Ammoniak NH3
In der Atmosphäre kommt eine Reihe gasförmiger Stickstoffverbindungen vor. Neben den Stickoxiden spielt das geruchsintensive Gas Ammoniak (NH3) eine gewichtige Rolle.
Entstehung
Ammoniak entsteht in Gülle und Mist und wird so bei der Tierhaltung sowie bei Lagerung und Ausbringung von Hofdünger auf landwirtschaftliche Flächen frei. Gasförmiges Ammoniak wird quellnah wieder deponiert; als partikuläres Ammonium (NH4) kann es weit in der Atmosphäre transportiert werden.
Hauptquelle
Ammoniak stammt zu über 90% aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung.
Auswirkungen
Je nach Standort trägt Ammoniak mit ca. 2/3 zum Stickstoff-Eintrag in Ökosysteme bei. Für naturnahe Ökosysteme wie Wälder, Moore oder artenreiche Naturwiesen führt die Überdüngung durch Stickstoffverbindungen zu einer Versauerung und einem Nährstoffungleichgewicht im Boden; diese Ökosysteme werden anfälliger gegenüber Krankheiten, Schädlinge und Windwurf.
Zu hohe Stickstoffeinträge verändern die Artenzusammensetzung und haben negative Auswirkungen auf die Biodiversität. Zudem ist Ammoniak an der Bildung von Feinstaub in der Atmosphäre beteiligt.
Grenzwerte
Die Luftreinhalte-Verordnung (LRV) legt keinen Immissionsgrenzwert für Ammoniak fest, jedoch wird der Critical Level der United Nations Economic Commission for Europe (UN/ECE) in der Praxis einem Immissionsgrenzwert gleichgesetzt. Er definiert die kritische Konzentration bzw. Dosis eines Schadstoffes in der Atmosphäre. Überschreitet er den Grenzwert, können bei Pflanzen, Tieren oder Menschen nachteilige Effekte auftreten. Die entsprechenden Werte für Wälder und Moore sind im Kanton Zug aufgrund des hohen Tierbestandes überschritten (siehe auch Massnahmenplan Ammoniak).