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18.05.2017

Fünf Rap­pen zur Be­kämp­fung der Kli­ma­er­wär­mung?

18.05.2017
#Ju­gend_denkt - Bei­trag von Kyle Metz­ger in der Zuger Pres­se vom 18. Mai 2017

Wie fast schon jeden Mit­tag finde ich mich in der Mi­gros im Me­tal­li wie­der. Der Be­zahl­vor­gang dau­ert nur zehn Se­kun­den. Kre­dit­kar­te raus, Pin­code ein­ge­ben und alles in ein Säck­li ein­pa­cken. Doch dies­mal un­ter­bricht die Stim­me der An­ge­stell­ten jäh das Ri­tu­al: «Das kos­tet neu­er­dings fünf Rap­pen.» Als sie mei­nen leicht ver­wirr­ten Ge­sichts­aus­druck be­merkt, fügt sie hinzu. «Es ist Teil einer neuen Ak­ti­on der Mi­gros, um Plas­tik­ab­fall auf der Welt zu ver­min­dern.» Nach­dem ich ein stump­fes «Ah okay» von mir ge­ge­ben hatte, mach­te ich mich auf den Weg zu­rück zur Schu­le. Die­ses Mal ohne Plas­tik­säck­chen.

Welt­weit wird ton­ne­wei­se CO2 frei­ge­setzt
Ist mein Bei­trag zum Schutz des ir­di­schen Kli­mas nun grös­ser ge­wor­den? Als ob ein paar Plas­tik­säk­chen we­ni­ger ir­gend­ei­nen Ein­fluss auf die Ver­min­de­rung der glo­ba­len Erd­er­wär­mung haben könn­ten. Wäh­rend Sie hier sit­zen und diese Ko­lum­ne lesen, wird welt­weit durch Koh­le­kraft­wer­ke und Fa­bri­ken in In­dus­trie­län­dern ton­ne­wei­se CO2 frei­ge­setzt.

Dient die Kam­pa­gne nur der Image­ver­bes­se­rung?
Hat diese Plas­tik­säk­chen­kam­pa­gne in der Schweiz, einem Land, das etwa so viele Ein­woh­ner wie eine Gross­stadt im asia­ti­schen Raum hat, wirk­lich einen mess­ba­ren Ein­fluss, oder dient es nur der einer Image­ver­bes­se­rung? Dass wir die­ses «First-​World-Problem» an­pa­cken, wird lei­der nur einen ganz klei­nen po­si­ti­ven Ef­fekt auf die Um­welt haben. Um wirk­lich gegen die glo­ba­le Um­welt­ver­schmut­zung und für den Er­halt der Natur zu kämp­fen, müss­te welt­weit eine ver­nünf­ti­ge Ei­ni­gung er­reicht wer­den. Es reicht nicht, wenn sich nur die Län­der, wel­che oh­ne­hin schon einen merk­li­chen Bei­trag zum Er­halt der Um­welt leis­ten, zu­sam­men­set­zen. So­lan­ge nicht in­ter­na­tio­nal mit den gros­sen In­dus­trie­län­dern, wie zum Bei­spiel China, ein Ab­kom­men ge­trof­fen wer­den kann, wird ein Fünf-​Rappen-Säckchen wohl kaum etwas ver­än­dern. Etwas zy­nisch könn­te man sagen, dass es sich dabei um rei­nes Mar­ke­ting han­delt. Doch wäh­rend wir Schwei­zer nun guten Ge­wis­sens ein­kau­fen und kon­su­mie­ren dür­fen, kön­nen wir uns si­cher sein, dass un­se­re Freun­de auf der an­de­ren Seite des At­lan­tiks ohne Be­den­ken min­des­tens ein Gratis-​Plastiksäckchen für jeden von uns mit­neh­men.

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hid­den place­hol­der

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