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Ein­lei­tung

1997: Ver­wal­tungs­ge­richt

1998: Ver­wal­tungs­ge­richt

1999: Ver­wal­tungs­ge­richt

2000: Ver­wal­tungs­ge­richt

2000: Re­gie­rungs­rat

2001: Ver­wal­tungs­ge­richt

Ur­teil vom 30. Ja­nu­ar 2001 i.S. H. H. AG

Das Be­schwer­de­ver­fah­ren kann in einer  Sub­mis­si­ons­sa­che nicht zum An­lass ge­nom­men wer­den, den In­halt eines An­ge­bots zu prä­zi­sie­ren oder zu ver­voll­stän­di­gen.

Eine nach­träg­li­che Pau­scha­lie­rung von Leis­tun­gen ist daher aus­ge­schlos­sen.

Ur­teil vom 30. Ja­nu­ar 2001 i.S. J. S.

Wenn eine Stras­se oder ein Weg der Öf­fent­lich­keit ge­wid­met wer­den soll, muss das Ge­mein­we­sen ent­we­der die Zu­stim­mung des Ei­gen­tü­mers zur Wid­mung ein­ho­len oder ihm eine ent­spre­chen­de öffentlich-​rechtliche Ei­gen­tums­be­schrän­kung auf­er­le­gen. Die Öf­fent­li­ch­er­klä­rung ist in die­sem Sinne zu prü­fen. Sie muss auf einer ge­setz­li­chen Grund­la­ge be­ru­hen, im über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­se lie­gen und sich unter den ge­ge­be­nen Um­stän­den als ver­hält­nis­mäs­sig er­wei­sen. Vor­lie­gend hat das Ge­richt fest­ge­stellt, dass die öf­fent­li­chen In­ter­es­sen, wel­che auch gegen den Wil­len des Ei­gen­tü­mers durch­ge­setzt wer­den könn­ten, hier für die Nut­zung eines Weges als Teil einer Rad­stre­cke nicht über­wie­gen.

Ur­teil vom 1. März 2001 i.S. G. d. K. Z.

Ein Ver­band kann in einer Sub­mis­si­ons­sa­che dann Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de füh­ren, wenn er ku­mu­la­tiv so­wohl seine ei­ge­nen In­ter­es­sen als auch jene sei­ner Mit­glie­der, die selbst zur Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de le­gi­ti­miert wären, vor­bringt. Diese Vor­aus­set­zun­gen wer­den nur sel­ten er­füllt sein, da im All­ge­mei­nen nur ei­ni­ge we­ni­ge Mit­glie­der be­trof­fen sind. An­de­res gilt bei­spiels­wei­se bei einer Be­schwer­de gegen die Aus­schrei­bung selbst oder die frei­hän­di­ge Ver­ga­be eines öf­fent­li­chen Auf­trags, da davon mög­li­cher­wei­se alle Sub­mit­ten­ten einer Bran­che be­trof­fen sein kön­nen.

Ur­teil vom 1. März 2001 i.S. S., A. AG

Zur Be­schwer­de gegen die Wie­der­ho­lung eines Sub­mis­si­ons­ver­fah­rens, in dem im vor­lie­gen­den Fall neun von zehn Sub­mit­ten­ten hät­ten aus­ge­schlos­sen wer­den müs­sen, wären le­dig­lich jene An­bie­te­rin­nen und An­bie­ter le­gi­ti­miert, die im ab­ge­bro­che­nen Ver­ga­be­ver­fah­ren eine kor­rek­te und voll­stän­dig aus­ge­füll­te Of­fer­te ein­ge­reicht haben und eine rea­lis­ti­sche Chan­ce ge­habt hät­ten, den Zu­schlag zu er­hal­ten. Die Be­schwer­de­füh­re­rin hat selbst einen schwer­wie­gen­den Form­feh­ler be­gan­gen, der zum Aus­schluss der un­voll­stän­di­gen Of­fer­te führt. Sie ist durch die Wie­der­ho­lung des Sub­mis­si­ons­ver­fah­rens gar nicht be­schwert und auf ihre Ein­wän­de ist nicht ein­zu­tre­ten.

Ur­teil vom 27. März 2001 i.S. V. Z. J. und M. Ü.

Das Gast­ge­wer­be­ge­setz er­laubt grund­sätz­lich nur eine Öff­nung der Gast­stät­ten bis 24 Uhr. Eine ge­ne­rel­le Ver­län­ge­rung ist nur dann zu­läs­sig, wenn die öf­fent­li­che Ruhe ge­währ­leis­tet ist. Zwi­schen 24 Uhr und 6 Uhr haben die An­woh­ner einen An­spruch auf un­ge­stör­te Nacht­ru­he. Die­ses In­ter­es­se müss­te nur dann zu­rück­tre­ten, wenn hö­her­ran­gi­ge In­ter­es­sen der Be­trei­ber und Be­su­cher der Gast­stät­te nam­haft ge­macht wer­den könn­ten. Wenn der Re­gie­rungs­rat ent­schie­den hat, die Fens­ter müss­ten ab 24 Uhr ge­schlos­sen blei­ben, könn­ten auf der Süd­sei­te zu Lüf­tungs­zwe­cken nach 24 Uhr nur kurz­zei­tig ge­öff­net wer­den, und wenn das Gar­ten­re­stau­rant ab 24 Uhr ge­schlos­sen sein muss, dann hat der Re­gie­rungs­rat kein Recht ver­letzt. Nach Art. 15 USG sind die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te für Lärm so fest­zu­le­gen, dass die Be­völ­ke­rung in ihrem Wohl­be­fin­den nicht er­heb­lich ge­stört wird. Lärm­er­eig­nis­se in be­reits lau­ter Um­ge­bung wer­den als we­ni­ger stö­rend emp­fun­den als sol­che in Ge­bie­ten ohne oder mit nur ge­rin­ger Lärm­vor­be­las­tung. Das Grund­ge­räusch führt zu einer „Mas­kie­rung" des stö­ren­den Lärm­er­eig­nis­ses und min­dert des­sen Stör­wir­kung. Unter den phy­sio­lo­gi­schen Fak­to­ren wird dar­ge­tan, dass beim Ruhen, in der Frei­zeit, beim Schla­fen oder bei geis­ti­ger Ar­beit Lärm am meis­ten stört.

Ur­teil vom 24. April 2001 i.S. U. W.-S.

In Frage steht die Wie­der­her­stel­lung eines Rau­mes, der mit un­be­wil­lig­ten Ein­bau­ten ver­se­hen wor­den ist, wel­che nicht be­wil­li­gungs­fä­hig sind. Eine Bo­den­hei­zung ist bei­spiels­wei­se nicht be­wil­ligt wor­den. Die Be­schwer­de­füh­re­rin kann nichts für sich ab­lei­ten, wenn die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de die von Amtes wegen ge­bo­te­ne Kon­trol­le nach Bau­voll­endung un­ter­las­sen hat. Sie kann sich nicht auf die Recht­mäs­sig­keit der Bo­den­hei­zung be­ru­fen. Nach Lehre und Recht­spre­chung ist die Be­fug­nis zum Ein­schrei­ten der Bau­be­hör­de auf 30 Jahre zu be­fris­ten. Die Bo­den­hei­zung muss ent­fernt wer­den.

Ur­teil vom 3. Juli 2001 i.S. G. U.

Wenn ein Ver­dich­tungs­po­ten­zi­al, das die Bau­ord­nung bie­tet, im Rah­men der bis­he­ri­gen Par­zel­lie­rung ge­ge­be­nen­falls nicht voll­stän­dig aus­ge­nützt wer­den kann, es sei denn, die Grenz-​, Gebäude-​ und Stras­sen­ab­stands­vor­schrif­ten wür­den ver­letzt, so kann das nicht als un­ge­wöhn­lich gel­ten.

Die Bau­li­ni­en haben eine wich­ti­ge ge­stal­te­ri­sche Auf­ga­be, näm­lich die Si­cher­stel­lung der ge­ord­ne­ten bau­li­chen Ent­wick­lung. Es ist des­halb nicht zu­läs­sig, den Er­lass von Bau­li­ni­en durch Er­tei­lung von Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen von Fall zu Fall und auf un­be­stimm­te Zeit auf­zu­schie­ben.

Ur­teil vom 28. Au­gust 2001 i.S. E. AG

In Fäl­len, bei denen ein An­bie­ter mit der gan­zen Vor­be­rei­tung oder gar mit dem Aus­schrei­ben selbst be­traut war, greift der Grund­satz des Aus­schlus­ses die­ses An­bie­ters im Sub­mis­si­ons­ver­fah­ren ab­so­lut. Ein sol­cher Un­ter­neh­mer darf sich nicht einen tat­säch­li­chen Vor­teil ver­schaf­fen, selbst das blos­se Er­tei­len von Aus­künf­ten und Rat­schlä­gen, erst recht das Mit­wir­ken beim Er­ar­bei­ten von Kon­struk­ti­ons­de­tails bzw. eines Vor­pro­jekts ver­langt, dass in den Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen die in der Pla­nung bei­gezo­ge­nen Un­ter­neh­mer unter An­ga­be von Art und Weise ihrer Mit­wir­kung zu nen­nen sind. Im vor­lie­gen­den Fall wurde eine Un­ter­neh­mung der In­for­ma­tik­bran­che vom Sub­mis­si­ons­ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen. Der Zu­schlag an diese Un­ter­neh­mung wurde auf­ge­ho­ben.

Ur­teil vom 18. Sep­tem­ber 2001 i.S. J. H.

Nach Art. 12 Abs. 4 des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Ja­nu­ar 1991 (SR 814.20) darf das häus­li­che Ab­was­ser in einem Land­wirt­schafts­be­trieb mit er­heb­li­chem Rindvieh-​ und Schwei­ne­be­stand zu­sam­men mit der Jau­che land­wirt­schaft­lich ver­wer­tet wer­den, wenn die Wohn- und Be­triebs­ge­bäu­de mit Um­schwung in der Land­wirt­schafts­zo­ne lie­gen oder die Ge­mein­de Mass­nah­men trifft, na­ment­lich Pla­nungs­zo­nen be­stimmt, um die Ge­bäu­de samt Um­schwung der Land­wirt­schafts­zo­ne zu­zu­wei­sen, bzw. wenn die La­ger­ka­pa­zi­tät auch für das häus­li­che Ab­was­ser aus­reicht und die Ver­wer­tung auf der ei­ge­nen oder ge­pach­te­ten Nutz­flä­che si­cher­ge­stellt ist.

Ein aus­rei­chen­des Misch­ver­hält­nis kann sich in der Regel erst ein­stel­len, wenn Jau­che von min­des­tens acht Dün­ger­gross­vieh­ein­hei­ten an­fällt. Die Min­dest­men­ge kann nicht über Dün­ger­ab­nah­me­ver­trä­ge si­cher­ge­stellt wer­den. Es muss ein ei­ge­ner Tier­be­stand vor­lie­gen.

Ur­teil vom 2. Ok­to­ber 2001 i.S. J. S.

In einer Land­wirt­schafts­zo­ne sind nach Art. 16 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Juni 1979 (SR 700) nur sol­che Ge­bäu­de zo­nen­kon­form, die in ihrer kon­kre­ten Aus­ge­stal­tung für eine zweck­mäs­si­ge Be­wirt­schaf­tung des Bo­dens am vor­ge­se­he­nen Stand­ort ob­jek­tiv not­wen­dig und nicht über­di­men­sio­niert sind. Das Vor­recht, aus­ser­halb der Bau­zo­ne zu woh­nen, bleibt daher einem re­la­tiv engen Per­so­nen­kreis vor­be­hal­ten. - Im vor­lie­gen­den Fall schien der Be­schwer­de­füh­rer zu ver­ken­nen, dass der zo­nen­kon­for­me Wohn­raum im Stöck­li neben dem Haupt­wohn­ge­bäu­de nur dazu be­stimmt ist, der ab­tre­ten­den Genera­tion ein Ver­blei­ben auf dem Hof zu er­mög­li­chen. Die Flä­che von 180 m2 ist dazu bei ob­jek­ti­ver Be­trach­tungs­wei­se of­fen­sicht­lich aus­rei­chend, wes­halb kein An­spruch auf zu­sätz­li­chen zo­nen­kon­for­men Wohn­raum im Stöck­li be­steht.

Ur­teil vom 2. Ok­to­ber 2001 i.S. W.-G. A. und W.-G. A.

Ein Be­schwer­de­füh­rer hat den Kos­ten­vor­schuss nicht recht­zei­tig be­zahlt und hat auch kei­nen Wie­der­her­stel­lungs­grund für den Fris­ten­lauf gel­tend ma­chen kön­nen.

Die al­lei­ni­ge Be­haup­tung, der Zah­lungs­auf­trag sei recht­zei­tig in den Brief­kas­ten der Post ge­wor­fen wor­den, ist kein ge­nü­gen­der Be­weis.

Ur­teil vom 6. No­vem­ber 2001 i.S. S. V.

Orts­ab­we­sen­heit ist kein Grund für die Wie­der­her­stel­lung einer Frist.

Ur­teil vom 18. De­zem­ber 2001 i.S. S. V.

Das Wohn­haus des Be­schwer­de­füh­rers wies vor 1972 eine Flä­che von 330 m2 auf. Die ma­xi­ma­le Er­wei­te­rungs­mög­lich­keit ge­mäss den bun­des­recht­li­chen Vor­ga­ben um­fasst dem­ge­mäss 99 m2 oder 30 % des Re­fe­renz­zu­stan­des ( Art. 24c des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Juni 1979, SR 700). Kon­kre­ti­siert ist diese Regel des Bun­des­rechts in Art. 42 Abs. 1 der Raum­pla­nungs­ver­ord­nung vom 28. Juni 2000 (SR 700.1). Es kommt da­nach auf die  Iden­ti­tät der Baute oder An­la­ge ein­schliess­lich ihrer Um­ge­bung an. Die Iden­ti­tät muss in den we­sent­li­chen Zügen ge­wahrt blei­ben, Ver­bes­se­run­gen ge­stal­te­ri­scher Art sind er­laubt. Die Um­stän­de sind ge­samt­haft zu wür­di­gen. Die Iden­ti­tät ist je­den­falls dann nicht mehr ge­ge­ben, wenn die zo­nen­wid­rig ge­nutz­te Flä­che um mehr als 30 % er­wei­tert wird, wobei Er­wei­te­run­gen in­ner­halb des be­stehen­den Ge­bäu­des nur zur Hälf­te an­ge­rech­net wer­den, oder wenn die zo­nen­wid­rig ge­nutz­te Flä­che in­ner­halb oder aus­ser­halb des be­stehen­den Ge­bäu­de­vo­lu­mens um ins­ge­samt nicht mehr als 100 m2 er­wei­tert wird. Dabei ist von der zo­nen­wid­rig ge­nutz­ten Flä­che aus­zu­ge­hen, d.h. es darf der Flä­chen­ver­gleich nicht auf die Brut­to­ge­schoss­flä­che re­du­ziert wer­den, son­dern der tat­säch­li­che Um­fang der Er­wei­te­rung ist mass­ge­bend, auch wenn sich diese auf Ga­ra­gen, Heizungs-​, Keller-​, Est­rich­räu­me oder ähn­li­ches er­streckt.

Vor­lie­gend hat der Be­schwer­de­füh­rer be­reits 1999 eine Er­wei­te­rung sei­nes Wohn­hau­ses samt Ne­ben­bau­ten im Um­fang von 169 m2 be­wil­ligt be­kom­men. Ein zu­sätz­li­cher Ge­rä­te­schopf mit einer Nutz­flä­che von 52 m2 sprengt das zu­läs­si­ge Mass bei Wei­tem.

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