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Missbräuchliche Kündigung, TREZ

Re­ges­te:

Miss­bräuch­lich­keit der Kün­di­gung wegen Ver­let­zung des recht­li­chen Ge­hörs und Feh­lens von sach­li­chen Grün­den (Erw. 4 und 5).
An­spruch auf Treue-​ und Er­fah­rungs­zu­la­ge (Erw. 6).

Aus dem Sach­ver­halt:

A. C. schloss mit der Kirch­ge­mein­de A. (nach­fol­gend A.) am 23. Ok­to­ber 1997 einen ers­ten Ar­beits­ver­trag ab. Am 28. No­vem­ber 2003 mit Rück­wir­kung ab 1. Mai 2003 tra­fen die Par­tei­en eine neue Ver­ein­ba­rung, womit er als Chor­lei­ter und haupt­ver­ant­wort­li­cher Kir­chen­mu­si­ker an­ge­stellt wurde. Mit Schrei­ben vom 24. Fe­bru­ar 2016 kün­dig­te der Kir­chen­rat der A. den An­stel­lungs­ver­trag vom 28. No­vem­ber 2003 mit C. unter Ein­hal­tung der ver­ein­bar­ten Kün­di­gungs­frist von sechs Mo­na­ten per 31. Au­gust 2016. Gleich­zei­tig stell­te er ihn von sei­nen Auf­ga­ben als Or­ga­nist und Lei­ter Kir­chen­mu­sik frei. Im glei­chen Schrei­ben wurde ein neuer An­stel­lungs­ver­trag als Lei­ter des Chors G. the­ma­ti­siert, des­sen de­tail­lier­te Re­ge­lun­gen ihm nach Rück­spra­che mit dem Prä­si­den­ten bzw. dem Vor­stand des Kir­chen­cho­res und der Pfar­rei­lei­tung bis zum 5. März 2016 noch zu­ge­stellt wür­den. Die zen­tra­len An­stel­lungs­be­din­gun­gen (Be­ginn/Dauer, Funk­ti­on/Auf­ga­ben­be­reich, Be­sol­dung/Pen­sum, Kün­di­gungs­frist, in­te­grie­ren­de Ver­trags­be­stand­tei­le) wur­den aber be­reits be­stä­tigt. Mit Brief vom 2. März 2016 an den Kir­chen­rat erhob C. for­mell Pro­test gegen die Kün­di­gung und bot wei­ter­hin sei­nen voll­um­fäng­li­chen Dienst als Or­ga­nist und ver­ant­wort­li­cher Kir­chen­mu­si­ker der Pfar­rei G. an. Den Vor­schlag, wei­ter­hin als Lei­ter des Kir­chen­chors G. tätig zu sein, könne er aus grund­sätz­li­chen Über­le­gun­gen nicht an­neh­men. Or­ga­nist, Chor­di­ri­gent und lei­ten­der Kir­chen­mu­si­ker seien in der Pfar­rei G. un­trenn­bar. Er biete Hand zu einer gang­ba­ren Lö­sung und er­su­che den Kir­chen­rat, auf die Kün­di­gung vom 24. Fe­bru­ar 2016 zu­rück­zu­kom­men. Trotz an­schlies­send fol­gen­den Ge­sprä­chen und In­ter­ven­tio­nen (z.B. sei­tens des Kir­chen­chors G.) be­stä­tig­te der Kir­chen­rat am 22. Juni 2016 C. die Kün­di­gung und hielt fest, dass das Ar­beits­ver­hält­nis per 31. Au­gust 2016 ende.

Gegen die­sen Ent­scheid liess C. am 31. Au­gust 2016 beim Ver­wal­tungs­ge­richt des Kan­tons Zug Klage ein­rei­chen und be­an­tra­gen, die A. sei zu ver­pflich­ten, ihm in­nert 10 Tagen ab Rechts­kraft des Ur­teils den Be­trag von total Fr., ent­hal­tend Fr. als Ent­schä­di­gung und Fr. als Ge­nug­tu­ung, zu­züg­lich Treue-​ und Er­fah­rungs­zu­la­ge (nach­fol­gend: TREZ) der letz­ten 15 Jahre und Zins von 5 % ab 1. Sep­tem­ber 2016 zu be­zah­len. Mit Ur­teil vom 22. De­zem­ber 2016 trat das Ver­wal­tungs­ge­richt auf die Klage nicht ein und über­wies die Sache als Be­schwer­de an den Re­gie­rungs­rat des Kan­tons Zug (V 2016 78). Die Be­geh­ren be­tref­fend Aus­zah­lung der TREZ sowie einer Ab­gangs­ent­schä­di­gung wur­den vom Re­gie­rungs­rat am 11. Sep­tem­ber 2017 an die A. über­wie­sen, da dies­be­züg­lich ein Ent­scheid der ers­ten In­stanz noch aus­ste­hend war. Am 24. No­vem­ber 2017 ent­schied die A., dass C. kei­nen An­spruch auf Aus­rich­tung einer Ab­gangs­ent­schä­di­gung habe. Zudem sei die TREZ be­reits im or­dent­li­chen Jah­res­brut­to­lohn ent­hal­ten, wes­halb auch kein An­spruch auf zu­sätz­li­che Aus­zah­lung einer TREZ be­stehe. Da­ge­gen liess C. am 14. De­zem­ber 2017 beim Re­gie­rungs­rat Ver­wal­tungs­be­schwer­de ein­rei­chen und be­an­tra­gen, der Ent­scheid der A. sei auf­zu­he­ben und es sei zu er­ken­nen, dass er zu­sätz­lich zum Scha­den­er­satz An­spruch auf eine volle TREZ habe. Mit Ver­fü­gung vom 18. De­zem­ber 2017 wur­den die Ver­fah­ren be­tref­fend Ver­wal­tungs­be­schwer­de vom 31. Au­gust 2016 (An­sprü­che aus Be­sol­dungs­re­gle­ment) sowie be­tref­fend Ver­wal­tungs­be­schwer­de vom 14. De­zem­ber 2017 (TREZ) durch die Fi­nanz­di­rek­ti­on ver­ei­nigt. Mit Be­schluss vom 6. März 2018 hiess der Re­gie­rungs­rat die Be­schwer­de teil­wei­se gut und ver­pflich­te­te die A. C. Fr. in­fol­ge miss­bräuch­li­cher Ent­las­sung sowie Fr. an TREZ, mit­hin total Fr. zu­züg­lich Ver­zugs­zins von 5 % seit 1. Sep­tem­ber 2016 zu be­zah­len. Im Üb­ri­gen wurde die Be­schwer­de ab­ge­wie­sen, so­weit dar­auf ein­ge­tre­ten wurde. Die Ver­fah­rens­kos­ten wur­den zu 1/4 C. und zu 3/4 der A. auf­er­legt. Diese wurde zudem ver­pflich­tet, C. eine re­du­zier­te Par­tei­ent­schä­di­gung von Fr. 2'250.- zu be­zah­len. Auf die Be­grün­dung des Ent­schei­des ist in den Er­wä­gun­gen ein­zu­ge­hen.

B. Gegen die­sen Re­gie­rungs­rats­be­schluss liess die A., ver­tre­ten durch RA lic. iur E.. am 3. April 2018 beim Ver­wal­tungs­ge­richt Be­schwer­de ein­rei­chen.
(…)

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