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Art. 14 Abs. 1 AVG, Art. 37 lit. a, 39 Abs. 1 und 4 AVV

Re­ges­te:

Art. 14 Abs. 1 AVG, Art. 37 lit. a, 39 Abs. 1 und 4 AVV – Per­so­nen, wel­che die Ent­schei­dun­gen des Ar­beit­ge­bers in einem  Per­so­nal­ver­lei­h­un­ter­neh­men be­stim­men oder mass­geb­lich be­ein­flus­sen kön­nen, sind keine « Ar­beit­neh­mer» im Sinne von Art. 39 Abs. 1 AVV.  Per­so­nal­ver­lei­her müs­sen eine Kau­ti­on hin­ter­le­gen. Die Al­lein­ei­gen­tü­me­rin eines Per­so­nal­ver­lei­h­un­ter­neh­mens, die sich sel­ber an Ein­satz­be­trie­be ver­lie­hen hat, kann nach dem Kon­kurs ihrer Ge­sell­schaft ei­ge­ne Lohn­for­de­run­gen nicht aus die­ser Kau­ti­on be­frie­di­gen las­sen.

Aus dem Sach­ver­halt:

A. Die Firma C. AG, Zug, er­hielt im De­zem­ber 2002 die Be­wil­li­gung für den Per­so­nal­ver­leih. Sie hin­ter­leg­te in die­sem Zu­sam­men­hang beim kan­to­na­len Amt für Wirt­schaft und Ar­beit (AWA) eine Kau­ti­on über Fr. 100'000.–. Diese hin­ter­leg­te Summe haf­te­te ge­stützt auf Art. 14 Abs. 1 des Ar­beits­ver­mitt­lungs­ge­set­zes (AVG) für Lohn­an­sprü­che aus dem Per­so­nal­ver­leih. Im Sep­tem­ber 2013 wurde der Kon­kurs über die C. AG er­öff­net. Nach­dem das AWA den Auf­ruf pu­bli­zier­te, all­fäl­li­ge of­fe­ne Lohn­for­de­run­gen bis zum 15. Ja­nu­ar 2014 ein­zu­rei­chen, mel­de­ten sich drei von der C. AG ver­lie­he­ne Mit­ar­bei­ter, dar­un­ter auch A.B. Das AWA stell­te am 16. April 2014 fest, dass A.B. als Mit­glied des Ver­wal­tungs­ra­tes bzw. Di­rek­to­rin der C. AG ein­ge­tra­gen sei. Auch sei sie die al­lei­ni­ge Ge­schäfts­in­ha­be­rin. Ihre Lohn­for­de­rung sei damit nicht pri­vi­le­giert. Das AWA ver­füg­te, dass ihre Lohn­for­de­rung nicht aus der hin­ter­leg­ten Kau­ti­on be­zahlt wer­den könne.

B. Mit Ver­wal­tungs­ge­richts­be­schwer­de vom 16. Mai 2014 lässt A.B. be­an­tra­gen, es seien ihr die ein­ge­reich­ten Lohn­for­de­run­gen aus der hin­ter­leg­ten Kau­ti­on zu be­zah­len. Zur Be­grün­dung wird unter an­de­rem aus­ge­führt, im Ge­setz werde keine Un­ter­schei­dung zwi­schen an­ge­stell­tem Fir­men­in­ha­ber und Dritt­an­ge­stell­ten ge­trof­fen. Es sei dort nur von ver­lie­he­nen Ar­beit­neh­mern die Rede. Vor­lie­gend sei sie, die Be­schwer­de­füh­re­rin, in einem Ver­leih­ver­hält­nis bei ex­ter­nen Auf­trag­ge­bern tätig ge­we­sen.

C. Mit Ver­nehm­las­sung vom 7. Juli 2014 be­an­tragt das AWA die Ab­wei­sung der Be­schwer­de. Er­gän­zend zur Be­grün­dung in der an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung wird u.a. aus­ge­führt, da zwi­schen der C. AG und der Be­schwer­de­füh­re­rin kein Un­ter­ord­nungs­ver­hält­nis be­stan­den habe, soll sie nicht vom Schutz­ge­dan­ken des AVG pro­fi­tie­ren kön­nen. Auch in an­de­ren Ge­set­zen bzw. Rechts­ge­bie­ten ent­fal­le eine Pri­vi­le­gie­rung eines Mit­ar­bei­ten­den, der gleich­zei­tig eine ar­beit­ge­ber­ähn­li­che Funk­ti­on aus­übe.

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