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31.01.2018

Für diese Olym­pia­de ist Köpf­chen ge­fragt

31.01.2018
Bei­trag in der Zuger Zei­tung vom 31.01.2018:Jedes Jahr fin­det die Schwei­zer In­for­ma­tik­olym­pia­de (SOI) statt, deren best­plat­zier­te Teil­neh­mer sich spä­ter auch auf in­ter­na­tio­na­lem Par­kett mit den Bes­ten der Welt mes­sen. Unter den Top Fünf sind Remo Spich­tig und Joel André
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Jedes Jahr fin­det die Schwei­zer In­for­ma­tik­olym­pia­de (SOI) statt, deren best­plat­zier­te Teil­neh­mer sich spä­ter auch auf in­ter­na­tio­na­lem Par­kett mit den Bes­ten der Welt mes­sen. Unter den Top Fünf sind Remo Spich­tig und Joel André.

Sie brau­chen nicht viel für ihr Lieb­lings­hob­by: «Ein taug­li­cher Lap­top, Pa­pier und Blei­stift ge­nü­gen völ­lig zum Pro­gram­mie­ren», sagt der 19-​jährige Remo Spich­tig aus Buo­nas. Vor allem Pa­pier und Blei­stift, be­tont er, denn für ge­wöhn­lich fol­gen auf zwei Stun­den Skizzier-​ und Pla­nungs­ar­beit auf dem Pa­pier le­dig­lich zehn Mi­nu­ten Pro­gram­mie­ren am Com­pu­ter. «Man braucht kei­nen su­per­teu­ren Rech­ner», er­gänzt Kol­le­ge Joel André, der 17-​jährige Gym­na­si­ast aus Hü­nen­berg See. Die bei­den neh­men be­reits zum zwei­ten Mal an der Schwei­zer In­for­ma­tik­olym­pia­de SOI teil (siehe Box) und schaff­ten es im ers­ten Durch­gang unter die bes­ten fünf. Damit sind sie zur Teil­nah­me am Winter-​Trainingslager im bünd­ne­ri­schen Ftan ein­ge­la­den, das wäh­rend der Sport­fe­ri­en statt­fin­det. «Wäh­rend der einen Ta­ges­hälf­te wer­den wir Win­ter­sport be­trei­ben, die an­de­re nut­zen wir je­weils zum Pro­gram­mie­ren», er­klärt André.

Die nächs­te Runde der Olym­pia­de fin­det im März statt, das Fi­na­le im Som­mer und die in­ter­na­tio­na­le Aus­tra­gung, an der die bes­ten vier Schwei­zer teil­neh­men, An­fang Sep­tem­ber in Japan. Wäh­rend die erste Runde sich über zwei Mo­na­te er­streckt und von zu Hause aus übers In­ter­net statt­fin­det, wird der zwei­te Wett­be­werbs­durch­gang teil­wei­se an der ETH Zü­rich durch­ge­führt, wo eine theo­re­ti­sche Prü­fung ab­sol­viert wird. Für den Online-​Contest des zwei­ten Teils hat man le­dig­lich fünf Stun­den zur Ver­fü­gung. Die Auf­ga­ben wer­den von Runde zu Runde an­spruchs­vol­ler, die Teil­neh­mer­zahl re­du­ziert sich zu­se­hends.

Spät­zün­der mit ra­scher Auf­fas­sungs­ga­be
Die bei­den Zuger haben kei­nes­wegs schon als Ho­sen­mat­ze hin­ter dem Com­pu­ter ge­ses­sen. Sie stam­men auch nicht aus Fa­mi­li­en mit lau­ter In­for­ma­tik­cracks. «Ich habe erst un­ge­fähr drei Mo­na­te vor Lehr­be­ginn er­fah­ren, was In­for­ma­tik über­haupt ist», ge­steht Remo Spich­tig frei­mü­tig. Dann aber zog es ihm so rich­tig den Ärmel rein. Er re­agier­te blitz­schnell, or­ga­ni­sier­te sich eine Lehr­stel­le als Ap­pli­ka­ti­ons­ent­wick­ler in Zü­rich und nahm be­reits ein hal­bes Jahr spä­ter zum ers­ten Mal an der SOI teil. «Ich habe alles ge­ge­ben, wurde aber nur un­ge­fähr 50. in der ers­ten Runde.» Mit der Dritt­plat­zie­rung die­ses Jahr hat er einen ge­wal­ti­gen Sprung ge­schafft. «Ich ar­bei­te­te nach einem fixen Trai­nings­plan», er­klärt Spich­tig. Unter der Woche pro­gram­mier­te der frisch­ge­ba­cke­ne Lehr­ling rund acht Stun­den täg­lich, einen Gross­teil davon an sei­nem Ar­beits­platz. «Meine Ar­beit­ge­ber un­ter­stüt­zen mich sehr, sonst wäre das nicht mög­lich ge­we­sen.» Joel André nimmt es etwas lo­cke­rer. «Ich komme wohl etwa auf durch­schnitt­lich zwei Stun­den täg­lich», schätzt er, «mal mehr, mal we­ni­ger, wie es der Schul­all­tag ge­ra­de zu­lässt.» Auch er hat einen För­de­rer, sei­nen Ma­the­leh­rer Beni Kel­ler. «Er hat mein In­ter­es­se an In­for­ma­tik ge­weckt und mich und an­de­re in mei­ner Klas­se dazu mo­ti­viert, an der SOI teil­zu­neh­men», er­zählt André. Pro­gram­mie­ren habe viel mit Ma­the­ma­tik zu tun, ist er über­zeugt. «Ach wirk­lich?», wun­dert sich Kol­le­ge Spich­tig, «ich bin ei­gent­lich nur durch­schnitt­lich in Mathe.» Lo­gisch den­ken, das müsse man kön­nen, kom­men die bei­den schliess­lich über­ein, und Spass ma­chen müsse es einem.

Wert­vol­le Be­zie­hun­gen knüp­fen
Joel Andrés Mo­ti­va­ti­on ist die Her­aus­for­de­rung des Wett­kampfs. «Aus­ser­dem bringt es einem viel fürs spä­te­re Be­rufs­le­ben.» Remo Spich­tig fin­det es ein­fach cool, Daten aus­wer­ten zu kön­nen und die­sen Pro­zess immer ef­fi­zi­en­ter und schnel­ler be­herr­schen zu ler­nen. «Am Wett­be­werb Leute zu tref­fen, die be­reits sehr gut sind, ist fas­zi­nie­rend. Man kann dort gute Be­zie­hun­gen knüp­fen, die spä­ter viel­leicht hilf­reich sein wer­den.»

Auch die bei­den haben sich an der SOI im letz­ten Jahr ken­nen ge­lernt. In­zwi­schen haben sie sich be­reits mehr­mals zum ge­mein­sa­men Pro­gram­mier­trai­ning ge­trof­fen. «Grund­sätz­lich ist man in die­ser Bran­che je­doch eher Ein­zel­kämp­fer», stellt André fest. Und na­tür­lich sind alle an­de­ren Teil­neh­mer Kon­kur­ren­ten. Aber davon ist zwi­schen den bei­den nichts zu spü­ren. Sie be­geg­nen sich mit Re­spekt und Freund­schaft. «Lei­der ist die In­for­ma­tik­olym­pia­de weit­ge­hend un­be­kannt», be­dau­ert Spich­tig, «sonst wür­den si­cher mehr Leute mit­ma­chen.» Auf­fal­lend viele Teil­neh­mer kom­men je­doch aus dem Kan­ton Zug, wie Joel André an­hand einer Gra­fik auf­zeigt. Eine Re­gi­on, in der junge Pro­gram­mie­rer of­fen­sicht­lich gut ge­för­dert wer­den.

Die Ar­beit am Com­pu­ter ist je­doch nicht alles im Leben der bei­den jun­gen Ta­len­te. Spich­tig ist Mit­glied des Breakdance-​Vereins «Dirty Hands» in Baar, André ist ein be­geis­ter­ter Was­ser­sport­ler. «Sport ist ein guter Aus­gleich», fin­den beide, klap­pen ihre Note­books zu und ma­chen sich wie­der auf in die Schu­le und zum Lehr­be­trieb.

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hid­den place­hol­der

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