­tei­len selbst ent­schei­den, ob sie diese rea­li­sie­ren will. Ver­zich­tet sie z.B. auf Vor­dä­cher beim Haus­ein­gang, auf  Win­ter­gär­ten oder ver­glas­te Ve­ran­den, sind diese Pro­jekt­än­de­run­gen  nicht be­wil­li­gungs­pflich­tig. In casu stell­te der Ver­zicht des Win­ter­gar­tens auf dem  At­ti­ka­ge­schoss keine be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Pro­jekt­än­de­rung dar. Es waren weder öf­fent­li­che noch  nach­bar­li­che In­ter­es­sen da­durch be­trof­fen, noch haben sich mit dem Ver­zicht die Haupt­wohn­rich­tung des ge­sam­ten Ge­bäu­des und damit die  Ab­stand­vor­schrif­ten ver­än­dert (vgl. auch GVP 1995/96, 180 f.). Die Be­schwer­de ist ab­zu­wei­sen.

Ent­scheid vom 22. Juni 2004 i.S. H. H. und T. AG

Die Be­schwer­de­füh­rer ma­chen gel­tend, dass die  Flä­chen­ge­büh­ren der Ge­mein­de Ober­ä­ge­ri in­fol­ge Ver­jäh­rung nicht mehr ein­ge­for­dert wer­den kön­nen.

Das kom­mu­na­le  Was­ser­re­gle­ment re­gelt die Ver­jäh­rung nicht. So­weit sol­che Vor­schrif­ten feh­len, un­ter­lie­gen öffentlich-​rechtliche Geld­for­de­run­gen der zehn­jäh­ri­gen  Ver­jäh­rungs­frist nach Art. 127 OR (RRB vom 14. De­zem­ber 1981, in: GVP 1981/82, 176). Die Ver­jäh­rung be­ginnt mit der Fäl­lig­keit der For­de­rung zu lau­fen (Art. 130 Abs. 1 OR). Die Flä­chen­ge­büh­ren für die Grund­stü­cke der Be­schwer­de­füh­rer wur­den Ende Juni 1994 - mit In­kraft­tre­ten des Was­ser­re­gle­ments der Ge­mein­de Ober­ä­ge­ri - fäl­lig, womit die Ver­jäh­rungs­frist zu lau­fen be­gann. Die Ver­jäh­rung wäre somit Ende Juni 2004 ein­ge­tre­ten. Sie ist aber durch die Er­öff­nung der ge­mein­de­rät­li­chen Ver­fü­gun­gen vom 7. Juli 2003 sowie spä­tes­tens durch die Ein­lei­tung der  Be­trei­bungs­ver­fah­ren am 14. Mai 2004 un­ter­bro­chen wor­den; die Ver­jäh­rung wird durch Hand­lun­gen un­ter­bro­chen, mit denen die For­de­rung in ge­eig­ne­ter Weise beim Schuld­ner gel­tend ge­macht wird. Aus dem Ge­sag­ten er­gibt sich, dass die frag­li­chen Flä­chen­ge­büh­ren nicht ver­jährt sind.

Die we­sent­li­chen Ele­men­te einer Ab­ga­be, d.h. der Kreis der Ab­ga­be­pflich­ti­gen, der ab­ga­be­be­grün­den­de Tat­be­stand und die Höhe der Ab­ga­be in den Grund­zü­gen, müs­sen in einem Ge­setz im for­mel­len Sinn ge­re­gelt sein. Der voll­zie­hen­den Be­hör­de kann die  Kom­pe­tenz über­tra­gen wer­den, nach hin­rei­chend im Ge­setz be­stimm­ten Kri­te­ri­en die ab­so­lu­te Höhe der Ab­ga­be fest­zu­le­gen (vgl. BGE 120 Ia 1 E 3c). Das Was­ser­re­gle­ment der Ge­mein­de Ober­ä­ge­ri be­stimmt den Kreis der Ab­ga­be­pflich­ti­gen (die Grund­ei­gen­tü­mer) und den ab­ga­be­be­grün­den­den Tat­be­stand (Bau­be­ginn der Haupt-​ und Ver­sor­gungs­lei­tun­gen hin­sicht­lich der Land­flä­chen­ge­bühr, Er­tei­lung der Bau­be­wil­li­gung hin­sicht­lich der Grund-​ und Ge­schoss­flä­chen­ge­bühr). Der ge­meind­li­che  Was­ser­ge­büh­ren­ta­rif re­gelt die Höhe sowie die Be­rech­nung die­ser Ge­büh­ren. Beide Er­las­se wur­den von der Ge­mein­de­ver­samm­lung (Le­gis­la­ti­ve) er­las­sen und bil­den somit Ge­set­ze im for­mel­len Sinn. Es liegt in casu eine ge­nü­gen­de ge­setz­li­che Grund­la­ge vor. Die Be­schwer­de ist ab­zu­wei­sen.

Ent­scheid vom 22. Juni 2004 i.S. S. W., H. S. und M. S.

Bei  we­sent­li­chen Än­de­run­gen eines Bau­pro­jekts muss ein neues Auflage-​ und Ein­spra­che­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den und es ist eine  neue Bau­be­wil­li­gung er­for­der­lich. An­dern­falls wird das recht­li­che Gehör der Nach­barn ver­letzt. Vor­lie­gend hat die Bau­herr­schaft das Pro­jekt in­so­weit ge­än­dert, als der Ge­bäu­de­ab­stand zwi­schen den Häu­sern ver­grös­sert, die Länge der ein­zel­nen Häu­ser sowie die Ge­bäu­de­hö­he re­du­ziert wer­den soll­ten. Die ein­zel­nen Pro­jekt­än­de­run­gen mögen für sich be­trach­tet un­we­sent­lich er­schei­nen, ge­samt­haft ge­se­hen sind sie aber we­sent­lich und daher be­wil­li­gungs­pflich­tig.

Die Be­schwer­de­füh­rer rügen eine Ver­let­zung der Wald­ab­stands­vor­schrif­ten. Die Bau­ord­nung Men­zin­gen schreibt einen  Wald­ab­stand von 15 m vor. Der Ge­mein­de­rat kann die Un­ter­schrei­tung des Wald­ab­stands be­wil­li­gen, wenn die Ein­hal­tung zu einer of­fen­sicht­lich un­zweck­mäs­si­gen Lö­sung füh­ren oder eine un­bil­li­ge Härte be­deu­ten würde und wenn die Di­rek­ti­on des In­nern der Un­ter­schrei­tung zu­stimmt (§ 20 Abs. 1 BO Men­zin­gen). Die Bau­herr­schaft hat be­reits Ver­bes­se­run­gen be­züg­lich Wald­ab­stands vor­ge­nom­men, wei­te­re Ein­schrän­kun­gen wür­den die Über­bau­ung auf dem frag­li­chen Grund­stück ver­un­mög­li­chen. Es lie­gen somit aus­ser­or­dent­li­che Ver­hält­nis­se im Sinne von § 20 Abs. 1 BO Men­zin­gen vor; die  Aus­nah­me­be­wil­li­gung wurde zu Recht er­teilt.

Des Wei­tern rügen die Be­schwer­de­füh­rer eine Ver­let­zung der vor­ge­schrie­be­nen Ge­bäu­de­län­ge. Da die ein­zel­nen Häu­ser so­wohl im Un­ter­ge­schoss als auch im Erd­ge­schoss mit­ein­an­der ver­bun­den (zu­sam­men­ge­baut) sind, gilt die ganze Über­bau­ung als ein Ge­bäu­de­kom­plex. Dar­aus folgt, dass der ge­sam­te Ge­bäu­de­kom­plex die ma­xi­mal zu­läs­si­ge Ge­bäu­de­län­ge von 35 m ein­hal­ten muss (§ 36 Abs. 3 BO Men­zin­gen). Der Ge­mein­de­rat kann die Un­ter­schrei­tung der Ge­bäu­de­län­ge be­wil­li­gen, wenn die Ein­hal­tung im Ein­zel­fall zu einer of­fen­sicht­lich un­zweck­mäs­si­gen Lö­sung füh­ren oder eine un­bil­li­ge Härte be­deu­ten würde und wenn die nach­bar­li­chen In­ter­es­sen nicht er­heb­lich be­ein­träch­tigt wer­den (§ 3 Abs. 1 BO Men­zin­gen). Vor­lie­gend geht das öf­fent­li­che In­ter­es­se an der Ein­hal­tung der Bau­vor­schrif­ten den pri­va­ten (fi­nan­zi­el­len) In­ter­es­sen der Bau­herr­schaft vor. Es kann keine Aus­nah­me­be­wil­li­gung er­teilt wer­den. Die an­ge­foch­te­ne Bau­be­wil­li­gung des Ge­mein­de­rats Men­zin­gen ist wegen Ver­let­zung der Vor­schrif­ten über die Ge­bäu­de­län­ge auf­zu­he­ben.

Ent­scheid vom 10. Au­gust 2004 i.S. B. M., IG A. und D. W.

Die Be­schwer­de­füh­rer be­strei­ten die recht­li­che  Bau­rei­fe des Bau­grund­stü­ckes. Die­ses ver­fü­ge nicht über die nö­ti­gen Fuss- und Fahr­weg­rech­te.

Ge­mäss Art. 19 Abs. 1 Bun­des­ge­setz über die Raum­pla­nung (RPG) gilt Bau­land als  er­schlos­sen wenn die für die be­tref­fen­de Nut­zung hin­rei­chen­de Zu­fahrt be­steht und die er­for­der­li­chen Was­ser‑, Energie-​ sowie Ab­was­ser­lei­tun­gen so nahe her­an­füh­ren, dass ein An­schluss ohne er­heb­li­chen Auf­wand mög­lich ist. Ge­mäss der Bau­ord­nung Ober­ä­ge­ri ist ein Grund­stück bau­reif, wenn sich seine Form, Lage und Be­schaf­fen­heit zur vor­ge­se­he­nen Über­bau­ung eig­net und es er­schlos­sen ist, d.h. unter an­de­rem, wenn eine ge­nü­gen­de Zu­fahrt ge­mäss den Vor­schrif­ten des ge­meind­li­chen Stras­sen­re­gle­ments be­steht (Art. 27 Abs. 1 Bst. a BO Ober­ä­ge­ri). Für die Bau­rei­fe wird so­wohl die fak­ti­sche als auch die recht­li­che Er­schlies­sung vor­aus­ge­setzt. Das pri­vat­recht­li­che Fuss- und Fahr­weg­recht ist somit eine vom öf­fent­li­chen Recht ver­lang­te Vor­aus­set­zung für die Er­tei­lung einer Bau­be­wil­li­gung. Die fak­ti­sche Er­schlies­sung des vor­lie­gen­den Bau­grund­stücks über den Ali­s­bach­weg ist ge­ge­ben. Der öst­li­che Teil des Ali­s­bach­wegs ist je­doch eine Pri­vat­stras­se, die den An­stös­sern ge­hört. So­lan­ge letz­te­re kein zi­vil­recht­li­ches Fuss- und Fahr­weg­recht zu­guns­ten des Bau­grund­stücks ein­räu­men, ist das frag­li­che Grund­stück nicht bau­reif, womit keine Bau­be­wil­li­gung er­teilt wer­den kann (vgl. auch GVP 1987/88, 63 ff., RRB vom 30. Au­gust 1994 und RRB vom 21. De­zem­ber 1999). Die Be­schwer­de ist gut­zu­heis­sen.

Ent­scheid vom 24. Au­gust 2004 i.S. U. und P. B.

Eine  Auf­la­ge in der Bau­be­wil­li­gung ver­pflich­te­te die Be­schwer­de­füh­rer, bei ihrem neuen Einfami­lienhaus eine „ge­eig­ne­te  Be­pflan­zung (zum Bei­spiel Bam­bus)" vor­zu­neh­men. Kann der Ge­mein­de­rat bei Un­tä­tig­keit der Adres­sa­ten der Bau­be­wil­li­gung in die­sem Fall zur  Er­satz­vor­nah­me schrei­ten und Bam­bus pflan­zen? Wie müss­te er dabei vor­ge­hen? - In Frage stand eine  Ne­ben­be­stim­mung in der Bau­be­wil­li­gung. Ist von vorn­her­ein strit­tig, ob sie ein­ge­hal­ten bzw. er­füllt wurde oder ob Wahl­mög­lich­kei­ten offen ste­hen, ge­nügt ein ein­fa­ches, al­len­falls auch ein­ge­schrie­be­nes Schrei­ben des Ge­mein­de­ra­tes nicht, um die Auf­la­ge durch­zu­set­zen. Es muss ein Rechts­mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen. Mit an­de­ren Wor­ten müss­te die Auf­la­ge so kon­kret lau­ten, dass sie ohne wei­te­res zwangs­wei­se durch­ge­setzt wer­den kann.

Wenn der Ge­mein­de­rat in der Auf­la­ge den Zu­satz „zum Bei­spiel" auf eine Pflan­zen­art be­zieht, dann ver­bleibt dem Adres­sat der Auf­la­ge ein Er­mes­sen, mit wel­cher Be­pflan­zung er der Auf­la­ge in der Bau­be­wil­li­gung nach­kom­men will, umso mehr als die Bau­ord­nung in die­sem Fall für Um­ge­bungs­ge­stal­tungen keine be­stimm­ten Pflan­zen­sor­ten vor­schreibt.

Der Re­gie­rungs­rat hat im Üb­ri­gen fest­ge­stellt, dass die mit der Auf­la­ge in der Bau­be­wil­li­gung ver­folg­te Ka­schie­rung einer Mauer un­ge­nü­gend war und der Adres­sat der Auf­la­ge die vor­ge­nom­me­ne Be­pflan­zung zu er­gän­zen hatte. - Be­stä­tigt durch Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts vom 28. De­zem­ber 2004.

Ent­scheid vom 31. Au­gust 2004 i.S. E. F.

Strit­tig ist be­reits die Frage, ob sich die Be­trei­be­rin einer  Mo­bil­funk­an­la­ge im  kon­zes­sio­nier­ten Be­reich be­we­ge oder ob sie die­sen ver­las­se, da sie Fest­net­ze kon­kur­ren­zie­ren wolle. Die Vor­in­stanz habe diese Frage nicht oder nicht aus­rei­chend ab­ge­klärt, wes­halb das recht­li­che Gehör der Ein­spre­cher und heu­ti­gen Be­schwer­de­füh­rer ver­letzt sei. - Hier keine Ver­let­zung des recht­li­chen Ge­hörs, weil das Ar­gu­ment im Vor­ver­fah­ren nur bei­läu­fig und eher iro­nisch mit der Be­mer­kung an­ge­bracht wor­den ist, an Mo­bil­funk be­stehe bes­ten­falls in einer Alp­sie­d­lung über 2'000 m ü. M. ein In­ter­es­se, weil dort ein Fest­netz fehle.

Vor­ge­wor­fen wird dem Mo­bil­funk­un­ter­neh­men von den Be­schwer­de­füh­rern, sie wolle mit der Er­wei­te­rung einer GSM-​Antenne auf UMTS-​Technologie die Fest­net­ze kon­kur­ren­zie­ren. Da­ge­gen macht der Re­gie­rungs­rat gel­tend, dass im Rah­men der Kon­zes­si­on ein Ver­sor­gungs­auf­trag be­steht, in­nert be­stimm­ter Frist 95 % der Be­völ­ke­rung mit GSM-​Standard und 50 % mit  UMTS-​Technologie zu ver­sor­gen. Dabei han­delt es sich um einen Min­dest­stan­dard. Dar­über hin­aus ist die Kon­zes­sio­nä­rin frei, wei­te­re Diens­te an­zu­bie­ten. Sie muss sich nur an das gel­ten­de Um­welt­recht, na­ment­lich an die Ver­ord­nung über den Schutz vor nicht io­ni­sie­ren­der Strah­lung vom 23. De­zem­ber 1999 (NISV; SR 814.710) hal­ten und an das Planungs-​ und Bau­recht. Es gibt kei­nen Be­darfs­nach­weis, der vom gel­ten­den Recht für Mo­bil­funk­an­ten­nen ver­langt würde.

Die Be­schwer­de­füh­rer kön­nen nicht öf­fent­li­che In­ter­es­sen gel­tend ma­chen, deren Wahr­neh­mung Sache der zu­stän­di­gen Ge­mein­de­rä­te, Stadt­rä­te, Ver­tre­ter selb­stän­di­ger öffentlich-​rechtlicher An­stal­ten und Stif­tun­gen ist (§ 41 Abs. 2 VRG).

Ar­ti­kel 16 Abs. 3 der Bun­des­ver­fas­sung gibt jeder Per­son das Recht, In­for­ma­tio­nen frei zu emp­fan­gen, aus all­ge­mein zu­gäng­li­chen Quel­len zu be­schaf­fen und zu ver­brei­ten. Die In­for­ma­ti­ons­frei­heit be­deu­tet auch Emp­fangs­frei­heit (BGE 120 Ia 66, E4a). Die  In­for­ma­ti­ons­frei­heit kann indes im Span­nungs­feld mit der Raum­pla­nung, dem Natur-​ und Land­schafts­schutz ste­hen, eben­falls ein Ge­gen­stand der Bun­des­ver­fas­sung. Daher ist zwi­schen ver­schie­de­nen öf­fent­li­chen wie auch pri­va­ten In­ter­es­sen ab­zu­wä­gen. Wenn ein Be­trei­ber einer Mo­bil­funk­an­ten­ne je­doch die NIS‑Ver­ord­nung ein­hält, hat er An­spruch auf Er­tei­lung einer Bau­be­wil­li­gung.

Ent­scheid vom 14. Sep­tem­ber 2004 i.S. Mit­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft S. und H. & Co.

Die Be­schwer­de­füh­rer ma­chen gel­tend, dass die Re­kla­me­an­la­ge, die auf dem Turm der Braue­rei er­stellt wer­den solle, gegen die  Hö­hen­vor­schrif­ten der Bau­ord­nung Baar ver­stos­se. Es stellt sich die Frage, ob die Re­kla­mean­la­ge als Er­wei­te­rung oder  Auf­sto­ckung gilt und somit die Ge­bäu­de- und First­hö­he nach Art. 2 Abs. 2 BO Baar ein­hal­ten muss. Ge­mäss Ver­wal­tungs­ge­richt des Kan­tons Zug sind mit Er­wei­te­run­gen und Auf­sto­ckun­gen im Sinne von Art. 2 Abs. 2 BO Baar Ver­grös­se­run­gen des Vo­lu­mens einer Baute ge­meint (GVP 1987/88, 65). Da das Vo­lu­men des be­stehen­den Turms durch die Re­kla­me­an­la­ge nicht ver­grös­sert wird, ist diese nicht als Er­wei­te­rung oder Auf­sto­ckung zu be­trach­ten. Die Bau­ord­nung Baar ent­hält keine spe­zi­el­len Vor­schrif­ten be­tref­fend Höhe von Re­kla­me­an­la­gen. Sol­che dür­fen daher auf dem Dach eines Ge­bäu­des er­rich­tet wer­den.

Des Wei­tern rügen die Be­schwer­de­füh­rer eine Ver­let­zung der  Ge­stal­tungs­vor­schrif­ten von Art. 28 BO Baar. Grund­sätz­lich gilt, dass die An­sprü­che an die Ge­stal­tung des Bau­vor­ha­bens umso höher sind, je höher die Qua­li­tät der Um­ge­bung ist. Im Ge­biet, auf dem sich die Braue­rei be­fin­det, sind Wohn- und Ge­wer­be­bau­ten vor­han­den; es be­steht kein ein­heit­li­ches Quar­tier­bild. Zu­min­dest in un­be­leuch­te­tem Zu­stand fügt sich die ge­plan­te Re­kla­me­an­la­ge daher gut in das he­te­ro­ge­ne Quar­tier­bild ein und ver­stösst nicht gegen die Ge­stal­tungs­vor­schrif­ten.

Wie ver­hält es sich, wenn die Re­kla­me­an­la­ge bis 24.00 Uhr  be­leuch­tet ist? Bei Lichtim­mis­sio­nen gibt es keine ver­bind­li­chen Re­geln, bis wann eine Leucht­re­kla­me ein­ge­schal­tet sein darf. Wie eine An­fra­ge der Bau­di­rek­ti­on beim Amt für Städ­te­bau der Stadt Zü­rich er­ge­ben hat, dür­fen Leucht­reklamen in der Stadt Zü­rich nur bis 22.00 Uhr ein­ge­schal­tet sein. Be­grün­det wird dies damit, dass die Nacht durch künst­li­ches Licht immer häu­fi­ger er­hellt werde und die­ses Licht von vie­len Men­schen als neue Form der Um­welt­ver­schmut­zung emp­fun­den werde. Unter Be­rück­sich­ti­gung die­ser Er­kennt­nis­se darf auch die zur Dis­kus­si­on ste­hen­de Leucht­re­kla­me nur bis 22.00 Uhr ein­ge­schal­tet wer­den. Die Be­schwer­de ist in die­sem Punkt gut­zu­heis­sen.

Schliess­lich rügen die Be­schwer­de­füh­rer, dass die ge­plan­te Re­kla­me­an­la­ge die Ver­kehrs­si­cher­heit ge­fähr­de. Nach Art. 32 BO Baar wer­den Re­kla­men nur be­wil­ligt, wenn die Ver­kehrs­si­cher­heit nicht ge­fähr­det wird. Die Zuger Po­li­zei hat in casu fest­ge­hal­ten, dass die Re­kla­me­an­la­ge keine Ab­len­kung der Stras­sen­be­nüt­zer und somit keine Ge­fähr­dung der Ver­kehrs­si­cher­heit be­wir­ke, da sie mit einem Blick als Gan­zes er­kannt und wahr­ge­nom­men wer­den könne.

Ent­scheid vom 14. Sep­tem­ber 2004 i.S. M. S. und H. und Kom­pa­nie

Über­schrei­tet ein Ge­bäu­de, das vor In­kraft­tre­ten der gel­ten­den Bau­ord­nung er­stellt wor­den ist, die nach die­ser Bau­ord­nung zu­läs­si­ge Höhe, fällt es unter die  Be­stan­des­ga­ran­tie und darf ste­hen blei­ben. Auf­bau­ten für Re­kla­me­zwe­cke sind den­noch zu­läs­sig, wenn sie ge­mäss der hier alt­recht­lich gel­ten­den Über­gangs­be­stim­mung in der ge­meind­li­chen Bau­ord­nung die Grenz-​ und Ge­bäu­de­ab­stän­de sowie die zu­läs­si­ge Ge­schoss­zahl und die Aus­nüt­zungs­zif­fer ein­hal­ten. Eine Re­kla­mean­la­ge be­deu­tet keine Er­wei­te­rung oder Auf­sto­ckung, da sie das Vo­lu­men des Ge­bäu­des in die­sem Fall nicht ver­grös­sert. Sie ver­stösst auch nicht gegen die Hö­hen­vor­schrif­ten, da sie weder die Ge­bäu­de­hö­he ver­än­dert - es kommt kein Ge­schoss dazu (§ 12 V PBG) -, noch den First ver­än­dert (§ 13 Abs. 2 V PBG).

Damit blieb die Frage, ob die Re­kla­me gegen  Ge­stal­tungs­vor­schrif­ten der Bau­ord­nung ver­stos­se. Frage ver­neint, nach­dem ab­ge­klärt wor­den war, ob be­son­ders hohe An­sprü­che an die Ge­stal­tung eines Bau­vor­ha­bens zu stel­len seien, weil die Qua­li­tät der Um­ge­bung ent­spre­chend hoch sei. In rei­nen Wohn­zo­nen und Kern­zo­nen gel­ten stren­ge­re An­for­de­run­gen an die Ein­pas­sung von Bau­ten und An­la­gen in das Orts­bild, als in Ar­beits­zo­nen, Ge­wer­be­zo­nen oder ge­misch­ten Wohn- und Ge­wer­be­zo­nen, wo die Ge­stal­tung der Bau­ten und An­la­gen oft auch auf tech­ni­schen und zweck­be­stimm­ten Sach­zwän­gen be­ruht.

Man­gels Mass­vor­schrif­ten für Re­kla­me­an­la­gen kann der Ge­mein­de­rat der Bau­herr­schaft nicht vor­schrei­ben, die Re­kla­me dürfe ein be­stimm­tes Mass nicht über­schrei­ten.

Ist eine Re­kla­me be­leuch­tet, kann sie wegen ihrer Grös­se oder Ex­po­niert­heit, aber auch wegen der Licht­far­be und der lan­gen Ein­schalt­zeit der Be­leuch­tung als stö­rend wahr­ge­nom­men wer­den. Bei  Lichtim­mis­sio­nen gibt es keine Vor­schrif­ten in der ge­meind­li­chen Bau­ord­nung. Die so ge­nann­te Licht­ver­schmut­zung hat an­dern­orts die Be­hör­den dazu ge­führt, die Ein­schalt­zeit von Leucht­re­kla­men auf 22 Uhr zu be­gren­zen. Vor­lie­gend hat der Re­gie­rungs­rat eine Ein­schalt­zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr, ohne Un­ter­schei­dung von Sommer-​ und Win­ter­zeit, fest­ge­legt. Er hat eine Ana­lo­gie zu Um­welt­schutz­vor­schrif­ten, na­ment­lich zur Lärm­schutz­ver­ord­nung mit ihrem An­hang 3 (Be­las­tungs­grenz­wer­te für den Stras­sen­ver­kehr, Un­ter­schei­dung zwi­schen Tag- und Nacht­ver­kehr) ge­zo­gen.

Ent­scheid vom 23. No­vem­ber 2004 i.S. P. L.

Be­schwer­de­füh­rer haben den  Aus­stand einer kan­to­na­len Di­rek­ti­on ge­for­dert, da sich eine Dienst­stel­le die­ser Di­rek­ti­on be­reits mit der Sache be­fasst und eine Aus­nah­me­be­wil­li­gung er­teilt habe.

Je­der­mann hat An­spruch dar­auf, dass seine Streit­sa­che von einem rich­tig be­setz­ten sowie un­vor­ein­ge­nom­me­nen, un­ab­hän­gi­gen und un­par­tei­ischen Ge­richt be­ur­teilt wird (Art. 30 Abs. 1 der Bun­des­ver­fas­sung). Die­ser An­spruch be­zieht sich nur auf die Be­ur­tei­lung von Streit­sa­chen durch Ge­rich­te. In­des­sen ist der Grund­satz der Un­be­fan­gen­heit von ver­fü­gen­den oder ent­schei­den­den Ver­wal­tungs­be­hör­den all­ge­mein an­er­kannt. Das kan­to­na­le Ver­fah­rens­recht und der aus Art. 29 Abs. 1 in Ver­bin­dung mit Art. 8 Abs. 1 der Bun­des­ver­fas­sung flies­sen­de An­spruch auf glei­che und ge­rech­te Be­hand­lung er­ge­ben die Vor­aus­set­zun­gen, unter denen Mit­glie­der einer Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­de in den Aus­stand zu tre­ten haben.

Ent­schei­dend ist, dass die  Aus­stands­pflicht nur na­tür­li­che Per­so­nen und nicht ganze Be­hör­den trifft. Wenn ver­langt wird, die Bau­di­rek­ti­on müsse in den Aus­stand tre­ten, so be­zieht sich das auf alle Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die­ser Di­rek­ti­on.

Die Aus­stands­pflicht ist kon­kret nach § 36 des Per­so­nal­ge­set­zes vom 1. Sep­tem­ber 1994 zu prü­fen. Die Aus­stands­pflicht ist ge­ge­ben, wenn je­mand in der An­ge­le­gen­heit ein per­sön­li­ches In­ter­es­se hat (siehe auch § 12 der Per­so­nal­ver­ord­nung vom 12. De­zem­ber 1994 mit Ver­wei­sung auf die Aus­stands­re­ge­lung von § 11 in Ver­bin­dung mit § 13 des Kan­tons­rats­be­schlus­ses über die Ge­schäfts­ord­nung des Re­gie­rungs­ra­tes und der Direk­tionen vom 25. April 1949).

Vor­lie­gend war nicht er­sicht­lich, dass Mit­ar­bei­ten­de der Bau­di­rek­ti­on am Aus­gang des Ver­fah­rens ein per­sön­li­ches oder an­der­wei­ti­ges In­ter­es­se haben soll­ten. Die Frage lau­te­te aber auch, ob Mit­ar­bei­ten­de der Bau­di­rek­ti­on im Sinne von Art. 29 Abs. 1 in Ver­bin­dung mit Art. 8 Abs. 1 der Bun­des­ver­fas­sung die nö­ti­ge Di­stanz und Ob­jek­ti­vi­tät wah­ren konn­ten, um im Be­schwer­de­ver­fah­ren den Re­gie­rungs­rat zu in­stru­ie­ren. Ein An­schein der Be­fan­gen­heit würde ge­nü­gend, um eine Ver­let­zung der ver­fas­sungs­recht­li­chen Re­geln fest­stel­len zu kön­nen.

Nach­dem vor­lie­gend Mit­ar­bei­ten­de einer Dienst­stel­le mit jenen des Di­rek­ti­ons­se­kre­ta­ria­tes, wel­che die In­struk­ti­on des Re­gie­rungs­ra­tes zu be­sor­gen haben, nicht iden­tisch sind, fehlt es an die­sem An­schein der Be­fan­gen­heit. Die Di­rek­ti­on hat auch ge­gen­über der Dienst­stel­le keine Wei­sun­gen er­teilt.

Letzt­lich ist fest­zu­hal­ten, dass nicht eine Di­rek­ti­on über die Ver­wal­tungs­be­schwer­de ent­schei­det, son­dern der Re­gie­rungs­rat. Die­ser be­sitzt die volle  Über­prü­fungs­be­fug­nis nach § 42 VRG.

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