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24.11.2021

Mass­nah­men gegen häus­li­che Ge­walt

24.11.2021
Me­di­en­mit­tei­lung der SD zum In­stru­men­ta­ri­um der Straf­voll­zugs­be­hör­den gegen häus­li­che Ge­walt

Der Kan­ton Zug hat sein In­stru­men­ta­ri­um gegen häus­li­che Ge­walt ver­bes­sert und geht mit prä­ven­ti­ven Me­tho­den da­ge­gen vor. Dro­hen­de Rück­fäl­le sol­len früh er­kannt und so gut wie mög­lich ver­hin­dert wer­den. Die in­vol­vier­ten Be­hör­den haben dazu die Struk­tu­ren ihrer Zu­sam­men­ar­beit op­ti­miert und ihr Know-​how ge­stärkt. Alle Fälle von häus­li­cher Ge­walt wer­den kon­se­quent nach­be­treut. Der Kan­ton führt ei­ge­ne Lern­pro­gram­me gegen Ge­walt­nei­gun­gen durch. Im Rah­men der «16 Tage gegen Ge­walt an Frau­en» wird die Be­völ­ke­rung für die The­ma­tik sen­si­bi­li­siert.

Am 1. April 2018 trat das Über­ein­kom­men des Eu­ro­pa­rats zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung von Ge­walt gegen Frau­en und häus­li­cher Ge­walt («Istanbul-​Konvention») für die Schweiz in Kraft. In die­ser Zeit nahm die An­zahl Po­li­zei­in­ter­ven­tio­nen im Be­reich häus­li­cher Ge­walt im Kan­ton Zug zu. Die Si­cher­heits­di­rek­ti­on lei­te­te darum 2019 ent­spre­chen­de Mass­nah­men zur bes­se­ren Be­kämp­fung der häus­li­chen Ge­walt ein. Zum dies­jäh­ri­gen «in­ter­na­tio­na­len Tag gegen Ge­walt an Frau­en» (25. No­vem­ber 2021) liegt der Schluss­be­richt die­ses Pro­jek­tes vor. Ge­mein­sam mit den in­vol­vier­ten Stel­len hat die Si­cher­heits­di­rek­ti­on die Mass­nah­men heute an einer Me­di­en­kon­fe­renz prä­sen­tiert.

Pro­jekt gegen häus­li­che Ge­walt
Mit dem de­fi­nier­ten Ziel der «ma­xi­ma­len Rückfall-​Prävention» knüpf­te das Pro­jekt an den be­hörd­lich re­gis­trier­ten Fäl­len von häus­li­cher Ge­walt an. So konn­ten die Grund­la­gen dafür ge­schaf­fen wer­den, um Wie­der­ho­lungs­ta­ten so gut wie mög­lich zu ver­hin­dern. Die in­vol­vier­ten Fach­stel­len op­ti­mier­ten dabei ihre Ab­läu­fe, stei­ger­ten ihr Know-​how und führ­ten neue Me­tho­den und In­stru­men­te ein. Sie ver­bes­ser­ten die Zu­sam­men­ar­beit un­ter­ein­an­der und die­je­ni­ge mit an­de­ren be­trof­fe­nen Stel­len. Si­cher­heits­di­rek­tor Beat Vil­li­ger ist vom Nut­zen des Pro­jekts über­zeugt: «Die Be­hör­den sind beim Vor­beu­gen und Vor­ge­hen gegen die häus­li­che Ge­walt nun op­ti­mal ge­rüs­tet», wie er an der heu­ti­gen Me­di­en­kon­fe­renz sagte.

Ver­bes­ser­te Struk­tu­ren in­ner­halb der Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den
Die fall­be­zo­ge­ne Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen der Zuger Po­li­zei und der Staats­an­walt­schaft wurde op­ti­miert. Die Staats­an­walt­schaft im­ple­men­tier­te mit einem «Werk­zeug­kas­ten Häus­li­che Ge­walt» spe­zi­fi­sche Prozess-​ und Qua­li­täts­stan­dards und er­fasst diese Fälle neu in einer ei­ge­nen Sta­tis­tik. Die Mit­ar­bei­ten­den wer­den fach­lich und ju­ris­tisch ge­schult und für das Thema häus­li­che Ge­walt sen­si­bi­li­siert. Ein neu ent­wi­ckel­ter, spe­zi­fi­scher Leit­fa­den un­ter­stützt die Po­li­zei­kräf­te, wenn sie zu Fäl­len von häus­li­cher Ge­walt aus­rü­cken. Durch eine räum­li­che Um­or­ga­ni­sa­ti­on kann sich die spe­zia­li­sier­te Fach­stel­le Häus­li­che Ge­walt der Zuger Po­li­zei di­rek­ter mit der Be­reit­schafts­po­li­zei aus­tau­schen und Ein­fluss auf den Um­gang mit den Fäl­len neh­men.

In­ten­si­ve­re Fall­be­ar­bei­tung und Nach­be­treu­ung
Die Fach­stel­le Häus­li­che Ge­walt der Zuger Po­li­zei er­hielt mehr Per­so­nal­res­sour­cen. Sie be­treut jeden Fall von häus­li­cher Ge­walt kon­se­quent und nimmt neu Kon­takt mit allen in­vol­vier­ten Per­so­nen auf. Dro­hen­de Rück­fäl­le kön­nen so früh­zei­tig er­kannt und ent­schärft wer­den. Die Zuger Po­li­zei kann eine ge­fähr­den­de Per­son zudem schrift­lich er­mah­nen, vor­la­den oder mit ihr ein in­for­ma­ti­ves Ge­spräch füh­ren. Die­ses Mit­tel der «Prä­ven­ti­v­an­spra­che» wird auch bei häus­li­cher Ge­walt ein­ge­setzt, und zwar frü­her und häu­fi­ger als bis­her. Die Staats­an­walt­schaft oder das Ge­richt kön­nen eine be­schul­dig­te Per­son ver­pflich­ten, ein Lern­pro­gramm gegen Ge­walt zu be­su­chen. Neu führt der Vollzugs-​ und Be­wäh­rungs­dienst des Amts für Jus­tiz­voll­zug sel­ber sol­che Lern­pro­gram­me durch und hat dies in ein­zel­nen Fäl­len auch schon getan.

Er­wei­te­rung des Aus­tauschs mit an­de­ren Be­hör­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen
Seit 2014 fin­det ein re­gel­mäs­si­ger Run­der Tisch zum Thema häus­li­che Ge­walt zwi­schen der Zuger Po­li­zei, der Staats­an­walt­schaft, dem Amt für Mi­gra­ti­on, der Op­fer­be­ra­tungs­stel­le «eff-​zett das fach­zen­trum», der kan­to­na­len Op­fer­hil­fe­stel­le, der Her­ber­ge für Frau­en Zug sowie der Stif­tung «Män­ner Be­ra­tung Ge­walt» statt. Neu neh­men auch der Vollzugs-​ und Be­wäh­rungs­dienst und das Amt für Kindes-​ und Er­wach­se­nen­schutz daran teil. Neben dem fach­li­chen Aus­tausch kön­nen so auch Ab­läu­fe und Schnitt­stel­len lau­fend un­ter­ein­an­der op­ti­miert wer­den. 

Sen­si­bi­li­sie­rung der Be­völ­ke­rung
In einem nächs­ten Schritt wird die Be­völ­ke­rung für die The­ma­tik sen­si­bi­li­siert. Die Zuger Po­li­zei schal­tet im Rah­men der «16 Tage gegen Ge­walt an Frau­en» und dar­über hin­aus meh­re­re Kurz­vi­de­os in den so­zia­len Netz­wer­ken auf. Sie neh­men einen brei­te­ren Fokus ein und rich­ten sich an Opfer, Tä­te­rin­nen und Täter sowie wei­te­re Be­trof­fe­ne, wie zum Bei­spiel die Kin­der in kon­flik­ti­ven Be­zie­hun­gen. Die Kampagnen-​Webseite www.haeusliche-gewalt-nein.ch bie­tet In­for­ma­tio­nen, Hilfs­an­ge­bo­te und An­lauf­stel­len für Be­trof­fe­ne, Aus­sen­ste­hen­de und Fach­leu­te an. Die Zuger Po­li­zei und die Op­fer­be­ra­tungs­stel­le «eff-​zett das fach­zen­trum» be­glei­ten die Kam­pa­gne mit ge­mein­sa­men Stand­ak­tio­nen im Kan­ton Zug.

Er­folg­lo­ser Ver­such wird nicht wei­ter­ver­folgt
Die Si­cher­heits­di­rek­ti­on tes­te­te im Rah­men des Pro­jekts, ob sie ge­walt­aus­üben­de Per­so­nen zu frei­wil­li­gen Ge­walt­be­ra­tun­gen mo­ti­vie­ren kann, indem sie bis zu 1000 Fran­ken der Be­ra­tungs­kos­ten über­nimmt. Die­ser Pi­lot­ver­such ge­lang aber nur in einem ein­zi­gen Fall und war sonst nicht er­folg­reich. Diese Mass­nah­me wird darum nicht wei­ter­ge­führt.

Pro­jekt­orga­ni­sa­ti­on
Auf­trag­ge­ber des Pro­jekts war Re­gie­rungs­rat Beat Vil­li­ger, Si­cher­heits­di­rek­tor des Kan­tons Zug. Das Di­rek­ti­ons­se­kre­ta­ri­at der Si­cher­heits­di­rek­ti­on lei­te­te das Pro­jekt, das von Früh­ling 2019 bis Herbst 2021 dau­er­te. Fach­per­so­nen der Staats­an­walt­schaft, der Zuger Po­li­zei und des Vollzugs-​ und Be­wäh­rungs­diens­tes waren daran be­tei­ligt und setz­ten die ent­spre­chen­den Mass­nah­men in ihren Fach­be­rei­chen um.

Weitere Informationen

hid­den place­hol­der

be­ho­er­den

Hilfs­an­ge­bo­te, Kontakt-​ und An­lauf­stel­len

Zuger Po­li­zei

Im Not­fall: Tel. 117

Fach­stel­le Häus­li­che Ge­walt

www.zg.ch/behoerden/sicherheitsdirektion/zuger-polizei/dienstleistungen/fachstelle-haeusliche-gewalt

In­fo­ma­te­ri­al: www.zg.ch/behoerden/sicherheitsdirektion/zuger-polizei/pravention/kriminalitaet/gewalt

Kon­takt für Be­trof­fe­ne:
haeusl.gewalt@zg.ch
Tel. +41 41 728 41 41

Ge­walt­be­ra­tun­gen
von Mann zu Mann

Agre­dis, Lu­zern
www.agredis.ch
Hot­line: +41 78 744 88 88
(täg­lich von 7-22 Uhr)

Stif­tung Män­ner Be­ra­tung Ge­walt, Zug
www.stiftung-mbg.ch
Tel. +41 41 711 60 60

Be­ra­tung und Hilfe für Opfer von häus­li­cher Ge­walt

Frau­en­zen­tra­le «eff-​zett das fach­zen­trum»
www.eff-zett.ch/angebot/opferberatung
Tel. +41 41 725 26 50

Her­ber­ge für Frau­en
www.herbergefuerfrauen.ch
Hel­pli­ne: +41 41 727 76 86
(täg­lich 24h) 

Männer-​ und Vä­ter­haus Lu­zern
www.zwueschehalt.ch
Tel. +41 41 552 08 70

www.opferhilfe-schweiz.ch/de/ich-bin-opfer-von/hauslichegewalt

Wei­te­re Kon­takt­stel­len
für Be­trof­fe­ne, Aus­sen­ste­hen­de und Fach­per­so­nen:
www.haeusliche-gewalt-nein.ch

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