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Ein­lei­tung

Kom­men­tar PBG

Kom­men­tar V PBG

All­ge­mei­ne Be­stim­mun­gen

Ab­lauf von ge­meind­li­chen Son­der­nut­zungs­pla­nun­gen

Bau­recht­li­che Be­grif­fe und Vor­schrif­ten

§ 5 IVHB

§ 6 Wohn­hy­gie­ne

§ 7 Na­tur­ge­fah­ren

§ 8 Bau­aus­füh­rung

§ 9 All­ge­mei­nes

§ 10 Ein­kaufs­zen­tren

§ 11 Mass­ge­ben­des Ter­rain

1 Als mass­ge­ben­des Ter­rain gilt der na­tür­lich ge­wach­se­ne Ge­län­de­ver­lauf.
2 Kann die­ser in­fol­ge frü­he­rer Ab­gra­bun­gen und Auf­schüt­tun­gen nicht mehr fest­ge­stellt wer­den, ist vom na­tür­li­chen Ge­län­de­ver­lauf der Um­ge­bung aus­zu­ge­hen.
3 Lässt sich auch der na­tür­li­che Ge­län­de­ver­lauf in der Um­ge­bung nicht mehr er­mit­teln, so ist das Ter­rain, wie es seit mehr als 15 Jah­ren be­steht, mass­ge­bend.
4 Aus pla­ne­ri­schen oder er­schlies­sungs­tech­ni­schen Grün­den kann das mass­ge­ben­de Ter­rain in einem Planungs-​ oder im Bau­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren ab­wei­chend fest­ge­legt wer­den, na­ment­lich aus Grün­den des Hoch­was­ser­schut­zes, zur Ge­währ­leis­tung einer Er­schlies­sung mit an­ge­mes­se­nen Stei­gun­gen, zur Min­de­rung von Im­mis­sio­nen oder zur bes­se­ren Ein­ord­nung in das Orts­bild.

Ma­te­ria­li­en
Ab­satz 1, 2, 3 und 4 (In­kraft­tre­ten: 1. Ja­nu­ar 2019)

Das mass­ge­ben­de Ter­rain (vgl. die ähn­li­chen Be­grif­fe in vie­len Kan­to­nen «ge­wach­se­nes Ter­rain», «ge­wach­se­ner Boden») dient als Re­fe­renz für das Mes­sen zahl­rei­cher Ge­bäu­de­pa­ra­me­ter (Bei­spiel: Ge­samt­hö­he). Die kan­to­na­le Pra­xis ver­lang­te bis­her in der Regel, dass das ge­wach­se­ne bzw. mass­ge­ben­de Ter­rain wäh­rend min­des­tens zehn bis zwan­zig Jah­ren un­ver­än­dert ge­blie­ben ist. Eine sol­che Frist kennt das Kon­kor­dat nicht. Wie also auf den na­tür­li­chen Ge­län­de­ver­lauf ge­schlos­sen wird, bleibt der kan­to­na­len Pra­xis über­las­sen.

Wird das Ter­rain im Hin­blick auf ein kon­kre­tes Bau­vor­ha­ben tie­fer ge­legt oder ab­ge­gra­ben, ent­spricht der neue Ter­rain­ver­lauf also nicht mehr dem «mass­ge­ben­den Ter­rain», son­dern es han­delt sich um das «tie­fer ge­leg­te Ter­rain». Wo der na­tür­lich ge­wach­se­ne Ge­län­de­ver­lauf un­klar oder um­strit­ten ist, muss die zu­stän­di­ge Bau­be­hör­de des­sen Ver­lauf im Bau­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren ho­heit­lich fest­le­gen. Nach dem Kon­kor­dats­text wird sie dabei auf den na­tür­li­chen Ge­län­de­ver­lauf in der Um­ge­bung ab­stel­len, so weit mög­lich von der Um­ge­bung oder von äl­te­ren Ter­rain­auf­nah­men auf den ur­sprüng­li­chen Ge­län­de­ver­lauf auf dem Bau­grund­stück schlies­sen. Bau­wil­li­gen steht das Bau­er­mitt­lungs­ver­fah­ren zur Ver­fü­gung, mit dem sie vor der Aus­ar­bei­tung eines kon­kre­ten Bau­pro­jekts den Ver­lauf des mass­geb­li­chen Ter­rains rechts­ver­bind­lich klä­ren kön­nen. In seit lan­ger Zeit be­stehen­den Sied­lungs­ge­bie­ten ist ein «na­tür­li­ches Ter­rain» häu­fig nicht mehr fest­stell­bar, weder auf dem Bau­grund­stück noch in der Um­ge­bung (vgl. etwa AGVE 1984 Seite 405 f.). Für den Um­gang mit die­ser Pro­ble­ma­tik gibt das Kon­kor­dat keine Ant­wort. Das kan­to­na­le Recht sieht nun für diese Pro­ble­ma­tik Abs. 3 vor.

Es ist aus­ser­dem Sache des ma­te­ri­el­len kan­to­na­len Bau­rechts, auf der Grund­la­ge der Kon­kor­dats­be­grif­fe die zu­läs­si­gen bau­li­chen Di­men­sio­nen und die zu­läs­si­gen Ter­rain­ver­än­de­run­gen fest­zu­le­gen. Bei­spiels­wei­se kön­nen sie Ver­än­de­run­gen des mass­ge­ben­den Ter­rains auf dem Bau­grund­stück be­gren­zen (ma­xi­mal zu­läs­si­ge Ab­gra­bun­gen oder An­schüt­tun­gen).

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