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Ein­lei­tung

1997: Ver­wal­tungs­ge­richt

1998: Ver­wal­tungs­ge­richt

1999: Ver­wal­tungs­ge­richt

2000: Ver­wal­tungs­ge­richt

2000: Re­gie­rungs­rat

2001: Ver­wal­tungs­ge­richt

2001: Re­gie­rungs­rat

2002: Ver­wal­tungs­ge­richt

2002: Re­gie­rungs­rat

2003: Ver­wal­tungs­ge­richt

2003: Re­gie­rungs­rat

2004: Ver­wal­tungs­ge­richt

2004: Re­gie­rungs­rat

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2006: Re­gie­rungs­rat

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2010: Ver­wal­tungs­ge­richt

2010: Re­gie­rungs­rat

2011: Ver­wal­tungs­ge­richt

2011: Re­gie­rungs­rat

2012: Ver­wal­tungs­ge­richt

2012: Re­gie­rungs­rat

2013: Ver­wal­tungs­ge­richt

Ur­teil vom 30. Ja­nu­ar 2013

Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de gegen eine Bau­be­wil­li­gung für den Aus­bau eines Stras­sen­kno­tens

Im In­ter­es­se der Ver­kehrs­si­cher­heit sind ge­mäss § 7 der Ver­ord­nung zum Ge­setz über Stras­sen und Wege vom 18. Fe­bru­ar 1997 (V GSW; BGS 751.141) für den Bau, Un­ter­halt und Si­gna­li­sa­ti­on sowie die Mar­kie­rung von Stras­sen als Re­geln der Tech­nik die Nor­men der  Ver­ei­ni­gung Schwei­ze­ri­scher Stras­sen­fach­leu­te (VSS) weg­lei­tend. Diese Nor­men der VSS bil­den kein zwin­gen­des Recht und deren Ein­hal­tung be­ruht auf dem Prin­zip der Frei­wil­lig­keit. Hin­ge­gen spie­geln sie die ak­tu­el­len Kennt­nis­se und Er­fah­run­gen wider. Ihre An­wen­dung dient so der rechts­glei­chen Aus­füh­rung und sie sol­len nicht ohne Grund aus­ser Acht ge­las­sen wer­den. Im Ur­teil 1C_382/2008 vom 5. Fe­bru­ar 2009, Erw. 3.3, hat das Bun­des­ge­richt aber auch fest­ge­stellt, dass die Nicht-​Beachtung resp. die man­geln­de An­wen­dung von VSS-​Normen nicht per se zur Bun­des­rechts­wid­rig­keit der Stras­sen­pla­nung führe. Eine Ab­wei­chung von die­sen Nor­men ist si­cher dann zu­läs­sig, wenn das ge­plan­te Pro­jekt zweck­mäs­sig und ver­nünf­tig ist sowie im In­ter­es­se der zu­künf­ti­gen Nut­zung und der Si­cher­heit liegt (E. 3.b).

Ur­teil vom 27. Fe­bru­ar 2013

Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de gegen eine Bau­be­wil­li­gung

Die Zu­fahrt zu einem Bau­vor­ha­ben muss nicht nur in tat­säch­li­cher Hin­sicht ge­nü­gen, son­dern sie muss spä­tes­tens auf den Zeit­punkt der Fer­tig­stel­lung des frag­li­chen Bau­vor­ha­bens auch recht­lich ge­si­chert sein (E. 2.c).

Die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de hat ge­mäss § 29 V PBG das Bau­ge­such grund­sätz­lich nur auf die Über­ein­stim­mung mit den Vor­schrif­ten des öf­fent­li­chen Rechts zu über­prü­fen. Die Prü­fung der Über­ein­stim­mung mit pri­vat­recht­li­chen Vor­schrif­ten und pri­va­ten Ver­ein­ba­run­gen ob­liegt dem zi­vil­recht­li­chen Ver­fah­ren. Dies gilt z.B. für Grund­dienst­bar­kei­ten (Fuss- und Fahr­weg­rech­te). Gleich­wohl haben Ver­wal­tungs­be­hör­den in ge­wis­sen Schran­ken die Be­fug­nis, vor­fra­ge­wei­se auch pri­vat­recht­li­che Fra­gen zu be­ur­tei­len. Sie sind hier­zu aber nicht ver­pflich­tet. Im Sinne einer kla­ren Kom­pe­tenz­aus­schei­dung ist Zu­rück­hal­tung zu üben (E. 2.c).

Das PBG ver­weist in § 46b aus­drück­lich auf die Mög­lich­keit, Bau­be­wil­li­gun­gen mit Be­din­gun­gen und Auf­la­gen zu ver­se­hen. Eine Auf­la­ge ver­pflich­tet den Ge­such­stel­ler zu einem Tun, Dul­den oder Un­ter­las­sen, z.B. zum Er­rich­ten von Park­plät­zen auf sei­nem Grund. Die Nicht­er­fül­lung einer Auf­la­ge wirkt sich nicht auf den Be­stand des Ent­schei­des aus. Eine Auf­la­ge kann je­doch er­zwun­gen wer­den. Eine Be­din­gung hin­ge­gen macht die Rechts­wirk­sam­keit einer Bau­be­wil­li­gung von einem künf­ti­gen Er­eig­nis ab­hän­gig. Wird z.B. eine Bau­be­wil­li­gung unter der Be­din­gung er­teilt, dass das Grund­stück er­schlos­sen wird, darf mit dem Bau­vor­ha­ben erst be­gon­nen wer­den, wenn die Er­schlies­sung tat­säch­lich und recht­lich ge­si­chert ist (E. 4.a).

Der Re­gie­rungs­rat hatte im vor­in­stanz­li­chen Ver­fah­ren die Bau­be­wil­li­gung mit einer Auf­la­ge er­gänzt. Da die Bau­herr­schaft zu kei­ner Zeit ir­gend­wel­che Zwei­fel daran ge­las­sen hat, dass sie be­reit ist, die Zu­fahrts­stras­se ge­mäss den be­wil­lig­ten Plä­nen zu er­stel­len, wäre keine Auf­la­ge er­for­der­lich ge­we­sen. In­so­fern der Re­gie­rungs­rat die Bau­herr­schaft wei­ter ver­pflich­tet, mit der Be­schwer­de­füh­re­rin einen Dienst­bar­keits­ver­trag über die Ein­räu­mung eines Fuss- und Fahr­weg­rechts auf der neuen Weg­ver­bin­dung zu ver­ein­ba­ren, ist diese Auf­la­ge nur für die Bau­herr­schaft ver­bind­lich. Die Be­schwer­de­füh­re­rin als Dienst­bar­keits­be­rech­tig­te kann mit einer sol­chen Auf­la­ge nicht zum Ein­ver­ständ­nis zu einer Ver­le­gung ihres Fuss- und Fahr­weg­rechts ver­pflich­tet wer­den. Eine sol­che Ver­le­gung muss im Streit­fall auf dem Zi­vil­weg - via Frie­dens­rich­ter und Kan­tons­ge­richt - ent­schie­den wer­den. Mit einer Auf­la­ge in einem Bau­be­wil­li­gungs­ent­scheid kön­nen Drit­te nicht zur Än­de­rung eines be­stehen­den Dienst­bar­keits­ver­trags über ein Fuss- und Fahr­weg­recht ver­pflich­tet wer­den. Dies ist nur ge­stützt auf Art. 742 ZGB und in einem Ver­fah­ren vor den zi­vi­len Ge­richts­in­stan­zen mög­lich (E. 4.b).

Mit der Auf­la­ge kann die hin­rei­chen­de Er­schlies­sung des Grund­stücks der Be­schwer­de­füh­re­rin also nicht er­reicht wer­den. Die Bau­be­wil­li­gung wird des­halb vom Ver­wal­tungs­ge­richt mit einer Be­din­gung ver­se­hen, dass von ihr erst Ge­brauch ge­macht wer­den darf, wenn ein neuer Dienst­bar­keits­ver­trag oder ein rechts­kräf­ti­ges Zi­vil­ur­teil vor­liegt, womit die Ver­le­gung der Er­schlies­sung des GS Nr. X an die im Bau­ge­such vor­ge­se­he­ne Stel­le er­mög­licht bzw. er­laubt wird (E. 5).

Pa­ra­graph 32c PBG re­gelt ge­mäss sei­nem kla­ren Wort­laut nicht den hier zu be­ur­tei­len­den Sach­ver­halt, son­dern kommt nur zur An­wen­dung, wenn eine pri­va­te Er­schlies­sungs­an­la­ge be­reits be­steht, die von Drit­ten für die Er­schlies­sung eines Grund­stücks mit­be­nützt und al­len­falls aus­ge­baut wer­den soll. Die Er­schlies­sung, wel­che ge­mäss den Auf­la­gen des Re­gie­rungs­ra­tes von der Be­schwer­de­füh­re­rin mit­be­nutzt wer­den soll, ist hier aber nicht be­stehend, son­dern muss nach Rechts­kraft der Bau­be­wil­li­gung erst er­stellt wer­den. Die Be­stim­mung von § 32c PBG ver­folgt auch einen an­de­ren Zweck. Mit die­ser Be­stim­mung will man pri­va­te Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mer von be­stehen­den Er­schlies­sungs­an­la­gen dazu zwin­gen, ihre be­stehen­den pri­va­ten Er­schlies­sungs­an­la­gen Drit­ten zur Mit­be­nut­zung zur Ver­fü­gung zu stel­len. Die An­dro­hung der Ent­eig­nung für den Fall, dass nicht in­nert vier Mo­na­ten seit Rechts­kraft des Re­gie­rungs­rats­be­schlus­ses ein Dienst­bar­keits­ver­trag zu­stan­de kommt, geht vor­lie­gend an den "fal­schen" Adres­sa­ten. Ent­eig­net würde damit die Bau­herr­schaft, die oh­ne­hin be­reit ist, ihr Land für die er­for­der­li­che Er­schlies­sung zur Ver­fü­gung zu stel­len (E. 4.d).

Tritt neues Recht in Kraft, stellt sich die Frage, ob altes oder neues Recht auf hän­gi­ge Ver­fah­ren An­wen­dung fin­det. Bei der Rück­wir­kung geht es um die An­wen­dung von neuem Recht auf Fälle, die sich vor des­sen In­kraft­tre­ten er­eig­net haben. Im Ge­gen­satz dazu be­deu­tet die Vor­wir­kung eines Er­las­ses, dass ein Er­lass Rechts­wir­kun­gen zei­tigt, ob­wohl er noch nicht in Kraft ist. Die Rechts­wir­kung kann darin be­stehen, dass künf­ti­ges Recht be­reits wie gel­ten­des Recht an­ge­wandt wird (po­si­ti­ve Vor­wir­kung), oder darin, dass die An­wen­dung des alten Rechts aus­ge­setzt wird, bis das neue Recht in Kraft tritt (ne­ga­ti­ve Vor­wir­kung). Die po­si­ti­ve Vor­wir­kung wi­der­spricht dem Prin­zip der Ge­setz­mäs­sig­keit und ist grund­sätz­lich un­zu­läs­sig. Die ne­ga­ti­ve Vor­wir­kung kann das Ver­bot der Rechts­ver­zö­ge­rung ver­let­zen. Vor­lie­gend hat der Re­gie­rungs­rat sei­nen Ent­scheid auf eine Be­stim­mung (§ 32c PBG) ab­ge­stellt, wel­che erst im Zeit­punkt der Rechts­kraft des Re­gie­rungs­rats­ent­schei­des in Kraft ge­tre­ten sein würde, im Ur­teils­zeit­punkt je­doch noch nicht. Des Wei­te­ren wurde die An­wen­dung von § 32c PBG frü­hes­tens für den Zeit­punkt von vier Mo­na­ten nach Rechts­kraft des Be­schwer­de­ent­scheids fest­ge­setzt. Es liegt somit kein Fall einer ech­ten po­si­ti­ven Vor­wir­kung vor. Unter die­sen Um­stän­den wäre die po­si­ti­ve Vor­wir­kung von § 32c PBG aus­nahms­wei­se ge­stat­tet ge­we­sen (E. 4.e und f).

Ur­teil vom 26. März 2013

Mit der Pro­fi­lie­rung wird das Bau­vor­ha­ben - als Er­gän­zung zu den Plä­nen - ver­an­schau­licht. Zudem kommt ihr Pu­bli­zi­täts­wir­kung zu. Aus der Pro­fi­lie­rung müs­sen die für das Er­schei­nungs­bild we­sent­li­chen Ab­mes­sun­gen im Ge­län­de, nicht aber sämt­li­che Ein­zel­hei­ten der Baute er­sicht­lich sein (E. 4.a).

Nach herr­schen­der Pra­xis be­darf eine Pro­jekt­än­de­rung, bei wel­cher das Bau­vor­ha­ben in sei­nen Grund­zü­gen gleich bleibt, kei­nes neuen Ge­su­ches. Ver­zich­tet die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de nach einer Pro­jekt­än­de­rung auf eine er­neu­te Pu­bli­ka­ti­on, so sind die Drit­ten, die sich be­reits mit­tels Ein­spra­che am Ver­fah­ren be­tei­ligt haben, über die Än­de­run­gen in Kennt­nis zu set­zen und es ist ihnen die Mög­lich­keit zur wei­te­ren Stel­lung­nah­me zu er­tei­len (Ge­wäh­rung des recht­li­chen Ge­hörs). Die am Ver­fah­ren be­tei­lig­ten Drit­ten müs­sen auch ori­en­tiert wer­den, wenn die Pro­jekt­än­de­run­gen für sie (nach An­sicht der Be­hör­den) eine Ver­bes­se­rung be­deu­ten (E. 4.a).

Bau­be­wil­li­gun­gen dür­fen mit Ne­ben­be­stim­mun­gen ( Be­din­gun­gen und Auf­la­gen) ver­se­hen wer­den. Die Ver­bin­dung einer Ver­fü­gung mit einer Ne­ben­be­stim­mung dient dem Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zip, d.h. eine Be­wil­li­gung wird nicht ver­wei­gert, son­dern es wird statt­des­sen die mil­de­re Mass­nah­me (Ne­ben­be­stim­mun­gen) an­ge­ord­net, so­fern das Ge­setz­mäs­sig­keits­prin­zip diese zu­lässt. Pa­ra­graph 46b PBG ver­weist aus­drück­lich auf die Mög­lich­keit, Bau­be­wil­li­gun­gen mit Be­din­gun­gen und Auf­la­gen zu ver­se­hen.

Wi­der­spricht ein Bau­pro­jekt den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten, kann der Man­gel in der Regel nicht mit Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ge­heilt wer­den. Die­ser Grund­satz gilt aber nicht ab­so­lut. Han­delt es sich um ge­ring­fü­gi­ge, ein­deu­tig be­stimm­ba­re Än­de­run­gen, die vor­ge­nom­men wer­den müs­sen, um die Rechts­ver­let­zung auf­zu­he­ben, sind Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen das taug­li­che und ver­hält­nis­mäs­si­ge Mit­tel, die ge­setz­wid­ri­gen Aus­wir­kun­gen zu ver­hin­dern.

Die Ver­let­zung des gros­sen Grenz­ab­stan­des auf einer Flä­che von ca. 0,30 x 0,70 m stellt eine so ge­ring­fü­gi­ge Rechts­ver­let­zung dar, dass sie mit­tels Be­din­gun­gen auf­ge­ho­ben wer­den kann (E. 5.c).

Son­nen­kol­lek­to­ren sind als An­la­gen der Haus­tech­nik (die­nen der Strom­erzeu­gung) und nicht als Dach­auf­bau­ten zu qua­li­fi­zie­ren. Dem­ge­mäss fal­len Son­nen­kol­lek­to­ren nicht unter § 13 Abs. 1 BO Baar (Be­schrän­kung von Dach­auf­bau­ten auf ma­xi­mal ⅓ der Ge­bäu­de­län­ge). Bei So­lar­an­la­gen ist auf § 13 Abs. 3 BO Baar ab­zu­stel­len. Es ist daher nur zu for­dern, dass die An­la­ge in einem ver­nünf­ti­gen Ver­hält­nis zur Baute steht, sich somit ins Ganze ein­fügt, dass sie aber auch ihren Zweck zu er­fül­len ver­mag (E. 6.a).

Es be­steht kein bau­recht­lich ge­schütz­ter An­spruch auf (un­ge­schmä­ler­te) Aus­sicht. Die Aus­sicht wird nur in­di­rekt durch die Be­stim­mun­gen be­tref­fend die zu­läs­si­gen Masse wie Aus­nüt­zung, Ge­schoss­zahl, zu­läs­si­ge Dach­for­men etc. ge­schützt (E. 6.b).

Die Be­schwer­de­füh­ren­den rüg­ten den un­ter­schrit­te­nen Ge­bäu­de­ab­stand zwi­schen den mit einem Dach ver­bun­de­nen Häu­sern A und B. Das ge­mein­sa­me Dach ist je­doch eine fixe Kon­struk­ti­on und damit ein fes­ter Ge­bäu­de­teil bei­der Häu­ser. Damit sind diese als ein ein­zi­ges Ge­bäu­de zu qua­li­fi­zie­ren. Es gilt die De­fi­ni­ti­on, dass als ein Ge­bäu­de zu gel­ten hat, was un­trenn­bar ver­bun­den ist.

Selbst wenn die Ver­bin­dung zwi­schen den Häu­sern A und B nicht als Dach qua­li­fi­ziert würde, diese dem­nach als Ein­zel­bau­ten be­ur­teilt wür­den, könn­te deren Be­wil­li­gungs­fä­hig­keit trotz Un­ter­schrei­tens des Ge­bäu­de­ab­stands be­jaht wer­den. Auf­grund der Si­tu­ie­rung der Häu­ser in einem Win­kel von rund 70° be­trägt der kleins­te Ab­stand zwi­schen ihnen nur ge­ra­de an einem Punkt 5,30 m und er­wei­tert sich in der Folge rasch. Ge­stützt auf § 10 V PBG müss­te vor­lie­gend der Ge­bäu­de­ab­stand 8 m be­tra­gen. Die­ser Ab­stand kann ge­mäss § 11 V PBG mit einem Nä­her­bau­recht un­ter­schrit­ten wer­den, so­fern feu­er­po­li­zei­li­che oder wohn­hy­gie­ni­sche Vor­schrif­ten oder an­de­re öf­fent­li­che In­ter­es­sen nicht ent­ge­gen­ste­hen. Sol­che Hin­der­nis­se sind vor­lie­gend of­fen­sicht­lich nicht ge­ge­ben (E. 7).

Ur­teil vom 26. März 2013

Ge­mein­de­au­to­no­mie: Ge­mäss bun­des­ge­richt­li­cher Recht­spre­chung ist eine Ge­mein­de in einem Sach­be­reich au­to­nom, wenn das kan­to­na­le Recht die­sen nicht ab­schlies­send ord­net, son­dern ihn ganz oder teil­wei­se der Ge­mein­de zur Re­ge­lung über­lässt und ihr dabei eine re­la­tiv er­heb­li­che Ent­schei­dungs­frei­heit ein­räumt (E. 2.d.aa, vgl. BGE 129 I 410, Erw. 2.1). Z.B.: Ge­mein­de­ord­nung, kom­mu­na­le Bau­ord­nung.

In casu hatte die Be­schwer­de­füh­re­rin vom Ge­mein­de­rat Cham eine be­schwer­de­fä­hi­ge Fest­stel­lungs­ver­fü­gung über das Vor­ge­hen bzgl. der An­pas­sung der Hirs­gar­ten­ver­ord­nung ver­langt. Die­ser An­fra­ge ist der Ge­mein­de­rat Cham mit dem Be­schluss vom 6. De­zem­ber 2011 ver­meint­lich nach­ge­kom­men. Im Be­schluss des Ge­mein­de­ra­tes Cham wird fest­ge­hal­ten, dass das Punk­te­sys­tem der Hirs­gar­ten­ver­ord­nung i.S. der Er­wä­gun­gen A, B und C nicht über­ar­bei­tet werde. Statt­des­sen er­ar­bei­te der Ge­mein­de­rat ein neues Re­gle­ment über die Nut­zung öf­fent­li­cher Plät­ze und Aus­sen­an­la­gen (Ord­nungs­re­gle­ment), wel­ches die An­lie­gen der Nach­barn (Be­schwer­de­füh­ren­de gegen Hirs­gar­ten­ver­ord­nung) ver­ar­bei­te. Ver­se­hen wurde die­ser Be­schluss mit einer Rechts­mit­tel­be­leh­rung, wo­nach gegen die­sen Ent­scheid in­nert 20 Tagen seit der Mit­tei­lung Be­schwer­de an den Re­gie­rungs­rat des Kan­tons Zug er­ho­ben wer­den könne. Die­sen Be­schluss hat der Ge­mein­de­rat als Fest­stel­lungs­ver­fü­gung be­zeich­net (E. 3.b).

Eine Fest­stel­lungs­ver­fü­gung hat ei­ner­seits in­di­vi­du­el­le und kon­kre­te Rech­te und Pflich­ten - d.h. Rechts­fol­gen - zum Ge­gen­stand, was vor­lie­gend kla­rer­wei­se nicht der Fall war; viel­mehr hat die ge­plan­te Ge­mein­de­ord­nung generell-​abstrakten Cha­rak­ter. An­de­rer­seits kann ohne Ver­wal­tungs­han­deln auch gar keine Ver­fü­gung ent­ste­hen (die Ge­mein­de hat noch gar nichts ge­macht). Daran ver­mö­gen weder die Be­zeich­nung "Fest­stel­lungs­ver­fü­gung" noch die fälsch­li­cher­wei­se an­ge­brach­te Rechts­mit­tel­be­leh­rung etwas zu än­dern. Ein Be­schwer­de­recht steht dem Bür­ger in die­sem Be­reich grund­sätz­lich nicht zu, weil die Recht­set­zung ein be­son­de­res Ver­fah­ren dar­stellt und nicht zum Ver­wal­tungs­han­deln ge­hört. Des­we­gen kann auch der Er­lass eines Ge­set­zes nicht mit­tels Be­schwer­de an­ge­foch­ten wer­den. Offen steht dem Bür­ger in einem Fall wie dem vor­lie­gen­den je­doch die Auf­sichts­be­schwer­de nach § 52 VRG (E. 3.b).

Es liegt kein Fall von Ver­trau­ens­schutz vor. Der fälsch­li­cher­wei­se als Ver­fü­gung be­zeich­ne­te Be­schluss war nicht Aus­fluss eines Ver­wal­tungs­han­delns, son­dern le­dig­lich eine Mit­tei­lung über das wei­te­re Vor­ge­hen des Ge­mein­de­ra­tes im Rah­men sei­ner kom­mu­na­len Ge­setz­ge­bung. Recht­set­zung ist kein Ver­wal­tungs­han­deln (E. 4.b und c).

Es fehl­te der Ver­wal­tungs­be­schwer­de der Be­schwer­de­füh­re­rin gegen die "Fest­stel­lungs­ver­fü­gung" man­gels Vor­lie­gens einer Ver­fü­gung an einem An­fech­tungs­ob­jekt ge­mäss § 39 VRG. Der Re­gie­rungs­rat hätte auf die Be­schwer­de nicht ein­tre­ten dür­fen, wes­halb der Ent­scheid des Re­gie­rungs­ra­tes vom 15. Mai 2012 auf­zu­he­ben ist (E. 3.c). Damit wird auch die mit vor­lie­gen­der Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de an­ge­foch­te­ne Kos­ten­ver­le­gung im re­gie­rungs­rät­li­chen Ent­scheid auf­ge­ho­ben. Der von der Be­schwer­de­füh­re­rin ge­leis­te­te Vor­schuss ist ihr zu­rück­zu­er­stat­ten (E. 4.c).

Eine Par­tei­ent­schä­di­gung für das Ver­wal­tungs­be­schwer­de­ver­fah­ren wird der Be­schwer­de­füh­re­rin nicht zu­ge­spro­chen. Der Rechts­ver­tre­ter hätte ei­ner­seits wis­sen oder er­ken­nen müs­sen, dass in die­sem Be­reich keine Ver­fü­gung er­las­sen wer­den kann. Dies führt dazu, dass die an­walt­lich ver­tre­te­ne Be­schwer­de­füh­re­rin aus dem Grund­satz von Treu und Glau­ben (Art. 5 Abs. 3 BV sowie Art. 9 BV) nichts zu ihren Guns­ten ab­lei­ten kann. Im Üb­ri­gen ist der Be­schwer­de­füh­re­rin auch gar kein Nach­teil er­wach­sen (E. 4.d).

Ur­teil vom 10. Juni 2013

Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de gegen den Be­bau­ungs­plan Sa­le­sia­num

Die Be­schwer­de­füh­ren­den rügen die feh­len­de Pro­fi­lie­rung.

Da ein Be­bau­ungs­plan le­dig­lich die Bau­wei­se über eine funk­tio­nal zu­sam­men­hän­gen­de Land­flä­che in­ner­halb der Bau­zo­ne be­stimmt, liegt damit noch kein Bau­ge­such vor. Eine Pro­fi­lie­rung ist somit im Rah­men eines Be­bau­ungs­pla­nes vom Ge­setz nicht vor­ge­se­hen, ob­wohl damit schon die äus­se­ren Ab­mes­sun­gen für spä­te­re Bau­ten ver­bind­lich vor­ge­ge­ben wer­den. Auf einem Be­bauungsplanareal darf je­doch ge­mäss § 44 Abs. 1 PBG erst ge­baut wer­den, wenn in der Folge eine gül­ti­ge Bau­be­wil­li­gung ein­ge­holt wird (E. 2b/bb).

Die Be­schwer­de­füh­ren­den rügen, der De­tail­lie­rungs­grad des Be­bau­ungs­plans Sa­le­sia­num sei un­ge­nü­gend.

Zum mi­ni­ma­len In­halt eines Be­bau­ungs­plans ge­hö­ren die Bau­be­rei­che, aus wel­chen die Lage, die ma­xi­ma­le ho­ri­zon­ta­le Aus­deh­nung sowie die in­ter­nen und ex­ter­nen Ab­stän­de der künf­ti­gen Bau­ten er­sicht­lich sind. Wei­ter muss dem Be­bau­ungs­plan die ver­ti­ka­le Aus­deh­nung inkl. der ma­xi­ma­len Ge­bäu­de­hö­hen und der Dach­form der Bau­ten ent­nom­men wer­den kön­nen. Fer­ner müs­sen im Be­bau­ungs­plan An­ga­ben über die Glie­de­rung und Ge­stal­tung der Bau­ten, über die Frei-, Spiel-​ und Grün­flä­chen, über die in­ter­ne Er­schlies­sung durch Fuss­we­ge und Stras­sen sowie über die ober- und un­ter­ir­di­sche Par­kie­rung ent­hal­ten sein. Diese Ele­men­te ge­hö­ren zum ver­bind­li­chen Pla­nin­halt, da mit der Plan­ver­wirk­li­chung re­gel­mäs­sig auch eine Ab­wei­chung von den Grund­mas­sen an­ge­strebt wird. Wei­te­ren Plan­elementen kommt hin­ge­gen in der Regel nur ori­en­tie­ren­der Cha­rak­ter zu (E. 3b/aa).

Das Salesianum-​Areal wurde der " Bau­zo­ne mit spe­zi­el­len Vor­schrif­ten Sa­le­sia­num" zu­ge­wie­sen. Pa­ra­graf 53 Abs. 2 BO ent­hält u.a. den Satz "Es gel­ten die Grund­mas­se der Zone W2b.". Eine Aus­le­gung die­ser Be­stim­mung führt bei allen vier be­kann­ten Aus­le­gungs­me­tho­den zum glei­chen Re­sul­tat: Auf­grund die­ser Be­stim­mung muss bei Neu­bau­ten in der Son­der­bau­zo­ne Sa­le­sia­num ein Be­bau­ungs­plan er­las­sen wer­den, in dem nicht von den Grund­mas­sen der Zone W2b ab­ge­wi­chen wer­den darf. Die Aus­le­gung von § 53 Abs. 2 BO er­gibt wei­ter, dass damit in ers­ter Linie der Schutz des Er­schei­nungs­bilds und des Cha­rak­ters des Grund­stücks Nr. 1487 an­ge­strebt wurde. Neu­bau­ten haben somit auf den ak­tu­ell über­wie­gend länd­li­chen Cha­rak­ter des Grund­stücks Rück­sicht zu neh­men. Jeder ein­zel­ne der drei vor­ge­se­he­nen Bau­kör­per weist von sich aus ge­nom­men ein grös­se­res Vo­lu­men als die be­stehen­den his­to­ri­schen Bau­ten auf. Indem der Re­gie­rungs­rat im an­ge­foch­te­nen Ent­scheid einen Be­bau­ungs­plan ge­stützt hat, der ein Pro­jekt er­mög­licht, das in meh­re­ren Punk­ten ganz er­heb­lich, zum Teil mas­siv, von den Grund­mas­sen der Zone W2b ab­weicht, hat er Recht ver­letzt. Indem der Re­gie­rungs­rat einen Be­bau­ungs­plan mit einer Zweck­be­stim­mung ge­neh­migt hat, wel­cher der pro­gram­ma­ti­schen Ziel­vor­ga­be in § 53 Abs. 2 Satz 1 BO ("Das Areal Sa­le­sia­num soll in sei­nem Cha­rak­ter und Er­schei­nungs­bild er­hal­ten blei­ben.") wi­der­spricht, hat er eben­falls Recht ver­letzt (E. 4 und 5).

Wäre zum Schluss zu kom­men, dass § 53 Abs. 2 BO gleich­wohl einen Be­bau­ungs­plan er­laubt, in dem von den Grund­mas­sen der Zone W2b ab­ge­wi­chen wird, so würde sich der vor­lie­gen­de Be­bau­ungs­plan Sa­le­sia­num als will­kür­lich und qua­li­fi­ziert un­sach­lich er­wei­sen. Dies auf­grund des Aus­mas­ses der von ihm er­laub­ten Ab­wei­chun­gen, wo­durch er die Grund­nut­zungs­ord­nung im ei­gent­li­chen Sinne aus den An­geln hebt und ihres In­halts ent­leert (E. 5e).

Würde man sich aus­schliess­lich auf den Stand­punkt stel­len, dass der Stadt­zu­ger Ge­setz­ge­ber mit dem Be­bau­ungs­plan Sa­le­sia­num auf dem frag­li­chen Areal eine neue Son­der­nut­zungs­ord­nung er­las­sen hat, wel­che an die Stel­le von § 53 BO ge­tre­ten ist, so käme man zum Schluss, dass eine der­ar­ti­ge Plan­än­de­rung den Grund­satz der Plan­be­stän­dig­keit nach Art. 21 RPG ver­letzt. Der Re­gie­rungs­rat hat mit dem an­ge­foch­te­nen Ent­scheid vom 19. Juni 2012 somit Recht ver­letzt (E. 6).

Die Ent­schei­de des Re­gie­rungs­ra­tes vom 19. Juni 2012 (Ge­neh­mi­gung des Be­bau­ungs­plans sowie Be­schwer­de­ent­scheid) sind auf­zu­he­ben.

Ur­teil vom 25. Juni 2013

Ge­mäss § 61 Abs. 1 Ziff. 1 VRG ist gegen Ver­wal­tungs­ent­schei­de un­te­rer kan­to­na­ler Ver­wal­tungs­be­hör­den die Be­schwer­de an das Ver­wal­tungs­ge­richt zu­läs­sig, so­weit sich ihre Ent­schei­de auf Bun­des­recht stüt­zen und die Ge­setz­ge­bung kei­nen Wei­ter­zug an den Re­gie­rungs­rat oder an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt vor­sieht. An­ge­foch­ten wer­den hier eine Ver­fü­gung des ARP und ein Ent­scheid des Stadt­ra­tes von Zug. Ge­mäss § 1 Abs. 2 lit. c V GewG ent­schei­det das ARP über die Be­wil­li­gung von Un­ter­schrei­tun­gen des Ge­wäs­ser­ab­stan­des. Bei die­sem Ent­scheid han­delt es sich um die An­wen­dung von Bun­des­recht, so dass der ent­spre­chen­de Ent­scheid di­rekt beim Ver­wal­tungs­ge­richt an­ge­foch­ten wer­den kann. Auch der Bau­be­wil­li­gungs­ent­scheid des Stadt­ra­tes kann unter die­sen Um­stän­den ge­mäss § 67 Abs. 2 lit. b PBG di­rekt beim Ver­wal­tungs­ge­richt an­ge­foch­ten wer­den, da in der­sel­ben Sache ein kan­to­na­ler Ent­scheid vom Ver­wal­tungs­ge­richt zu be­ur­tei­len ist. Die Be­schwer­de ist frist­ge­recht ein­ge­reicht wor­den und ent­spricht den üb­ri­gen for­mel­len An­for­de­run­gen, wes­halb sie vom Ver­wal­tungs­ge­richt zu prü­fen ist (E. 1).

Im Ge­wäs­ser­raum dür­fen nur stand­ort­ge­bun­de­ne, im öf­fent­li­chen In­ter­es­se lie­gen­de An­la­gen wie Fuss- und Wan­der­we­ge, Fluss­kraft­wer­ke oder Brü­cken er­stellt wer­den. In dicht über­bau­ten Ge­bie­ten kann die Be­hör­de für zo­nen­kon­for­me An­la­gen Aus­nah­men be­wil­li­gen, so­weit keine über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen (Art. 41c Abs. 1 GSchV). Im Kan­ton Zug führt das Ge­setz über die Ge­wäs­ser (GewG) unter an­de­ren das Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz des Bun­des ein. Die zu­stän­di­gen Be­hör­den kön­nen Aus­nah­men ge­wäh­ren, falls die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten des Ge­set­zes samt sei­nen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu einer of­fen­sicht­lich un­zweck­mäs­si­gen Lö­sung füh­ren oder eine un­bil­li­ge Härte be­deu­ten würde (§ 6 Abs. 1 GewG) (E. 2.b).

Das Bau­grund­stück be­fin­det sich ge­mäss dem Zo­nen­plan der Stadt Zug in der Zone des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses für Bau­ten und An­la­gen (OeIB), wel­che zu­sätz­lich von einer Orts­bild­schutz­zo­ne über­la­gert wird. In der Zone OeIB sind ge­mäss § 26 PBG und § 55 BO Zug öf­fent­li­che Bau­ten und An­la­gen zu­läs­sig. Als öf­fent­lich gel­ten Bau­ten und An­la­gen, die über­wie­gend öffentlich-​rechtlichen Kör­per­schaf­ten die­nen. Bei dem Bau­vor­ha­ben han­delt es sich um einen Mo­dul­pa­vil­lon zur aus­ser­schu­li­schen Be­treu­ung (Mit­tags­tisch und Rand­zei­ten­be­treu­ung) von Kin­dern. Eine sol­che An­la­ge dient zwei­fels­frei über­wie­gend einer öffentlich-​rechtlichen Kör­per­schaft und ge­hört in eine Zone OeIB. Der Bau eines sol­chen Pa­vil­lons ist zo­nen­kon­form (E. 2.c).

Der Brun­nen­bach be­fin­det sich im Be­reich des Bau­grund­stücks in dicht über­bau­tem Ge­biet i.S.v. Art. 41c GSchV (E. 2.d).

Es ist zu prü­fen, ob einer Aus­nah­me­be­wil­li­gung keine über­wie­gen­den In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen. Im Rah­men der In­ter­es­sen­ab­wä­gung sind dabei alle für und gegen ein Bau­vor­ha­ben spre­chen­den pri­va­ten und öf­fent­li­chen In­ter­es­sen ge­gen­ein­an­der ab­zu­wä­gen. Len­ken­der Mass­stab sind dabei die Ziele und Grund­sät­ze der Raum­pla­nung ge­mäss Art. 1 und 3 RPG (E. 3).

Nach Mei­nung des Ge­richts wäre es ohne wei­te­res mög­lich, das Bau­vor­ha­ben um die er­for­der­li­chen 4 m gegen Nor­den zu ver­schie­ben. Denn ei­ner­seits könn­te damit der Ge­wäs­ser­raum re­spek­tiert wer­den und an­de­rer­seits wäre immer noch ein Fuss­ball­feld der Grös­se von 40 m Länge und 20 m Brei­te rea­li­sier­bar. Im Üb­ri­gen ist die Länge des Fuss­ball­fel­des keine fixe Grös­se (E. 3.d). Auch eine Ver­schie­bung der An­la­ge auf die Nord­sei­te wäre keine un­zweck­mäs­si­ge Lö­sung oder gar eine un­bil­li­ge Härte (E. 3.d). Am ide­als­ten wäre es, den pro­vi­so­ri­schen Pa­vil­lon auf dem di­rekt ge­gen­über lie­gen­den Grund­stück zu plat­zie­ren. Über den be­vor­zug­ten Stand­ort zu ent­schei­den ist aber Sache des Stadt­ra­tes von Zug (E. 3.f).

Die Be­schwer­de wird gut­ge­heis­sen und der an­ge­foch­te­ne Ent­scheid des ARP und die Bau­be­wil­li­gung des Stadt­ra­tes von Zug auf­ge­ho­ben. Dem ARP wer­den in An­wen­dung von § 24 Abs. 1 VRG keine Kos­ten auf­er­legt. Der Stadt Zug kön­nen Kos­ten auf­er­legt wer­den, weil sie am Aus­gang des Ver­fah­rens wirt­schaft­lich in­ter­es­siert ist (§ 24 Abs. 2 VRG). Die im Rechts­mit­tel­ver­fah­ren ob­sie­gen­de Par­tei hat An­spruch auf eine Par­tei­ent­schä­di­gung zu Las­ten des Ge­mein­we­sens, wenn seine Be­hör­de als Vor­in­stanz einen Ver­fah­rens­feh­ler oder eine of­fen­ba­re Rechts­ver­let­zung be­gan­gen hat (§ 28 Abs. 2 Ziff. 2 VRG). Die­sen Vor­wurf kann man hier weder dem ARP noch dem Stadt­rat ma­chen (E. 4).

Ur­teil vom 4. Juli 2013

Aus­stands­be­geh­ren gegen den Bau­di­rek­tor

Bei Zwi­schen­ent­schei­den folgt der Rechts­weg der Haupt­sa­che. Gegen den selb­stän­dig er­öff­ne­ten Zwi­schen­ent­scheid des Re­gie­rungs­ra­tes über das Aus­stands­be­geh­ren gegen den Bau­di­rek­tor steht in Ana­lo­gie zu Art. 92 Abs. 1 BGG die Be­schwer­de ans Ver­wal­tungs­ge­richt offen (E. 1.c).

Die Re­gie­rung ist Teil der Ver­wal­tung und steht der Exe­ku­ti­ve als obers­tes Organ vor (BGE 122 I 256). Wann die Mit­glie­der einer Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­de in Aus­stand zu tre­ten haben, be­stimmt sich zu­nächst nach dem kan­to­na­len Recht und wei­ter nach den aus Art. 29 Abs. 1 und Art. 8 Abs. 1 BV her­zu­lei­ten­den Grund­sät­zen, nicht aber nach Art. 30 Abs. 1 BV sowie Art. 6 Abs. 1 EMRK (vgl. BGer 1A.189/2000 vom 21. März 2001, E. 2a). Dabei kann der Ge­halt von Art. 30 Abs. 1 BV nach der Recht­spre­chung nicht un­be­se­hen auf die all­ge­mei­nen Ver­fah­rens­ga­ran­tien von Art. 29 Abs. 1 BV und auf nicht­rich­ter­li­che Be­hör­den über­tra­gen wer­den (BGE 127 I 198 E. 2b mit Hin­wei­sen). Es gilt viel­mehr, dem spe­zi­fi­schen Um­feld und Auf­ga­ben­be­reich der be­trof­fe­nen Be­hör­de Rech­nung zu tra­gen (BGE 125 I 123 E. 3d, 218 E. 8a mit Hin­wei­sen). Die Be­schwer­de­füh­ren­den haben die Recht­spre­chung be­züg­lich der rich­ter­li­chen Be­hör­den mehr­mals un­be­se­hen auf Exe­ku­tiv­be­hör­den­mit­glie­der über­tra­gen. Ihnen kann nicht ge­folgt wer­den (E. 3.a).

Das Bun­des­ge­richt hat wie­der­holt ent­schie­den, dass Be­hör­den­mit­glie­der im We­sent­li­chen nur dann in den Aus­stand zu tre­ten haben, wenn sie an der zu be­han­deln­den Sache ein per­sön­li­ches In­ter­es­se haben. Es ist nicht er­sicht­lich, in­wie­fern der Bau­di­rek­tor am Aus­gang des Ver­fah­rens ein per­sön­li­ches In­ter­es­se haben soll­te. Ins­be­son­de­re wird auch nicht be­haup­tet, er be­sit­ze im Ge­biet Aa­bach oder in einer vom um­strit­te­nen Pro­jekt be­güns­tig­ten Nähe Grund­ei­gen­tum (E. 3.b).

Po­li­ti­sche Be­hör­den (Kan­tons­re­gie­run­gen, Ge­mein­de­exe­ku­ti­ven usw.) sind auf­grund ihres Amtes, an­ders als ein Ge­richt, nicht al­lein zur (neu­tra­len) Rechts­an­wen­dung oder Streit­ent­schei­dung be­ru­fen. Sie tra­gen zu­gleich immer auch eine be­son­de­re Ver­ant­wor­tung für die Er­fül­lung be­stimm­ter öf­fent­li­cher Auf­ga­ben. Nimmt ein Be­hör­den­mit­glied öf­fent­li­che In­ter­es­sen wahr, so be­steht grund­sätz­lich keine Aus­stands­pflicht (E. 3.d).

Ist die amt­li­che Mehr­be­fas­sung sys­tem­be­dingt und damit un­ver­meid­lich, so liegt grund­sätz­lich keine un­zu­läs­si­ge Vor­be­fas­sung vor. Ge­mäss § 39 Abs. 1 PBG ist die Bau­di­rek­ti­on als rechts­pfle­gen­de Be­hör­de ins­be­son­de­re zur Vor­prü­fung von Um­zo­nun­gen und Be­bau­ungs­plä­nen ver­pflich­tet und damit von Ge­set­zes wegen mit den je­wei­li­gen Vor­ha­ben "vor­be­fasst", wenn sie ge­mäss § 3 Abs. 3 und § 42 Abs. 1 PBG an der spä­te­ren, von ihr ver­fah­rens­mäs­sig mit vor­be­rei­te­ten Ge­neh­mi­gung der Um­zo­nung oder des Be­bau­ungs­plans teil­nimmt. Eine Mehr­fach­be­fas­sung ist also ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben (E. 3.e und 4.a).

Der Bau­di­rek­tor hat in sei­nen po­li­ti­schen Äus­se­run­gen vorab den auf dem Spiel ste­hen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen Rech­nung zu tra­gen. Der Bau­di­rek­tor darf vor einem Be­schwer­de­ver­fah­ren und damit noch ohne Kennt­nis kon­kret vor­ge­brach­ter Rügen gegen das be­schlos­se­ne Pro­jekt also noch bis zu einem ge­wis­sen Grad "par­tei­isch" sein, näm­lich als In­ter­es­sen­ver­tre­ter des Ge­mein­we­sens (E. 4.a). Es ge­hört zu den Auf­ga­ben eines jeden Mit­glieds des Re­gie­rungs­ra­tes, sich zu Ge­scheh­nis­sen mit einer po­li­ti­schen Re­le­vanz zu äus­sern. Fal­len dabei u.a. wer­ten­de Äus­se­run­gen, ist ent­spre­chend der bun­des­ge­richt­li­chen Recht­spre­chung le­dig­lich von einer - po­li­ti­schen - Mei­nungs­äus­se­rung aus­zu­ge­hen, die kei­nen Aus­stands­grund für die spä­te­re Be­ur­tei­lung als Mit­glied der Be­schwer­de­in­stanz bil­det (E. 4.b).

Der Bau­di­rek­tor hat es be­züg­lich des vom Re­gie­rungs­rat hier als Be­schwer­de­in­stanz zu be­ur­tei­len­den Ge­schäfts in kei­ner Hin­sicht an der nö­ti­gen Di­stanz und Ob­jek­ti­vi­tät feh­len las­sen. Er hat sich zu kei­ner Zeit spe­zi­fisch zur Be­schwer­de­sa­che bzw. zur recht­li­chen Wür­di­gung von kon­kre­ten An­lie­gen der Be­schwer­de­füh­ren­den in einem all­fäl­li­gen Be­schwer­de­fall ge­äus­sert, son­dern er hat viel­mehr ge­ne­rell über das Pro­jekt und die all­ge­mei­ne recht­li­che Ein­schät­zung durch die Re­gie­rung als po­li­ti­sche In­stanz in­for­miert. Die vom Bau­di­rek­tor un­ter­nom­me­nen Schrit­te und ge­mach­ten Er­klä­run­gen in der Öf­fent­lich­keit und ge­gen­über den Be­tei­lig­ten er­folg­ten - wie die Akten be­stä­tig­ten - stets unter dem aus­drück­lich oder im­pli­zit ge­äus­ser­ten Vor­be­halt der noch of­fe­nen Ent­schei­de, d.h. ohne Prä­ju­di­zie­rung all­fäl­li­ger Be­schwer­de­ver­fah­ren. Somit sind ins­ge­samt keine Grün­de er­sicht­lich, die den An­schein er­weck­ten, der Bau­di­rek­tor sei un­zu­läs­sig vor­be­fasst oder be­fan­gen und eine un­ab­hän­gi­ge In­struk­ti­on der Be­schwer­den vom 20. De­zem­ber 2011 durch die Bau­di­rek­ti­on sei damit nicht mehr mög­lich (E. 11.a).

Die Be­schwer­de wird ab­ge­wie­sen.

Ur­teil vom 19. Au­gust 2013

Die Be­schwer­de­füh­ren­den rügen, der Re­gie­rungs­rat habe ihr recht­li­ches Gehör ver­letzt, indem er sich nicht mit dem Ein­wand aus­ein­an­der­ge­setzt habe, dass eine Bü­ro­nut­zung nicht unter § 41 Abs. 2 Satz 2 der BO Cham falle.

Be­grün­dungs­pflicht: Die Pflicht, einen Ent­scheid zu be­grün­den, er­gibt sich für die Be­hör­den des Kan­tons Zug ein­mal aus § 20 Abs. 1 VRG, der be­stimmt, dass Ent­schei­de in der Regel schrift­lich zu be­grün­den sind. Ein Min­dest­an­spruch auf Be­grün­dung er­gibt sich wei­ter aus Art. 29 Abs. 1 BV. Aus die­ser Be­stim­mung folgt unter an­de­rem die grund­sätz­li­che Pflicht der Be­hör­den, ihre Ent­schei­de zu be­grün­den. Die Be­grün­dung muss so ab­ge­fasst sein, dass der Be­trof­fe­ne die Trag­wei­te des Ent­schei­des er­fas­sen und die­sen ge­ge­be­nen­falls sach­ge­recht an­fech­ten kann. Die Be­grün­dung muss kurz die we­sent­li­chen Über­le­gun­gen nen­nen, von denen sich die Be­hör­de hat lei­ten las­sen und auf die sich ihr Ent­scheid stützt. Nicht er­for­der­lich ist hin­ge­gen, dass sich der Ent­scheid mit allen Par­tei­stand­punk­ten ein­läss­lich aus­ein­an­der setzt und jedes ein­zel­ne Vor­brin­gen aus­drück­lich wi­der­legt. Es ge­nügt, wenn er­sicht­lich ist, von wel­chen Über­le­gun­gen sich eine Be­hör­de lei­ten las­sen hat (E. 3.a).

Ge­wer­be­be­griff: Zu Ge­wer­ben ge­hö­ren ge­mäss Recht­spre­chung des Ver­wal­tungs­ge­richts Hand­werks­be­trie­be, Ein­zel­han­dels­be­trie­be, Wirt­schaf­ten, Ho­tels, Coif­feur­ge­schäf­te, Schnei­der­ate­liers, Schuh­ma­che­rei­en usw. Eben­falls dazu ge­hö­ren nach Mei­nung des Ge­richts frei­be­ruf­li­che Tä­tig­kei­ten wie Arzt- und An­walts­pra­xen, Architektur-​, Ingenieur-​ und Treu­hand­bü­ros usw. Alle diese Tä­tig­kei­ten, die man im bau- und pla­nungs­recht­li­chen Sinn als Ge­wer­be be­zeich­nen darf, kön­nen für sich in An­spruch neh­men, dass ihnen ge­mäss § 41 Abs. 1 BO Räum­lich­kei­ten mit einer Raum­hö­he bis zu 4,50 m zur Ver­fü­gung ste­hen. Es sind alle Arten von "Büros" mit mög­li­chem Pu­bli­kums­ver­kehr unter die Be­stim­mung "und der­glei­chen" zu sub­su­mie­ren. Es ist nicht will­kür­lich, auch eine reine Bü­ro­nut­zung unter den Be­griff "Ge­wer­be­be­trieb und der­glei­chen" zu sub­su­mie­ren (E. 4.b).

Die ein­zel­nen Ge­schoss­hö­hen sind ge­mäss dem Wort­laut von § 41 BO nur im Hin­blick auf die Be­rech­nung der zu­läs­si­gen Ge­bäu­de­hö­he re­le­vant, d.h. die an­re­chen­ba­ren Ge­schoss­hö­hen die­nen nur der Be­stim­mung der ma­xi­ma­len Ge­bäu­de­hö­he. Die Ge­bäu­de­hö­he ist nicht in der Bau­ord­nung de­fi­niert. Ge­mäss § 12 V PBG er­gibt sich die Ge­bäu­de­hö­he aus der Summe der ein­zel­nen, in der Höhe be­grenz­ten Voll­ge­schos­se. Sie wird ge­mes­sen ab der Ober­kan­te des Erd­ge­schossfuss­bo­dens bis zur Ober­kan­te der Decke des obers­ten Voll­ge­schos­ses, ohne Wär­me­däm­mung und Dach­be­grü­nung. Der Fuss­bo­den des Erd­ge­schos­ses darf ge­mäss § 14 Abs. 1 V PBG ent­we­der höchs­tens 1,2 m über dem tiefs­ten oder 0,3 m über dem höchs­ten Punkt des ge­wach­se­nen Ter­rains längs der Ge­bäu­de­fas­sa­de lie­gen (E. 4.c).

Was ist unter " Um­ge­bung" sowie " Orts-, Quartier-​ und Land­schafts­bild" zu ver­ste­hen? We­sent­lich ist, dass man ein Bau­vor­ha­ben nur mit Bau­ten ver­gleicht, die sich in der glei­chen Nut­zungs­zo­ne be­fin­den. In der Regel ist für die Be­ur­tei­lung der Quar­tier­struk­tur von Bau­ten aus­zu­ge­hen, die sich in der glei­chen Nut­zungs­zo­ne be­fin­den. Nur aus­nahms­wei­se und nach sehr sorg­fäl­ti­ger Ab­wä­gung recht­fer­tigt sich unter Um­stän­den ein zo­nen­über­grei­fen­der Quar­tier­be­griff (E. 6b).

Die Äs­the­tik­klau­sel ge­mäss § 12 Abs. 1 BO bie­tet grund­sätz­lich keine Hand­ha­be, um einem Bau­herrn die Aus­schöp­fung der Be­gren­zungs­nor­men der Bau­ord­nung zu un­ter­sa­gen, nur weil an­de­re Bau­ten in der Um­ge­bung diese nicht voll be­an­spru­chen. Das Ein­ord­nungs­ge­bot darf nur in Aus­nah­me­fäl­len dazu füh­ren, dass ein Bau­herr an der Aus­schöp­fung des zo­nen­ge­mäs­sen Bau­vo­lu­mens ge­hin­dert wird. Lässt die Bau­ord­nung eine be­stimm­te Ge­schoss­zahl und eine be­stimm­te Dach­form zu, so ist es nicht zu­läs­sig, ge­ne­rell ein Ge­schoss we­ni­ger oder eine be­son­de­re Dach­form zu be­wil­li­gen mit der Be­grün­dung, nur so werde eine gute Ge­samt­wir­kung er­reicht (E. 6c).

Es ist nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig, von den Bau­be­hör­den zu ver­lan­gen, dass sie die Be­rech­nung der Aus­nüt­zung in allen an­re­chen­ba­ren Ge­schos­sen über­prü­fen. Da sich die ent­spre­chen­den Be­rech­nun­gen aber nach einer Kon­trol­le durch das Ge­richt als kor­rekt er­wei­sen, darf die­ser Feh­ler nicht zu Un­guns­ten der Bau­herr­schaft (wel­che nichts falsch ge­macht hat) dazu füh­ren, dass die Sache zur neuen Be­ur­tei­lung an den Ge­mein­de­rat zu­rück­ge­wie­sen wird (E. 7).

Die Be­schwer­de wird ab­ge­wie­sen.

Ur­teil vom 6. Sep­tem­ber 2013

Boots­la­ge­rung wäh­rend der Zuger Messe

Rechts­schutz­in­ter­es­se: Vom Er­for­der­nis des ak­tu­el­len In­ter­es­ses (Boote waren zur Zeit des Be­schwer­de­ent­scheids nicht mehr auf der Schilf­matt­wie­se sta­tio­niert) kann ab­ge­se­hen wer­den, wenn sonst in Grund­satz­fra­gen kaum je ein recht­zei­ti­ger Ent­scheid ge­fällt wer­den könn­te und wenn sich die auf­ge­wor­fe­ne Frage je­der­zeit unter glei­chen oder ähn­li­chen Um­stän­den wie­der stel­len könn­te. Diese Vor­aus­set­zun­gen sind im vor­lie­gen­den Fall ge­ge­ben, da die La­ge­rung der Boote je­weils nur vor­über­ge­hen­der Natur ist, der Ent­scheid im Falle der Ein­le­gung von Rechts­mit­teln kaum je recht­zei­tig er­fol­gen könn­te und da sich die auf­ge­wor­fe­ne Frage an­läss­lich der künf­ti­gen Zuger Mes­sen zwei­fel­los wie­der stel­len wird (E. 1).

Bau­be­wil­li­gungs­pflicht für Boots­la­ge­rung wäh­rend der Zuger Messe?

Die in Frage ste­hen­den Boote sind recht­lich ana­log zu Fahr­nis­bau­ten zu be­han­deln. Ge­mäss bun­des­ge­richt­li­cher Recht­spre­chung zu Art. 22 Abs. 1 RPG ist bei Fahr­nis­bau­ten die Er­heb­lich­keit des Zeit­raums, über den die Fahr­nis­bau­te orts­fest ver­wen­det wird, für das Be­stehen der Be­wil­li­gungs­pflicht von aus­schlag­ge­ben­der Be­deu­tung. Die zu­ge­ri­sche V PBG hält dem­entspre­chend aus­drück­lich fest, dass nur auf Dauer an­ge­leg­te Ein­rich­tun­gen der Be­wil­li­gungs­pflicht un­ter­lie­gen (§ 4 Abs. 1 V PBG). Ins­ge­samt waren die Boote wäh­rend ca. zwei Mo­na­ten am aus­ser­or­dent­li­chen Stand­ort ge­la­gert. Es ist nicht zu be­an­stan­den, dass die Be­schwer­de­geg­ner bei die­ser Dauer nicht von einem er­heb­li­chen Zeit­raum bzw. einer auf Dauer an­ge­leg­ten Ein­rich­tung aus­gin­gen und eine Bau­be­wil­li­gungs­pflicht ver­nein­ten (E.4.1).

Es han­delt sich bei der pro­vi­so­ri­schen Boots­la­ge­rung auch nicht um eine be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Um­nut­zung i.S.v. § 67 Abs. 1 lit. e BO Zug. Auch eine Nut­zungs­än­de­rung un­ter­liegt nur dann der Be­wil­li­gungs­pflicht, wenn sie von dau­er­haf­tem Be­stand ist. Im Üb­ri­gen dient die vor­über­ge­hen­de Sta­tio­nie­rung der Boote auf dem be­sag­ten Areal dem Ge­mein­wohl und ent­spricht damit der in der Zone öIB zu­ge­las­se­nen Nut­zung (vgl. § 18 Abs. 1 lit. a und § 26 Abs. 1 PBG; § 55 BO Zug) (E. 4.2).

Die vor­über­ge­hen­de Nut­zung des west­li­chen Teils des Grund­stücks X zur La­ge­rung von leich­ten Boo­ten wäh­rend der Zuger Messe muss nicht der Bau­be­wil­li­gung un­ter­stellt wer­den. Zu Recht wurde die Nut­zung vom Stadt­rat Zug aber auf­grund ihrer In­ten­si­tät als ge­stei­ger­ter Ge­mein­ge­brauch qua­li­fi­ziert. Der ge­stei­ger­te Ge­mein­ge­brauch des öf­fent­li­chen Grun­des un­ter­liegt der po­li­zei­li­chen Be­wil­li­gung (E. 4.3).

Wurde die Be­wil­li­gung zu Recht er­teilt?

Dem ge­wich­ti­gen öf­fent­li­chen In­ter­es­se an der Durch­füh­rung der Zuger Messe im Ha­fen­are­al und der damit ver­bun­de­nen vor­über­ge­hen­den Sta­tio­nie­rung klei­ner Boote auf der Schilf­matt­wie­se ste­hen keine über­wie­gen­den pri­va­ten oder öf­fent­li­chen In­ter­es­sen ge­gen­über. Der Stadt­rat Zug hat mit der Er­tei­lung der Be­wil­li­gung den ihm zu­ste­hen­den Er­mes­sens­spiel­raum nicht ver­letzt. Viel­mehr han­delt es sich bei der Zwi­schen­la­ge­rung der Boote im frag­li­chen Areal um eine zweck­mäs­si­ge Lö­sung des sich auf­grund der Zuger Messe stel­len­den Platz­pro­blems. Zu Recht hat die Stadt Zug hier­für eine Be­wil­li­gung er­teilt (E. 5.3).

Ur­teil vom 24. Sep­tem­ber 2013

Abend-​Öffnungszeiten des Gar­ten­re­stau­rants

Das Ver­wal­tungs­ge­richt über­prüft Be­schwer­den im Rah­men der ge­stell­ten Rechts­be­geh­ren (§ 71 Abs. 1 VRG). Es darf somit den Streit­ge­gen­stand nicht aus­deh­nen. Im Ver­fah­ren vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt gilt der Grund­satz der Rechts­an­wen­dung von Amtes wegen (§ 58 Abs. 1 VRG). Aus der Rechts­an­wen­dung von Amtes wegen folgt, dass das Ver­wal­tungs­ge­richt als Be­schwer­de­in­stanz nicht an die recht­li­che Be­grün­dung der Be­geh­ren ge­bun­den ist und eine Be­schwer­de auch aus an­de­ren als den gel­tend ge­mach­ten Grün­den gut­heis­sen oder den an­ge­foch­te­nen Ent­scheid im Er­geb­nis mit einer von der Vor­in­stanz ab­wei­chen­den Be­grün­dung be­stä­ti­gen kann (E. 1).

Neue orts­fes­te An­la­gen dür­fen nur er­rich­tet wer­den, wenn die durch diese An­la­gen al­lein er­zeug­ten Lärm im­mis­sio­nen die Pla­nungs­wer­te in der Um­ge­bung nicht über­schrei­ten (Art. 25 Abs. 1 USG). Die Voll­zugs­be­hör­de muss daher vor Er­tei­lung der Bau­be­wil­li­gung die Aussenlärmimmis­sionen der pro­jek­tier­ten An­la­ge er­mit­teln oder er­mit­teln las­sen, wenn die mass­ge­ben­den Be­las­tungs­grenz­wer­te über­schrit­ten wer­den könn­ten (Art. 36 Abs. 1 LSV). Er­mitt­lun­gen in Form einer Lärm­pro­gno­se sind schon dann ge­bo­ten, wenn eine Über­schrei­tung der Pla­nungs­wer­te mög­lich er­scheint, d.h. beim ak­tu­el­len Kennt­nis­stand nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann. Ist dies der Fall, so ist die Be­hör­de zur Durch­füh­rung eines Beweis-​ und Er­mitt­lungs­ver­fah­rens nach den Art. 36 ff. LSV und den An­hän­gen 2-7 LSV ver­pflich­tet, ohne dass ihr in­so­weit noch ein Er­mes­sens­spiel­raum zu­stün­de (E. 3.a; vgl. BGE 137 II 30, 37 E. 3.4; Ur­teil 1C_534/2011 vom 29. Mai 2012 E. 2.4).

Der Stadt­rat hat es im Ent­scheid un­ter­las­sen, das er­for­der­li­che Beweis-​ und Er­mitt­lungs­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren. Weil es sich bei dem Be­trieb des Gar­ten­re­stau­rants um eine neue lär­m­er­zeu­gen­de An­la­ge han­delt, müs­sen die Pla­nungs­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den, die in der Kern­zo­ne C bei 60 dB am Tag und bei 50 dB in der Nacht ( Emp­find­lich­keits­stu­fe III) lie­gen (E. 2.e).

Die Be­schwer­de wird gut­ge­heis­sen und die Sache zur Durch­füh­rung eines Beweis-​ und Er­mitt­lungs­ver­fah­rens an die Vor­in­stanz zu­rück­ge­wie­sen. Der Re­gie­rungs­rat wird dar­über zu be­fin­den haben, ob er das er­for­der­li­che Beweis-​ und Er­mitt­lungs­ver­fah­ren sel­ber durch­führt oder den Stadt­rat Zug mit den ent­spre­chen­den Ab­klä­run­gen be­auf­tragt (E. 4).

Ur­teil vom 24. Sep­tem­ber 2013

Ar­ti­kel 21 Abs. 2 RPG hält fest, dass Nut­zungs­plä­ne re­vi­diert wer­den kön­nen, damit Pla­nung und Wirk­lich­keit bei Be­darf in Über­ein­stim­mung ge­bracht wer­den kön­nen. An­de­rer­seits ver­langt die Be­stim­mung für die Än­de­rung von Plä­nen, dass sich die Ver­hält­nis­se er­heb­lich ge­än­dert haben, was wie­der­um dem Grund­satz der Plan­be­stän­dig­keit Rech­nung trägt (E. 3.c). An den Vor­aus­set­zun­gen für eine Plan­än­de­rung fehlt es, wenn die Ver­hält­nis­se bei der frü­he­ren Plan­fest­set­zung schon be­kannt waren und somit be­reits in die pla­ne­ri­schen Ent­schei­dun­gen ein­ge­flos­sen sind (E. 3.c.aa).

Auch bei er­heb­li­cher Än­de­rung der Ver­hält­nis­se hat eine In­ter­es­sen­ab­wä­gung statt­zu­fin­den, bei der zu prü­fen ist, ob das durch die we­sent­lich ver­än­der­ten Ver­hält­nis­se be­grün­de­te öf­fent­li­che In­ter­es­se an einer Än­de­rung des Nut­zungs­pla­nes die ent­ge­gen­ste­hen­den In­ter­es­sen an der Be­stän­dig­keit des be­stehen­den Nut­zungs­pla­nes zu über­wie­gen ver­mag. Fol­gen­de Kri­te­ri­en sind hier­bei von Be­deu­tung (E. 3.c.bb):

-     Alter der Nut­zungs­plä­ne (Zo­nen­plä­ne wer­den i.d.R. nach 15 Jah­ren über­ar­bei­tet; vgl. Art. 15 lit. b RPG. Je neuer ein Plan, desto mehr darf mit sei­ner Be­stän­dig­keit ge­rech­net wer­den.);

-     Art der für die Än­de­rung gel­tend ge­mach­ten Grün­de (er­heb­li­che/un­er­heb­li­che Ver­än­de­run­gen);

-     Aus­wir­kun­gen der Plan­än­de­rung auf die Nut­zungs­mög­lich­kei­ten des Ei­gen­tü­mers (je ein­schnei­den­der sich die Än­de­rung aus­wirkt, desto ge­wich­ti­ger müs­sen die dafür spre­chen­den Grün­de sein);

-     Art des Nut­zungs­pla­nes, Aus­sa­ge­dich­te, Stand der Rea­li­sie­rung.

Mit dem Er­lass der Pla­nungs­zo­ne in der Ge­mein­de X wurde der Grund­satz der Plan­be­stän­dig­keit klar ver­letzt. Es lagen keine ge­gen­über der Orts­pla­nung von 2008 (rechts­kräf­tig ab 1. Ja­nu­ar 2009) er­heb­lich ver­än­der­ten Ver­hält­nis­se vor. Der Ge­mein­de­rat hat es un­ter­las­sen, die be­reits bei der Orts­pla­nung be­stehen­den räum­li­chen Vor­stel­lun­gen mit den ihm zur Ver­fü­gung ste­hen­den Pla­nungs­mit­teln zu si­chern. Auch das im Grund­satz schüt­zens­wer­te öf­fent­li­che In­ter­es­se an einer sorg­fäl­ti­gen und scho­nen­den Er­schlies­sung der ex­po­nier­ten Hang­la­ge recht­fer­tigt vor­lie­gend die ein­schnei­den­de Mass­nah­me der Pla­nungs­zo­ne nicht, womit der pri­va­te Bau­wil­li­ge auf län­ge­re Zeit am - zo­nen­kon­for­men - Bauen ge­hin­dert wird. Die­ser An­spruch hätte sich auf an­de­re Arten rea­li­sie­ren las­sen.

Schliess­lich muss sich der Ge­mein­de­rat ins­be­son­de­re auch den Vor­wurf ge­fal­len las­sen, dass er trotz Er­lass der Pla­nungs­zo­ne, und ent­ge­gen sei­ner ge­setz­li­chen Er­schlies­sungs­pflicht, sel­ber keine kon­kre­ten Pla­nungs­schrit­te an die Hand nahm und auf die ein­ver­nehm­li­chen Ab­ma­chun­gen der be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer ver­trau­te (E. 6.a).

Dem Ge­mein­de­rat wer­den die Ver­fah­rens­kos­ten auf­er­legt, da er zum Ver­fah­ren durch eine of­fen­ba­re Rechts­ver­let­zung An­lass ge­ge­ben hat (§ 24 Abs. 2 VRG). Im Rechts­mit­tel­ver­fah­ren ist der ob­sie­gen­den, an­walt­lich ver­tre­te­nen Be­schwer­de­füh­re­rin eine Par­tei­ent­schä­di­gung zu Las­ten der un­ter­lie­gen­den Par­tei, wel­che mit ge­gen­sätz­li­chen In­ter­es­sen am Ver­fah­ren be­tei­ligt ist (vgl. § 28 Abs. 2 Ziff. 1 VRG) zu­zu­spre­chen. Der Ge­mein­de­rat er­füllt diese Be­din­gung. Ge­mäss § 28 Abs. 2 Ziff. 2 VRG ist zu Las­ten des Ge­mein­we­sens eine Par­tei­ent­schä­di­gung zu­zu­spre­chen, wenn des­sen Be­hör­de als Vor­in­stanz eine of­fen­ba­re Rechts­ver­let­zung be­gan­gen hat. Vor­in­stanz ist der Re­gie­rungs­rat. Der Ge­mein­de­rat und der Re­gie­rungs­rat wer­den daher je zur Be­zah­lung einer Par­tei­ent­schä­di­gung ver­pflich­tet.

Ur­teil vom 29. Ok­to­ber 2013

Ge­mäss § 61 Abs. 1 Ziff. 1 VRG ist die Be­schwer­de an das Ver­wal­tungs­ge­richt zu­läs­sig gegen Ver­wal­tungs­ent­schei­de un­te­rer kan­to­na­ler Ver­wal­tungs­be­hör­den, so­weit sich ihre Ent­schei­de auf Bun­des­recht stüt­zen und die Ge­setz­ge­bung kei­nen Wei­ter­zug an den Re­gie­rungs­rat oder das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt vor­sieht. Die Bau­di­rek­ti­on ist ge­mäss § 2 Abs. 1 EG USG die kan­to­na­le Be­hör­de, wel­che die eid­ge­nös­si­sche und kan­to­na­le Um­welt­schutz­ge­setz­ge­bung voll­zieht. Die Be­schwer­de­füh­ren­den sind als Adres­sa­ten der an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung be­son­ders be­rührt und haben ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se an deren Auf­he­bung oder Än­de­rung. Sie haben am vor­in­stanz­li­chen Ver­fah­ren teil­ge­nom­men, so dass alle Vor­aus­set­zun­gen für die Be­ja­hung ihrer Be­schwer­de­be­rech­ti­gung ge­mäss § 62 Abs. 1 VRG er­füllt sind. Rich­tet sich eine Be­schwer­de gegen eine Ver­fü­gung einer Di­rek­ti­on oder einer kan­to­na­len Amts­stel­le, steht dem Ver­wal­tungs­ge­richt neben der Rechts- auch die Er­mes­sens­kon­trol­le (§ 63 Abs. 3 VRG). Die Be­schwer­de wurde im Üb­ri­gen frist-​ und form­ge­recht ein­ge­reicht, wes­halb sie zu prü­fen ist (E. 1).

Die Be­schwer­de­geg­ner be­an­tra­gen, dass mit­tels Zwi­schen­ent­scheid fest­ge­stellt wird, dass die nicht mit Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de an­ge­foch­te­nen Ele­men­te der Ver­fü­gun­gen der Bau­direktion be­tref­fend Ab­schnitt Gra­ben­stras­se (Ca­si­no - Ko­lin­platz), Er­leich­te­rung i.S.d. LSV, in Rechts­kraft er­wach­sen sind, damit die Lärm­sa­nie­run­gen an die Hand ge­nom­men wer­den kön­nen (E. 2).

Bei Zwi­schen­ent­schei­den han­delt es sich i.d.R. um ver­fah­rens­lei­ten­de Ver­fü­gun­gen, die das Ver­fah­ren nicht ab­schlies­sen, son­dern es im Rah­men der Pro­zess­in­struk­ti­on von der Rechts­hän­gig­keit zum End­ent­scheid füh­ren. Ty­pi­sche Zwi­schen­ent­schei­de sind bspw. Ver­fü­gun­gen be­tref­fend Aus­stand, vor­sorg­li­che Mass­nah­men, Ge­wäh­rung der un­ent­gelt­li­chen Rechts­pfle­ge oder eines Rechts­bei­stan­des usw. Teil­ent­schei­de be­wir­ken dem­ge­gen­über eine voll­stre­ckungs­fä­hi­ge Teil­erle­di­gung des Ver­fah­rens. Das BGG un­ter­schei­det zwi­schen Teil­ent­schei­den sowie Vor- und Zwi­schen­ent­schei­den. Teil­ent­schei­de i.S.v. Art. 91 BGG re­geln einen selb­stän­di­gen Teil eines gan­zen Rechts­strei­tes, sind der ma­te­ri­el­len Rechts­kraft zu­gäng­lich und kön­nen (und müs­sen) daher auch al­lein und un­mit­tel­bar nach ihrem Er­lass an­ge­foch­ten wer­den. Zwi­schen­ent­schei­de sind da­ge­gen nur aus­nahms­wei­se unter be­son­de­ren Vor­aus­set­zun­gen selb­stän­dig an­fecht­bar (vgl. Art. 92 und 93 BGG) (E. 2.a).

Das Be­geh­ren der Be­schwer­de­geg­ner zielt auf das Fäl­len eines Teil­ent­schei­des ab. Das VRG kennt den Be­griff des Teil­ent­schei­des nicht. Dies hin­dert aber nicht daran, dass im Rah­men eines hän­gi­gen Ver­fah­rens ein Teil ab­ge­spal­ten und selb­stän­dig er­le­digt wer­den kann, so­fern die vom Bun­des­ge­richt de­fi­nier­ten An­for­de­run­gen an die Un­ab­hän­gig­keit vom Rest des Streit­ge­gen­stands ge­ge­ben sind. Des Wei­te­ren ist zu ver­lan­gen, dass der den Teil­ent­scheid be­geh­ren­de An­trags­stel­ler ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se dar­tun kann (E. 2.b).

Es liegt im schüt­zens­wer­ten In­ter­es­se der Be­schwer­de­füh­ren­den, dass die Mass­nah­men zu­guns­ten der Nach­bar­schaft nicht durch ihre Be­schwer­de blo­ckiert wer­den. Ihnen sel­ber wur­den in den Ver­fü­gun­gen keine un­mit­tel­ba­ren Pflich­ten auf­er­legt. Zudem wird auch bei ge­richt­li­cher Be­stä­ti­gung der Ver­fü­gun­gen be­tref­fend Er­leich­te­rung und Kos­ten­über­nah­me nicht ma­te­ri­ell ent­schie­den, ob den Be­schwer­de­füh­ren­den ih­rer­seits auch An­sprü­che zu­ste­hen (E. 3.c).

Mit die­sem Teil­ent­scheid bleibt offen, wie der ver­blei­ben­de Teil der Be­schwer­de ma­te­ri­ell be­ur­teilt wird. Es recht­fer­tigt sich daher, über die Auf­er­le­gung der Kos­ten bzw. Aus­rich­tung von Par­tei­ent­schä­di­gun­gen im End­ent­scheid zu be­fin­den (E. 4).

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