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Ver­ord­nung zum Bun­des­ge­setz über die eid­ge­nös­si­sche Volks­zäh­lung / An­hö­rung

Ant­wort an das Bun­des­amt für Sta­tis­tik

Ver­ord­nung zum Bun­des­ge­setz über die eid­ge­nös­si­sche Volks­zäh­lung / An­hö­rung

Sehr ge­ehr­te Damen und Her­ren 
Mit Schrei­ben vom 31. Juli 2008 haben Sie den Re­gie­rungs­rat des Kan­tons Zug zur An­hö­rung in oben ge­nann­ter An­ge­le­gen­heit ein­ge­la­den. Wir dan­ken für die Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me, zu der wir vor­gän­gig die Ein­woh­ner­ge­mein­den des Kan­tons Zug ver­neh­men lies­sen.

Wir be­grüs­sen grund­sätz­lich die vom Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment des In­nern vor­ge­leg­te Ver­ord­nung über die eid­ge­nös­si­sche Volks­zäh­lung. Diese wird neu in Form von Register-​ und Stich­pro­ben­er­he­bun­gen durch­ge­führt. Die Ver­ord­nung ist klar struk­tu­riert, und die In­hal­te sind voll­stän­dig.

An­trä­ge

  • Art. 8 Abs. 1 ist wie folgt zu er­gän­zen: "… in den Be­rei­chen Ge­sell­schaft, Po­li­tik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft."
  • In Art. 18 ist fest­zu­le­gen, bis zu wel­chem Zeit­punkt die de­fi­ni­ti­ven und voll­stän­di­gen Ergeb-​nisse der je­wei­li­gen Er­he­bun­gen ver­öf­fent­licht wer­den.
  • Art. 21 Abs. 1 ist wie folgt zu er­gän­zen: "Die Kan­to­ne kön­nen beim Bun­des­amt für Sta­tis­tik eine Auf­sto­ckung der Struk­tur­er­he­bung für das ei­ge­ne Ge­biet oder Teile davon be­stel­len, wobei der be­stel­len­de Kan­ton in die­sem Fall die Da­ten­ho­heit be­an­sprucht.
  • Art. 21 Satz 2 und Art. 30 Abs. 1 sind zu strei­chen.
  • In Art. 22 soll auf die Be­schrän­kung der gleich­mäs­si­gen Auf­sto­ckung bei the­ma­ti­schen Er-​hebungen ver­zich­tet wer­den.
  • Art. 23 ist wie folgt zu for­mu­lie­ren: "Die Kan­to­ne kön­nen beim Bun­des­amt für Sta­tis­tik eine Auf­sto­ckung der Omnibus-​Erhebung be­stel­len".

Be­grün­dung:
Es soll­te mög­lich sein, nicht nur in den Be­rei­chen Po­li­tik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft, son­dern auch zu Fra­ge­stel­lun­gen im so­zia­len, ge­sell­schaft­li­chen Be­reich In­for­ma­tio­nen aus Om­ni­bus­sta­tis­ti­ken zu er­hal­ten. Dem­entspre­chend ist Art. 8 Abs. 2 zu er­gän­zen.
In Art. 18 wird nur die Ver­öf­fent­li­chung der so ge­nann­ten "ers­ten Er­geb­nis­se" er­wähnt. In die­sem Zu­sam­men­hang lässt der Be­griff der "ers­ten Er­geb­nis­se" an Klar­heit zu wün­schen übrig, wie auch in der Ver­ord­nung nicht ge­re­gelt wird, bis wann dann die de­fi­ni­ti­ven Er­geb­nis­se zu er­war­ten sind.
Das neue Er­he­bungs­sys­tem der Volks­zäh­lung (ba­sie­rend auf Re­gis­ter­er­he­bun­gen, Struk­tur­er­he­bung, the­ma­ti­schen Stich­pro­ben­er­he­bun­gen und Omnibus-​Erhebungen) hat den Vor­teil, dass auf Bundes-​ und teil­wei­se auf Kan­tons­ebe­ne zu zen­tra­len ge­sell­schaft­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen in schnel­le­rem Rhyth­mus ak­tu­el­le Er­geb­nis­se greif­bar sein wer­den. Auf der an­de­ren Seite wer­den trotz der Mög­lich­keit der Stich­pro­ben­auf­sto­ckun­gen durch die Kan­to­ne ge­wich­ti­ge Da­ten­lü­cken auf kan­to­na­ler und klein­räum­li­cher Ebene ent­ste­hen, da die neuen, auf den Re­gis­tern ba­sie­ren­den Er­he­bun­gen nur einen Teil der In­for­ma­tio­nen der bis­he­ri­gen Volks­zäh­lun­gen lie­fern. Die­ser ge­setz­lich ver­an­ker­te Sys­tem­wech­sel ist selbst­ver­ständ­lich zu ak­zep­tie­ren. In der Um­set­zung auf Ver­ord­nungs­stu­fe soll­te aber der In­for­ma­ti­ons­ver­lust für die Kan­to­ne nicht noch wei­ter ver­grös­sert wer­den.
Da es in der Ver­gan­gen­heit ver­schie­dent­lich zu Pro­ble­men über die Frage der Da­ten­si­cher­heit ge­kom­men ist, hal­ten wir dafür, dies in Art. 21 Abs. 1 zu re­geln und die Da­ten­ho­heit im Falle der Auf­sto­ckung der Struk­tur­er­he­bung für die Kan­to­ne fest­zu­le­gen.
Mit der in Ar­ti­kel 21 Abs. 1 Satz 2 for­mu­lier­ten Re­strik­ti­on, dass die Kan­to­ne eine Stich­pro­ben­er­hö­hung bei der Struk­tur­er­he­bung bis höchs­tens auf das Dop­pel­te der Stich­pro­be (im Kom­men­tar zum Volks­zäh­lungs­ge­setz war sogar die Mög­lich­keit der Auf­sto­ckung bis zu einer Voll­erhe­bung ex­pli­zit zu­ge­las­sen) be­an­tra­gen kön­nen, wird die oben an­ge­spro­che­ne Da­ten­lü­cke in we­sent­li­chen Be­rei­chen noch aus­ge­präg­ter. Sie kann auch mit den the­ma­ti­schen Stich­pro­ben nicht an­nä­hernd ge­schlos­sen wer­den. Für Monitoring-​ und Pla­nungs­ar­bei­ten der Kan­to­ne und Städ­te sowie für In­di­ka­to­ren­sys­te­me in ver­schie­de­nen Be­rei­chen muss den Kan­to­nen die Mög­lich­keit einer hö­he­ren Auf­sto­ckung ge­währt wer­den kön­nen. In die­sem Sinne be­an­tra­gen wir, den zwei­ten Satz von Art. 21 Abs. 1 sowie Art. 30 Abs. 1 zu strei­chen.
Bei der Auf­sto­ckung der the­ma­ti­schen Er­he­bun­gen wird in Ar­ti­kel 22 fest­ge­hal­ten, dass – mit de­kla­rier­ten Aus­nah­men – grund­sätz­lich nur eine gleich­mäs­si­ge Auf­sto­ckung im Kan­tons­ge­biet er­laubt sein soll. Den Kan­to­nen soll­te un­se­res Er­ach­tens je­doch die Mög­lich­keit ge­bo­ten wer­den, mit den the­ma­ti­schen Er­he­bun­gen auch re­prä­sen­ta­ti­ve Er­geb­nis­se zum Bei­spiel für Städ­te und Ag­glo­me­ra­ti­ons­räu­me zu er­hal­ten.
Es ist nicht ein­zu­se­hen, wes­halb die Kan­to­ne eine Auf­sto­ckung der Struk­tur­er­he­bung be­stel­len kön­nen, dies aber bei der Om­ni­bu­s­er­he­bung nicht mög­lich sein soll. Wir be­an­tra­gen des­halb, in Art. 23 auch die Mög­lich­keit der Auf­sto­ckung der Om­ni­bu­s­er­he­bung vor­zu­se­hen. Dem­entspre­chend muss im An­hang, Seite 19, bei der Om­ni­bu­s­er­he­bung auch auf die Auf­sto­ckungs­mög­lich­keit Bezug ge­nom­men wer­den.
Zu den Stel­lung­nah­men der Ge­mein­den ist zu be­mer­ken, dass vier der elf Ge­mein­den gel­tend ge­macht haben, dass in Art. 2 lit. d Ziff. 2 der Halb­satz "oder Kurz­auf­ent­halts­be­wil­li­gun­gen für eine ku­mu­lier­te Auf­ent­halts­dau­er von min­des­tens 12 Mo­na­ten," und Ziff. 3 ganz zu strei­chen seien. Ent­schei­dend dafür, ob eine Per­son zur stän­di­gen oder nicht­stän­di­gen Wohn­be­völ­ke­rung zu zäh­len ist, ist die Auf­ent­halts­dau­er. Be­trägt diese min­des­tens 12 Mo­na­te (auch ku­mu­liert), so zählt diese Per­son zur Ka­te­go­rie der stän­di­gen Wohn­be­völ­ke­rung. Es ist ver­ständ­lich, dass die Ge­mein­den in­fol­ge der gel­tend ge­mach­ten schlech­ten Mel­de­qua­li­tät der Per­so­nen­grup­pen mit Kurz­auf­ent­hal­ten mit einem gros­sen Auf­wand rech­nen und be­fürch­ten, dass die Qua­li­tät der Daten der stän­di­gen Wohn­be­völ­ke­rung mas­siv ge­min­dert wird. Al­len­falls müss­te die Dauer von 12 Mo­na­ten noch­mals über­prüft wer­den.

Zwei Ge­mein­den haben sich be­klagt, dass der Ge­samt­auf­wand wei­ter­hin gross bleibt, dass die the­ma­ti­schen Er­he­bun­gen sen­si­ble Da­ten­be­rei­che be­tref­fen und dass sie die Mög­lich­keit der Omnibus-​Statistiken ab­leh­nen. Ge­ne­rell brin­ge die Volks­zäh­lung in Form von Register-​ und Stich­pro­ben­er­he­bun­gen nicht die an­ge­streb­te Ent­las­tung. Es uns je­doch be­wusst, dass das Sys­tem der neuen Volks­zäh­lung vom eid­ge­nös­si­schen Par­la­ment am 22. Juni 2007 mit der To­tal­re­vi­si­on des Bun­des­ge­set­zes über die eid­ge­nös­si­sche Volks­zäh­lung (Volks­zäh­lungs­ge­setz; SR 431.112) gut­ge­heis­sen wor­den ist.

Wir hof­fen, Ihnen mit die­sen Aus­füh­run­gen ge­dient zu haben, und bit­ten Sie um Be­rück­sich­ti­gung un­se­rer An­trä­ge beim Er­lass der Ver­ord­nung zum Bun­des­ge­setz über die eid­ge­nös­si­sche Volks­zäh­lung.

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